ESV-Turnerin Janet Ulczok erneut vorne dabei in der Bundesspitze
Zweiter und dritter Platz in Berlin / Verbesserte Trainingsbedingungen in Hannover / Die Bundeskaderqualifikation wird Anfang September ausgetragen
Einbeck. Die junge Turnerin der ESV-Abteilung Leistungsturnen weiblich konnte Anfang Mai auf Landesebene erstmals ihre neuen, höchst anspruchsvollen Übungen präsentieren. Die zehnjährigen Athletinnen müssen bereits die zweithöchste deutsche Pflichtstufe zeigen, die P9. Am Barren bedeutet das, dass bereits Riesenfelgen, Felgen ins Handstehen und Strecksalto in der Übung sind. Auf dem Schwebebalken muss sie Flick-Flack, Bogengang und Spagatsprünge zeigen, am Boden müssen mehrere Überschlag-Salto-Verbindungen gekonnt gestanden werden. Ihren ersten Wettkampf der AK 10 absolvierte Janet unangefochten auf dem ersten Platz von sechs Starterinnen in Niedersachsen.
Beim einige Wochen später folgenden Pokalwettkampf des Rheinischen Turner-Bundes (RTB) in Bergisch-Gladbach verfolgte die Einbeckerin dann gerade an ihrem Paradegerät, dem Boden, das absolute Pech. Dort bekam sie ein gezeigtes Element nicht anerkannt, was sie in der Gesamtwertung stark zurückwarf. So etwas war ihr am Boden noch nie passiert. Am Balken sicherte sie sich jedoch seit langem mal wieder die Höchstnote aller Turnerinnen mit 17,15 von 19 möglichen Punkten. Leider war mit dem verpatzten Boden aber nicht mehr als Rang 16 von 30 Starterinnen drin.
Mit einer gehörigen Motivation, es in Berlin wieder besser zu machen, reiste die ESV-lerin nach 2009 zum zweiten Mal zum »Bärchen-Pokal« an, ein renommierter Wettkampf des Berliner Turn- und Freizeitbundes. Ergebnisse dieses Wettbewerbs können als repräsentativ angesehen werden. Mit Janet reiste ihr Heimtrainer und Kampfrichter Falk Ostermann nach Berlin, der für den Niedersächsischen Turner-Bund erstmals als Kampfrichter auf Bundesebene wertete. In der AK 9 gewannen die Niedersächsinnen sogar die Teamwertung.
Janets Team belegte in der AK 10 den zweiten Rang, musste sich so zwar dem RTB geschlagen geben, konnte aber den Platz des Vorjahres verteidigen – trotz der erheblich höheren Schwierigkeit der AK 10. In beiden Klassen dominierten die Niedersächsinnen auch die Einzelwertung. Janet wurde Dritte von 32 Starterinnen, ihre Trainingskameradin Sim Doberenz (TK Hannover) schaffte mit vier Zehnteln mehr sogar Rang zwei. Für Janet war das ein optimales Ergebnis, denn sie war erst eine Woche vor dem »Bärchen-Pokal« von einer Klassenfahrt zurück gekommen und konnte sich so nicht durchgängig vorbereiten. Neben einem guten Sprung holte sich die Einbeckerin ihre höchsten Wertungen am Balken und überraschender Weise auch am Barren, dem schwierigsten Gerät. Auch am Boden zeigte sie wieder eine solide, aber noch verbesserungswürdige Leistung.
Nach ein paar Wochen Pause und Erholung geht für Janet nun wieder das Training im Stützpunkt Hannover-Badenstedt los. Durch den Einbau neuer Geräte und Gruben, die ein weiches Fallen beim Training neuer Elemente erlauben, verbessern sich dort im Moment die Trainingsbedingungen enorm. Für Motivation sollte auch die Rückkehr der Nationalmannschaftsathletin und Olympia-Teilnehmerin (Beijing 2008) Anja Brinker nach Niedersachsen sorgen, von der sich die jungen Athletinnen sicherlich viele nützliche Tipps holen können.
Zusammen mit diesem guten Wettkampfergebnis aus der Bundeshauptstadt kann Janet so hoffentlich eine optimale Vorbereitung für den zweiten Teil der Bundeskaderqualifikation Anfang September absolvieren. Dafür wünschen ihr ihre Abteilung und der Verein alles Gute, viel Energie, Spaß und Durchhaltevermögen.oh