Fiat 500: Schmächtig, aber auch prächtig

Internationales Treffen in Negenborn gut besucht | Beste Stimmung bei den Autoliebhabern

Holger Bertram und Burkhard Schikorr (beide links vorne) vom Vorstand des Fiat 500-Clubs Harz organisierten das zwölfte internationale Treffen, das für Teilnehmer und Besucher durchaus gelungen war. In zwei Jahren – zum 30-jährigen Bestehen des Clubs – wird die 13. Auflage des Treffens wieder in Negenborn stattfinden.

Negenborn. »Wer nicht da war, der hat etwas verpasst«, da sind sich die Organisatoren einig: Burkhard Schikorr und Holger Bertram vom Fiat 500-Club am Harz hatten das zwölfte internationale Fiat 500-Treffen in Negenborn organisiert. Gutes Wetter, beste Stimmung und Fachgespräche rund um die schmächtig-prächtigen Fahrzeuge ließen das Treffen zu einem Erfolg werden.

Der kleine Fiat war ursprünglich Italiens Antwort auf den Käfer, er entwickelte sich zum Exportschlager, mit dem sich der Norden italienische Lebensart in den Alltag holte. »Einfachheit ist die höchste Stufe der Vollendung« – dieser Ausspruch von Leonardo da Vinci zierte dann auch einen der Fiat 500, die zum Treffen gekommen waren.

Nahezu 100 Fahrzeuge der verschiedensten Baujahre wurden am Ortsausgang von Negenborn von den Besuchern begutachtet. Aus dem ganzen Bundesgebiet und auch aus Nachbarländern waren die Fiatfahrer zum viertägigen Treffen angereist. Mit der großen Teilnehmerzahl zählt das Fiat 500-Treffen in Negenborn zu den größten Treffen in Europa.

Bereits am Donnerstag waren die Teilnehmer angereist, am Freitag und Sonnabend konnten die Fahrzeuge aus den verschiedensten Baujahren – darunter auch Buggys – begutachtet werden. 1957 wurde der seit 1954 entwickelte »Nouva Cinquecento« – später oft als Fiat 500 N bezeichnet – der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Motorleistung betrug zunächst 13 PS, die letzten Modelle hatten dann schon stattliche 18 PS. 1975 wurde die Produktion des Fiat 500 R nach 235.744 Exemplaren eingestellt. Der letzte Fiat 500 – ein Giardiniera (Kombi) – lief 1976 vom Band. Insgesamt wurden in den Jahren 1957 bis 1976 rund 3,7 Millionen Fiat 500 N gebaut.

»Viele Modelle, die mittlerweile zwischen 40 und 60 Jahre alt sind, befinden sich in einem technisch und optisch besseren Zustand als zu dem Zeitpunkt, an dem sie vom Band liefen«, stellte Holger Bertram mit Blick auf die Fahrzeuge fest. Die Fiat 500-Fahrer seien heute begeisterte Enthusiasten, die sehr viel Zeit für Restaurierung, Wartung und Pflege sowie Geld in ihr Hobby investieren. Beispiel dafür war ein Fiat 500, der bereits zum 17. mal den TÜV-Stempel erhalten hat und der täglich im Gebrauch ist.

Organisiert wurde das Treffen vom Fiat 500-Club am Harz. Vorsitzender Burkhard Schikorr freute sich über die besonders gute Stimmung bei dem Treffen, bei dem unterschiedliche Generationen ins Gespräch kamen. Denn mittlerweile auch die nächste Generation der Fiat 500-Fahrer hat Interesse an den kleinen »Flitzern«.

Für beste Stimmung am Abend sorgten ein DJ und auch die Band »Jamboree« mit Live-Musik, so dass die Autoliebhaber bis tief in die Nacht zusammen saßen. Gute Gespräche und gutes Wetter, die Fiat 500-Liebhaber verlebten ein schönes Wochenende in Negenborn. Sie eint die Liebe zu ihren Fahrzeugen. Es sei herrlich, damit durch die Gegend zu fahren, denn es »macht einfach Spaß«, betonte Schikorr.

Die traditionelle Ausfahrt führte die Automobilisten durch Einbecker und Dasseler Dörfer, ein Boxenstopp wurde in der Domäne Moringen eingelegt. Organisiert war auch ein TÜV-Service, und beim Teile-Markt konnte gehandelt werden. Den Hobby-Schraubern gelang es sogar, ein älteres Modell wieder zum Laufen zu bringen.

Die Preisträger beim vom Einbecker Autoclub ausgerichteten FIAT 500-Mehrkampf waren Axel Mainz, Marvin Stein und Holger Mainz. Pechvogel des Treffens war Detlef Schulte mit seinem Fiat 500 Kombi, der auf dem Weg zum Treffen einen kapitalen Motorschaden erlitten hat. Den Sonderpreis für die beste Unterhaltung der Treffenteilnehmer erhielten Tonio Reinghandt aus Heere und Luca Freyer aus Reinfeld für ihre 48-Stunden-Dauer-Reperaturvorführung.

Für das leibliche Wohl der Besucher war natürlich bestens gesorgt. Der Fiat 500 Club freute sich über die Unterstützung aus der Dorfbevölkerung, von der Feuerwehr, der Firma Ryll und dem Einbecker Automobil-Club im ADAC, der für die Teilnehmer verschiedene Geschicklichkeitsaufgaben vorbereitet hatte.sts