Falken treffen sich in diesem Jahr in Einbeck

Einbeck. Nach dem Zweiten Weltkrieg haben 1945 ehemalige Mitglieder der 1933 verbotenen Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ) wieder zusammengefunden und die damals unterbrochene Jugendarbeit erneut aufgenommen. Das stieß zunächst auf Vorbehalte der englischen Besatzungsmacht. Die Gruppenleiter mussten sich einer Entnazifizierung unterziehen, bevor sie tätig werden durften. Das geschah anfangs unter dem Deckmantel der Arbeiterwohlfahrt. Erst 1946 wurde der Verband offiziell unter der Bezeichnung »Die Falken – sozialistische Jugend Deutschlands« anerkannt. Die erste Gruppe, die in Einbeck entstand, waren die »Roten Falken«.

Sie setze sich aus 14-jährigen Jugendlichen – überwiegend aus Arbeiterfamilien – zusammen. Parallel dazu entwickelte sich ein Volkstanzkreis. Die Gruppentreffen fanden im Jugendheim im eigenen Gruppenraum statt. Schon bald entstanden Kindergruppen für das Alter von sechs bis zwölf Jahren (Nest-, Jung-, Wander- und Sturmfalken.) Das pädagogische Konzept der inhaltlichen Arbeit mit Jugendlichen und Kindern orientierte sich an den Leitlinien der österreichischen Kinderfreundebewegung. Diese hatte zum Ziel, Kinder zu mündigen, verantwortungsvollen und selbstbewussten Menschen zu erziehen. Diese Leitlinien bildeten die Grundlage der Erziehung der Kinder in den Zeltlagern der Falken, die ab 1948 jährlich überregional stattfanden, oft mit internationalen Begegnungen. So entwickelte sich zum Beispiel zwischen einer dänischen und der Einbecker Falkengruppe eine jahrelange Freundschaft.

Das diesjährige Falken-Treffen fand in Einbeck statt. Die Organisatoren Else und Karl Wolter hatten die Mitglieder aus Hannover, Hann. Münden, Göttingen, Osterode und Hardegsen eingeladen. Nach der Begrüßung in der Arbeiterwohlfahrt erlebten die Falken eine Führung in der Blaudruckerei am Möncheplatz, und nach dem Mittagessen stand eine Stadtbesichtigung auf dem Programm. Beim Kaffeetrinken blieb dann noch genügend Zeit zum Austausch.oh