Feuerschalen ersetzten beliebte Osterfeuer

Einbeck. Ein bei vielen Menschen beliebter Brauch ist das Abbrennen des Osterfeuers. Durch die Corona-Pandemie war dies 2020 und 2021 nicht möglich. Zahlreiche Personen wollte aber auf die liebgewonnene Tradition nicht gänzlich verzichten; bei kühlem, aber sonnigem Wetter sah man in vielen Gärten im Stadtgebiet kleine Feuer in Feuerschalen oder auf Grills lodern. Stockbrot und Marshmallows waren im Familienkreis ebenso beliebt – wie das faszinierende Emporsteigen der Flammen.

Die Osterfeuer gehen auf vorchristliche Traditionen zurück und gehören in die Reihe der Feuer zum Austreiben des Winters. Ursprünglich feierten die Menschen mit ihnen die Auferstehung der Natur nach der langen kalten Zeit. In der katholischen Kirche wird schon seit Jahrhunderten zu Beginn der Liturgie der Osternacht ebenfalls ein kleines Feuer entfacht: Der Priester entzündet an ihm die Osterkerze, die nach der Weihe als Licht in die dunkle Kirche getragen wird. Die brennende Kerze versinnbildlicht dabei Jesus Christus als Licht der Welt.

In einigen Regionen verbrennen die Gläubigen im Osterfeuer eine Puppe oder einen Baumstamm, der Judas Iskariot darstellt. Osterfeuer werden als Tradition vor allem in Niedersachsen und Westfalen gepflegt. Bei Einbruch der Dunkelheit zündet man die Feuer je nach Region am Karsamstag oder Ostersonntag an. Brennt das Feuer, soll sein weithin sichtbarer Schein Glück für alle bringen, die ihn erblicken. Im bekannten Umfang war es dieses Jahr nicht möglich – dafür brannten an vielen Stellen im Stadtgebiet in Gärten Feuerschalen und verzückten ihre Betrachter.oh