Gefahrgutzug der Feuerwehr Einbeck übt für Ernstfall

Gefährliche Situation kann jederzeit und unverhofft eintreten / Im Einsatzfall zählt Zusammenspiel / Zugführer Schwarz zufrieden

Den Defekt am Flansch eines abgestellten Sattelaufliegers auf dem »Globus«-Parkplatz in Einbeck hatte noch niemand bemerkt. Die Warntafeln, die auf Gefahrstoffe hinweisen, sind verloren gegangen, und am Füllstutzen tritt der flüssige Gefahrenstoff aus und verletzt zwei Personen. Die giftige Substanz wabert über die Erde. Der Schaden wird entdeckt, sofort wird Alarm ausgelöst – ein Fall für die Feuerwehrkameraden des Gefahrgutzuges Einbeck.

Einbeck. Die gesondert geschulten Experten des Gefahrgutzuges unter dem Kommando von Zugführer Frank Schwarz rückten zu diesem Übungsszenario aus und waren in nur wenigen Minuten am Unglücksort – um einen Testfall zu bestehen. Geübt wurde dies am Sonnabend, viele Schaulustigen guckten zu. »Muss das sein, dass die Feuerwehr so etwas auch an einem freien Sonnabend macht?«, wer sich das fragte, erhielt eine eindeutige Antwort:  Ja, das muss sein, denn der Ernstfall kann jederzeit eintreten, überall und unverhofft. Und dann ist jeder froh, wenn gut ausgebildete Feuerwehrleute zur Stelle sind.

»Es ist alles gut verlaufen. Wir haben ein paar Ecken und Kanten entdeckt, aber dazu ist eine Übung da«, zog Einsatzleiter Frank Schwarz anschließend Bilanz. Insgesamt 23 Kameraden nahmen an dieser Übung des Gefahrgutzuges teil, zudem wurde das DRK Einbeck zum Eigenschutz der Feuerwehrleute gerufen. Diese Helfer mussten außerdem zwei verletzte Personen medizinisch versorgen, so sah es das Übungskonzept vor. Neben der Menschenrettung war es wichtig, den Produktaustritt zu stoppen beziehungsweise einzudämmen oder sofort das Umpumpen vorzubereiten. Dies konnte durch die Bereitstellung eines Tankanhängers eines Landwirtes aus Naensen und einen Trecker von New-Tec aus Dassensen in der Simulation sehr gut geregelt werden.

Mehrmals im Jahr treffen sich die Feuerwehrleute des Gefahrgutzuges zum Übungseinsatz. Ziel ist vor allem, das Zusammenspiel zu proben. Denn aus jeder Wehr, die dem Gefahrgutzug angehört, müssen alle Kameraden mit dem Gefahrgutwagen umgehen können, um keine Zeit zu verlieren, wenn der Ernstfall eintreten sollte. »Jeder Feuerwehrmann muss die Gefahren erkennen, das Erlernte anwenden und den Einsatz abarbeiten unter den Vorgaben des Einsatzleiters«, so Schwarz. Jeder Feuerwehrmann, der dem Gefahrgutzug angehöre, müsse zudem die vorhandenen Unterlagen sichten und bewerten und auch Dritte zur Beurteilung der Lage befragen. Am Sonnabend bewiesen die Kameraden einmal mehr ihre Einsatzbereitschaft.

Knapp zwei Dutzend Feuerwehrmänner hatten sich den Tag für die Übung freigehalten. Ein richtiger Schadenfalls-Einsatz sei langwierig und mit einem hohen Aufwand verbunden, sagte Frank Schwarz: »Man wünscht sich, dass er nie passiert, aber wir müssen darauf vorbereitet sein.«pk