Gastlichkeit im »Brodhaus« mit neuen Pächtern

Einbeck. Das älteste Wirtshaus Niedersachsens hat mit neuen Pächtern wieder geöffnet. Nach einigen Monaten voller Umbau-Stress haben es Aneka und Sven Falke geschafft, das »Brodhaus« am Marktplatz rechtzeitig vor Ostern zu öffnen. Die symbolische Schlüsselübergabe – mittels einer Leihgabe aus dem StadtMuseum – konnte jetzt stattfinden. Nachdem die vorige Pächterin wieder zurück in ihre Heimat gegangen sei, habe man mit dem Ehepaar Falke »die gemalten Betreiber« für das Haus gefunden, freute sich Thorsten Eikenberg, Gastronomie-Leiter beim Einbecker Brauhaus. Eigentlich hätte die Übergabe beziehungsweise Eröffnung zum 1. Januar stattfinden sollen, aber Lockdown und Küchenumbau haben diese Pläne zunächst umgeworfen.

Es wurde erheblich investiert in eine der modernsten Küchen auf dem Markt – sie macht das Haus zukunftssicher. Daneben leben Wirtshaustradition und Gastlichkeit hier weiter. »Das ist ein Haus der Einbecker, das ist, das war und das bleibt so«, hieß es. Wie man Sven und Aneka Falke aus der »Auszeit« am Schwimmbad kenne, habe man hier keine Sorge. »Wir freuen uns über dieses tolle Haus und darauf, mit dem Team durchstarten zu können«, betonte Aneka Falke. Lob sprechen sowohl Brauhaus als auch Pächter den Handwerkern und Partnern des Umbaus aus: »Alle haben einen super Job gemacht, das lief Hand in Hand«, so Sven Falke. Dahinter stehe eine geschlossene Mannschaftsleistung, in der jeder über sich hinausgewachsen sei. Viele hätten im Vorfeld der Eröffnung mitgewirkt.

Die Einbecker Biere erlebbar zu machen und ein Aushängeschild für die Stadt zu sein, dafür stehe das »Brodhaus«, führte Brauhaus-Sprecher Ulrich Meiser aus. Beide Seiten hätten zusammen rund eine Viertelmillion Euro investiert, unter anderem in eine neue Küche. Sie finde es großartig, was hier erreicht wurde, gratulierte Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek zur Eröffnung – und sie freue sich schon auf die erste Tagung im Saal. In der Gastronomie habe er klein angefangen, berichtete Sven Falke. Der Fleischermeister aus Bishausen ist nach ersten Catering-Erfahrungen durch Zufall zur »Auszeit« gekommen.

Ziel war es, ein Objekt in der Stadt zu finden, und da kam das »Brodhaus« gerade richtig. Die Schwimmbad-»Auszeit« läuft weiter, »sie liegt uns am Herzen«, versichert Aneka Falke. Am Marktplatz wird die Wirtshaus-Tradition mit Neuerungen fortgeführt. Dazu gehört das Marktfrühstück mittwochs und sonnabends.

»Wir machen die Türen auf, wenn die Menschen da sind.« Neu sind kalte Gerichte, es gibt eine monatlich wechselnde Mittagskarte sowie Tagesgerichte. Großer Wert wird auf regionale Produkte gelegt, samt Bier-Empfehlung. Es gibt von 11 bis 21 Uhr durchgehend warme Küche und nachmittags Kaffee und Kuchen. Zur Geschichte des 600 Jahre alten Hauses wird es drei Vorträge von Walter-Wilhelm Funcke geben: am 25., 26. und 27. April jeweils ab 18 Uhr, Einlass ab 17.30 Uhr. Karten dafür sind nach Ostern im »Brodhaus« erhältlich. Die Einnahmen aus dem Eintrittsgebühren werden an die »Tafel« gespendet.ek