Expertise suchen und binden 18. Fachkräftekonferenz Südniedersachsen im BBS-Forum

Etwa 50 Gäste kamen zur 18. Fachkräftekonferenz Südniedersachsen ins Forum der BBS in Einbeck.

Der viel beschriebene Fachkräftemangel beschäftigt Wirtschaftsakteure in und um Einbeck. Im Spannungsfeld zwischen Herausforderung und mutmaßlicher Bedrohung präsentierten bei der 18. Fachkräfte­konferenz des Fachkräftebündnisses Süd­niedersachsen und der Industrie und Handelskammer (IHK) Hannover verschie­dene Projektträger ihre Ideen zur Förderung und Sicherung der hiesigen Potenziale, und Bündnispartner informierten über aktu­elle Aktivitäten in der Region. Nach der Begrüßung von BBS-Schulleiter Renatus Döring und Dr. Martin Rudolph von der IHK Hannover leitete Nora Schodder von Südniedersachsen Stiftung durch die Veranstaltung.

Einbeck. Unter anderem stellten Inga Ostendarp und Uta Heinemann von der Beschäftigungsförderung Göttingen sowie Torsten Temmeyer von der IHK Hannover und Uta Heinemann das Projekt »Adelante!2020« vor. Im Wege dessen durchlaufen junge Menschen mit Vorausbildung aus dem EU-Ausland (Spanien) eine zwölfmonatige Qualifizierung in südniedersächsischen Betrieben und Einrichtungen. Damit reagiere man zum einen auf die hohe Jugendarbeitslosigkeits-Quote in Spanien und den bereits spürbaren Fachkräftemangel in der Region. Ziel ist, die Anerkennung der spanischen Berufsausbildung in Form eines deutschen Referenzberufs, sodass Teilnehmende als Fachkräfte vor Ort tätig werden können. »Wichtig ist, dass Betriebe offen sind für Arbeitnehmer aus dem europäischen Ausland«, erklärte Temmeyer. Dies sei eine Chance für Unternehmen, neue Wege kennenzulernen.

Unter dem Titel »IT macht Schule – Innovationstransfer Südniedersachsen« präsentierte Renate Sydow von der Bildungsregion Südniedersachsen ihr Projekt. Die Zahl der offenen Stellen bei IT-Jobs stieg 2018 um 49 Prozent, das sind etwa 82.000 Stellen, die besetzt werden müssen. »Der Arbeitsmarkt für IT-Fachkräfte wird sich weiter verschärfen«, beschreibt Sydow. Als Maßnahmen gegen diesen Trend setzt das Projekt auf die frühzeitige Gewinnung von Nachwuchs und organisiert Betriebspraktika, um jungen Menschen einen Einblick in die Branche zu gewähren. Die Vernetzung von Schulen und Unternehmen steht dabei im Mittelpunkt.

Nachdem Rico Krieger von der Südniedersachsenstiftung das Regionale Fachkräftemarketing thematisiert hatte, stellten Fachkräftebündnispartner ihre Projekte vor. Unter anderem erklärte Maria Eiselt von der IHK Hannover das »Ausbildernetzwerk«, und die »Betriebliche Weiterbildung als Instrument der Fachkräftesicherung im Landkreis Northeim« wurde von Vertretern des Landkreises sowie Professor Dr. Jörg Lahner und Studierenden von der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen (HAWK) in den Fokus gerückt.

Im Rahmen der Studie wurde stichpunktartig ermittelt, welcher qualitative sowie quantitative Bedarf an Fachkräften in der Region besteht, welche Berufsgruppen wo besonders gefragt sind, und welche Handlungsempfehlungen sich aus den Ergebnissen ableiten lassen. Neben weiteren Empfehlungen soll der Informationsfluss zwischen Unternehmern und weiterbildenden Einrichtungen verbessert werden, es müsse ein besseres »Matching« von Nachfrage und Angebot geben, und die Weiterbildung müsse flexibler gestaltet werden. Nach den Präsentationen stand für die etwa 50 Gäste »Netzwerken« auf dem Programm.kw