Feuerwehr-Geschichte zum Anfassen

Ehrenamtliche Mitarbeiter laden erneut zum »FeuerwehrTag« im PS.Depot Lkw+Bus | Zahlreiche Besucher

Die historischen Feuerwehrfahrzeuge des PS.Depots Lkw+Bus standen beim »FeuerwehrTag« erneut im Fokus der Besucher. Nach den erfolgreichen Aktionstagen im September vergangenen Jahres hatten Interessierte nun erneut die Möglichkeit, die feuerroten Oldtimer im Otto Hahn-Park unter die Lupe zu nehmen.

Einbeck. Dabei konnten nicht nur die ruhenden Fahrzeuge betrachtet werden, bei zwei Vorführungen wurde auch deren Leistungsvermögen zur Schau gestellt. Es wurden Drehleitern ausgefahren, Pumpen in Gang gesetzt und beizeiten knatterte der ein oder andere Motor im Hintergrund.

Nach der Anmoderation vom Assistenten des Stiftungsratsvorsitzenden der Kornhausstiftung, Stephan Richter, ging es mit der Präsentation los. Wie bereits im vergangenen September ergriff Friedel Oppermann das Mikrofon und versorgte die Zuhörer mit Detailinformationen über die historischen Fahrzeuge. Der ehemalige Kreisschirrmeister und Feuerwehr-Fachmann kommentierte die Demonstrationen vom alten Pumpenwagen bis zu modernen Drehleiterwagen.

Wie in 2017 bereitete die Vorstellung der handbetriebenen Feuerspritze von Louis Tidow (Spezialfabrik für Feuerspritzen aus Hannover) den Zuschauern besondere Freude. Ein riesiger Kraftakt von sechs bis acht Helfern war notwendig, um die Pumpe in Gang zu setzen. Als dann nach einigen Bewegungen ein beachtlicher Wasserstrahl aus der Spitze schoss, wurde der Krafteinsatz ad hoc mit Applaus belohnt. Und dieser war ungleich lauter als bei den vergangenen Feuerwehrtagen. Während 2017 etwas mehr als 50 Zuschauer der Vorführung beiwohnten, waren es in diesem Jahr mehr als 200.

Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des PS.Depots Lkw+Bus und zahlreiche Feuerwehrkameraden aus der Region präsentierten weitere Schmuckstücke. Unter anderem einen Drehleiterwagen von Magirus aus dem Jahr 1962. »Den habe ich damals persönlich abgeholt«, verriet Oppermann im Gespräch. Damit seien manche Dachstuhlbrände gelöscht worden. Das 9,5 Tonnen schwere Gefährt konnte die Drehleiter 25 Meter hoch ausfahren, was zur damaligen Zeit eine unwahrscheinliche Hilfe bei der Brandbekämpfung war.

Der Magirus DL 30 von 1974 war das nächste Fahrzeug im Bunde. Im Gegensatz zum Vorgänger wird bei diesem Modell die Drehleiter hydraulisch betrieben. Im Ergebnis kann sie bedeutend schneller ausgefahren und in Position gebracht werden. »Ein Magnetventil gibt den Ölkreislauf frei«, erklärte Oppermann, wie die Hydraulik in Gang gesetzt wird.

Trotz weiterer Feuerwehr-Veranstaltungen in der Region, haben zahlreiche Kameraden der umliegenden Ortswehren zum PS.Depot Lkw+Bus gefunden. Unter anderem waren Ortswehren aus Wenzen, Naensen, Salzderhelden, Negenborn, Ahlshausen/Sievershausen, Katlenburg/Lindau, Dassel und Bad Gandersheim mit Unterstützern und teilweise mit Fahrzeugen vertreten.

Nach der Vorführung gab Oppermann Interessierten weitere Informationen zu Fahrzeugtypen, wie dem Dekontaminationsfahrzeug oder dem Rüstkranwagen (Rkw). »Der Rüstkranwagen hebt zehn Tonnen heckseitig«, berichtete Oppermann, »damit könne man beispielsweise eine verunfallte Straßenbahn zurück ins Bett heben.« Auch die generelle Größe der Rettungsfahrzeuge wurde thematisiert. »In den vergangenen Jahrzehnten sind sie immer schwerer geworden«, wusste der ehemalige Stadtbrandmeister zu berichten. Das sei dem Fakt geschuldet, dass zunehmend mehr Ausrüstung mitgeführt werden müsse, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.

Der spannende und lehrreiche Aktionstag zauberte vielen Besuchern ein Lächeln ins Gesicht. Bei bestem Wetter und Fachgesprächen rund um die roten Schmuckstücke verbrachten die Feuerwehr-Fans noch einige Stunden beim PS.Depot Lkw+Bus. Der nächste »FeuerwehrTag« kommt bestimmt.kw