Fachkräfte und Spezialisten gesucht

Arbeitslosenquote steigt in Einbeck auf 5,9 Prozent und landkreisweit auf 5,6 Prozent

Einbeck. Die Arbeitslosigkeit ist von Dezember auf Januar um 84 auf 1.259 Personen gestiegen. Das waren 150 Artbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 5,9 Prozent, im Dezember betrug sie 5,5 Prozent, vor einem Jahr belief sie sich auf 6,6 Prozent. 333 Personen meldeten sich arbeitslos, 28 mehr als vor einem Jahr; gleichzeitig beendeten 250 Personen ihre Arbeitslosigkeit.

Ohne Job waren in Einbeck 722 Männer (71 mehr als im Dezember) und 537 Frauen (plus 13). Im Einzelnen arbeitslos waren 113 15- bis 25-Jährige (plus acht), 465 50-Jährige und älter (plus 15), 468 Langzeitarbeitslose (minus sieben), 61 Schwerbehinderte (plus drei) und 199 Ausländer (plus zwei). Der Bestand an offenen Arbeitsstellen ist im Januar geringfügig gestiegen, und zwar um zwei auf 435 Stellen. Arbeitgeber meldeten im Januar 117 Arbeitsstellen, 23 weniger als vor einem Jahr.

Um 82 auf 500 Personen gestiegen ist die Zahl derer, die Arbeitslosengeld bezogen. das waren 24 Arbeitslose weniger als im Vorjahresmonat. Von Arbeitslosengeld lebten 280 Männer (plus 60) und 220 Frauen (plus 22). Darunter waren 55 15- bis 25-Jährige (plus zehn), 208 50-Jährige und älter (plus 22), 46 Langzeitarbeitslose (minus sieben), 31 Schwerbehinderte (plus zwei) und 39 Ausländer (plus drei).

Um zwei auf 759 Personen gestiegen ist die Zahl derer, die Sozialleistungen bezogen. Das waren 126 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. 442 Männer (plus elf) und 317 Frauen (minus neun) bezogen Hartz IV. Das waren 58 15- bis 25-Jährige (minus zwei), 257 50-Jährige und älter (minus sieben), 422 Langzeitarbeitslose (gleichbleibend), 30 Schwerbehinderte (plus eins) und 160 Ausländer (minus eins).

Im Agenturbezirk Göttingen startete der Arbeitsmarkt mit einem saisongemäß deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit um 8,5 Prozent in das neue Jahr. Im Vergleich zum Vormonat waren rund 1.100 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Dennoch blieb der Anstieg klar unter dem durchschnittlichen Zuwachs in den Wintermonaten der letzten Jahre. So wurde mit insgesamt 13.777 Arbeitslosen der Januar-Wert 2018 um 6,6 Prozent unterschritten.

Diese Entwicklung ist keineswegs überraschend, denn alljährlich folgt der Anstieg zum Beginn des Jahres der regionalen saisonalen Verlaufskurve der Arbeitslosigkeit. Kein Monat weist durchschnittlich einen so starken Anstieg auf wie der Januar, und zwar aus zwei Gründen: Zum einen laufen traditionell zum Jahresende viele befristete Arbeitsverträge aus. Zum anderen fallen in den Januar auch viele Arbeitslosmeldungen von Arbeitnehmern, die in den Außenberufen arbeiten und witterungsbedingt nun pausieren müssen.

Saisonbedingt ist auch die Zahl der neu gemeldeten Stellenofferten im Vergleich zum Vormonat zurückgegangen, befindet sich jedoch nach wie vor auf hohem Niveau. So meldeten die Unternehmen der Region im zurückliegenden Monat 1.214 neue Arbeitsstellen bei der Agentur für Arbeit Göttingen. Davon waren 93 Prozent sozialversicherungspflichtig. Zwar sank der Stellenzugang gegenüber Dezember um 291 (19,3 Prozent), legte gegenüber dem Vorjahresmonat jedoch um 3,1 Prozent zu (36 Stellen). Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen umfasste im Januar insgesamt 4.668 Offerten, 15,7 Prozent mehr als vor Jahresfrist.

Rund 80 Prozent der Nachfrage richtet sich an qualifizierte Fachkräfte, Spezialisten und Akademiker. Demgegenüber gelten mehr als 50 Prozent der arbeitslosen Bewerber als ungelernt, da sie nicht über eine abgeschlossene Ausbildung verfügen. »Diese beiden Zahlen machen schnell deutlich, dass sich der Bedarf der Unternehmen in vielen Fällen nicht kurzfristig decken lässt«, erläutert Klaus-Dieter Gläser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Göttingen, die Situation. »Es ist daher umso wichtiger für die Betriebe, sich frühzeitig um Nachwuchskräfte zu bemühen und möglichst im eigenen Unternehmen auch auszubilden.« Diese Botschaft, so der Eindruck des Arbeitsmarktexperten, sei bei den Arbeitgebern inzwischen angekommen.

Denn mit bisher 2.248 gemeldeten Ausbildungsstellen liegt das Angebot für Ausbildungsuchende aktuell rund 16 Prozent über dem Vorjahreswert.

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Göttingen verlief in den zurückliegenden Monaten mit den regional üblichen, saisonal bedingten Höhen und Tiefen. Seit Februar 2018 werden die Werte des Vorjahres­monats konstant unterschritten. In den Landkreisen Göttingen und Northeim, die zum Agenturbezirk Göttingen gehören, nahm die Arbeitslosigkeit eine ähnliche Entwicklung. In beiden Landkreisen stieg die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat, ging allerdings gegenüber Januar 2018 zurück.

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Northeim sank im Vergleich zum Vorjahreswert um 0,4 Prozentpunkte auf 5,6 Prozent. Insgesamt waren hier 3.924 Menschen bei der Arbeitsagentur und dem Jobcenter gemeldet. Das wa-ren zwar 299 (8,2 Prozent) mehr als im Dezember, jedoch 286 (6,8 Prozent) weniger als vor Jahresfrist. Ähnlich entwickelte sich die Arbeitslosigkeit im Landkreis Göttingen. Hier waren im Januar bei der Arbeitsagentur und den Jobcentern 9.853 Menschen arbeitslos gemeldet, 784 (8,6 Prozent) mehr als im Dezember. Gegenüber dem Vorjahresmonat sank die Zahl allerdings um 687 oder 6,5 Prozent. Die Arbeitslosenquote im Landkreis Göttingen liegt bei 5,7 Prozent.sts