Flotte Fahrräder für Flüchtlinge

Jugendwerkstatt Einbeck kooperiert mit dem Projekt »Neue Nachbarn« | Reparaturcafé startet

Fahrräder sind für Flüchtlinge »überaus wichtig«, das bekräftigt Zsuzsanna Bényei-Büttner, Koordinatorin vom Projekt »Neue Nachbarn« der Diakoniestiftung. Deshalb ist sie froh, dass das Projekt mit der Jugendwerkstatt der Werk-statt-Schule einen passenden Kooperationspartner gefunden hat. Hier werden gespendete Fahrräder für die Flüchtlinge repariert. Die ersten ­fahr­tüchtigen Fahrräder konnten jetzt an »neue Nachbarn« übergeben werden.

Einbeck. In der Jugendwerkstatt arbeiten arbeitslose junge Menschen im Alter von 16 bis unter 27 Jahren. Zehn Plätze werden durch das Jobcenter besetzt, sechs Plätze können frei vergeben werden – unter anderem auch an Flüchtlinge. Für sie kann alternativ zum Unterricht ein Sprachkurs angeboten werden. Zurzeit sind einige Plätze in der Jugendwerkstatt frei.

Gearbeitet wird dort in den Bereichen Holz, Garten- und Landschaftsbau sowie Hauswirtschaft. Vorkenntnisse werden nicht vorausgesetzt. Das Arbeiten und Lernen ist weitgehend Projekt-, Produkt- und Praxisbezogen.

Zudem werden Arbeiten für gemeinnützige Einrichtungen durchgeführt. Außerdem angeboten werden Bewerbungstrainings, das Heranführen an moderne Kommunaikationstechniken, erlebnis- und freizeitpädagogische Elemente. Ziel ist vor allem die Förderung der Stärken der jungen Erwachsenen – unter Berücksichtigung von spezifischen Bedürfnissen und kulturellen Besonderheiten. Geholfen wird auch bei Problemen. Die Pädagogen der Jugendwerkstatt helfen bei der Entwicklung eines Förderplans, begleiten in Praktika und unterstützen auch bei Ämtergängen.

Zurzeit werden in Kooperation mit dem Projekt »Neue Nachbarn« gespendete Fahrräder repariert, Firma Tschentscher hat die Aktion mit Fahrradersatzteilen unterstützt. Neun Räder sind jetzt wieder fahrbereit, und die Koordinatorin Bényei-Büttner konnte sie in der Jugendwerkstatt an der Grimsehlstraße an Flüchtlinge übergeben.

Ein neues Zuhause gefunden haben die Flüchtlinge in den Dörfern oder am Stadtrand der Kernstadt, erklärte Bényei-Büttner. Nur ein geringer Teil der Zuwendungen für Flüchtlinge sei für Fahrtkosten mit dem Bus vorgesehen, und deshalb seien sie auf Fahrräder angewiesen – sei es, um Einkäufe zu transportieren oder an kulturellen Angeboten teilzunehmen. Bényei-Büttner freute sich, mit der Jugendwerkstatt einen guten Partner gefunden zu haben, der die gespendeten Fahrräder wieder flott macht. Wer Fahrräder zur Verfügung stellen möchte, kann sich telefonisch unter 71061 an die Jugendwerkstatt wenden.

Angedacht wird außerdem, die Flüchtlinge mit den hier geltenden Verkehrsvorschriften vertraut zu machen. Zudem plant die Jugendwerkstatt die Einrichtung eines offenen Reparaturcafés für alle Interessierten.

Reparaturarbeiten aller Art können erstmals am Donnerstag, 5. November, zwischen 15 und 18 Uhr in der Grimsehlstraße 19 durchgeführt werden. Jedermann ist willkommen.sts