»Freiwillig, aber unverzichtbar«

Bibliothek und Museum Thema im SPD-Forum Kultur / Angebote stärker einbinden

Mit Fachleuten aus Vereinen und kommunalen Einrichtungen hat die Einbecker SPD die kulturpolitischen Perspektiven erörtert. Im Mittelpunkt stand die Zukunft der Einbecker Stadtbibliothek und des Stadtmuseums.

Einbeck. Wenngleich als sogenannte freiwillige Leistungen aus öffentlichen Mitteln finanziert, erfüllen beide Einrichtungen einen unschätzbaren und unverzichtbaren kulturellen und bildungspolitischen Auftrag, so das Fazit des Forum.Der Stadtbibliothek kommt nach Auffassung der Teilnehmer aufgrund ihrer Fürsorgefunktion in Punkto Bildung eine besondere Rolle zu. So sei es Besorgnis erregend, dass aufgrund der überzogenen Gebührenerhöhung die Benutzerzahlen durch zu hohe Gebühren, insbesondere bei Bilderbüchern für Kinder, um 60 Prozent zurückgegangen seien. Neben dem damit verbundenen Erlösrückgang werde auch die Förderung der Lesekompetenz bei Kindern und Schulstartern in Frage gestellt. Auch die Beschäftigten zeigten sich in Sorge um ihren Arbeitsplatz.

Man sei bereit zur Mitarbeit an einer Attraktivitätssteigerung, dies müsse aber auch mit einer Sicherung der Einrichtung einhergehen. So sei in Zusammenarbeit mit den Kindertagesstätten die Konzipierung eines Bibliotheks-Führerscheins und die Durchführung von Lesungen für Kinder geplant. Von der Politik erhoffe man sich mehr Verlässlichkeit und positive Imagewerbung für diese gut ausgestattete Einrichtung.

Beim Museum habe die Politik mit einer moderaten Preispolitik dagegen mehr Fingerspitzengefühl bewiesen. Die Eintrittspreise seien akzeptiert, die Besucherzahlen konnten gegenüber dem Vorjahr sogar um 1.000 Personen gesteigert werden. Derzeit ist das Museum sehr stark von Laufkundschaft abhängig. Hier gelte es, die Kunden beispielsweise durch einen Kultur-/Tourismuspass stärker an diese und andere Einrichtungen zu binden. Die Einbecker SPD fordert diesen seit Jahren, um die Vernetzung der kulturellen und touristischen Einrichtungen vor Ort zu intensivieren. Viele pädagogische Projekte mit den Bildungseinrichtungen sorgen für eine Verzahnung mit Kindergärten und Schulen. Ein Schandfleck sei dagegen die sanierungsbedürftige Fassade. Wer offensiv mit einem kulturellen Juwel mit überörtlicher Bedeutung werben will, muss auch die notwendigen Mittel für die Unterhaltung bereitstellen.

Gelobt wurde auch das vielfältige ehrenamtliche Engagement der Kulturschaffenden in Vereinen, auf den Bühnen und als Kleinkunst. Dies mache die Einbecker Kulturszene lebendig und müsse auch bei der Bewilligung öffentlicher Zuschüsse angemessen berücksichtigt werden. In diesem Zusammenhang wies die Initiative »Kunst & Kultur Einbeck/Northeim« darauf hin, dass überörtliche Zuschüsse für kulturelle Projekte teilweise noch eingeworben werden könnten, wenn sich die Stadt Einbeck vor Ort ebenfalls beteilige. Zugleich sei die Vernetzung der Angebote mit den Beteiligten zu unterstützen.oh