Gegen Covid-19: Ärmel hochgekrempelt

Impfstoff für Beschäftigte des Einbecker Bürgerspitals | In 21 Tagen folgt die zweite Impfung

Stefan Nowakowski ließ sich von Dr. Dennis Olschewski gegen Covid-19 impfen.

Einbeck. Nach den Weihnachtsfeiertagen wurde mit den Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. Im Landkreis Northeim ist etwas mehr als ein Prozent der Bevölkerung geimpft. Am vergangenen Mittwoch und gestern konnten sich Ärzte und Krankenschwestern beziehungsweise -pfleger des Einbecker Bürgerspitals das Vakzin spritzen lassen.

Rund 60 Prozent der Beschäftigten hatten ihre Impfbereitschaft signalisiert. Das Team vom Northeimer Impfzentrum hat den gekühlten BioNTech-Impfstoff angeliefert. Der Impfstoff, erläuterte Mirjam Neumann vom Impfzentrum, wird mit einer Kochsalzlösung versetzt, pro Ampulle ergeben sich sechs Dosen. Nach der Anmeldung und dem Ausfüllen des Fragebogens konnte Dr. Dennis Olschewski die Spritze setzen. In genau 21 Tagen wird die zweite Dosis im Einbecker Bürgerspital verabreicht.

Im Anschluss an die Gesundheitsberufler sollen die über 80-Jährigen geimpft werden. Das sind im hiesigen Landkreis mehr als 11.000 Personen, allerdings kommt in Niedersachsen im Januar rund 40 Prozent weniger Corona-Impfstoff an als ursprünglich geplant. Grund dafür ist eine Produktionsumstellung von BioNTech und Pfizer in Belgien. Nun fällt in der kommenden Woche eine Lieferung komplett aus, in der darauffolgenden Woche komme eine geringere Menge an als zugesagt. Hinzu kommen die Lieferausfälle der ersten Kalenderwoche. Dadurch kommt das Land mit den Impfungen in Alten- und Pflegeheimen nicht im gewünschten Tempo voran. Auch vom Moderna-Impfstoff hat Niedersachsen nicht die versprochene Menge erhalten.

Durch den Lieferengpass werden die Impfungen der über-80-Jährigen, die nicht in einer Einrichtung wohnen, in den meisten Impfzentren noch nicht am 1. Februar beginnen können. Die Termine sollen aber wie geplant ab dem 28. Januar vergeben werden.

Zunächst geimpft werden Bewohner und Pflegende in Senioren- und Pflegeheimen. Zur Gruppe mit der höchsten Priorität zählen außerdem Menschen ab 80 Jahren sowie medizinisches Personal, das einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt ist. Das Land hält sich bei der Reihenfolge an die Verordnung des Bundes. Darin sind drei Kategorien von Personengruppen mit erhöhter Priorität genannt. Zur zweiten Gruppe gehören Menschen ab 70 Jahren sowie unter anderem Personen mit Demenz oder einer geistigen Behinderung. In die dritte Gruppe fallen Personen ab 60, Menschen mit Erkrankungen wie Krebs oder Diabetes sowie Polizei, Feuerwehr, Mitarbeitende im Lebensmitteleinzelhandel, Erzieherinnen und Lehrkräfte.

Bürger, die keiner der Gruppen angehören, werden aller Wahrscheinlichkeit nach nicht vor dem Sommer geimpft. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Impfstoffe zugelassen werden und ob sie dann auch in hoher Stückzahl geliefert werden können. Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren, für die aktuell kein Impfstoff zugelassen ist, sollen nicht geimpft werden.

Gespritzt wird das Vakzin in den dafür eingerichteten Impfzentren – hier in der Northeimer Stadthalle. Der Bund bezahlt die Impfstoffe. Den Aufbau und die Organisation der Impfzentren finanzieren die Länder sowie die Krankenkassen. Die Länder sowie die gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen teilen sich die Kosten für den Aufbau und Betrieb der Impfzentren.

Die Impfungen werden anonym registriert. Es werden nicht-personenbezogene Daten dazu erfasst, wie viele Menschen, in welcher Altersgruppe und wo geimpft werden.

Wie bei jeder Impfung können auch nach der Covid-19-Impfung Impfreaktionen und Nebenwirkungen auftreten. Diese Reaktionen treten meist innerhalb von Stunden und Tagen nach der Impfung auf und halten selten länger als drei Tage an. Die häufigste lokale Reaktion sind Schmerzen an der Einstichstelle. Unter den weiteren Reaktionen sind Abgeschlagenheit sowie Kopfschmerzen die häufigsten Ereignisse.
Über die Dauer der Wirksamkeit fehlen derzeit noch detaillierte Daten. Personen, bei denen in der Vergangenheit eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen wurde, müssen zunächst nicht geimpft werden.

Das Bundesministerium für Gesundheit hat bereits eine FAQ-Liste hinterlegt unter https://www.zusammengegencorona.de/informieren/informationen-zum-impfen.

Zum Thema Wirksamkeit und Organisation haben viele Menschen noch offene Fragen. Dafür hat das Land eine Hotline eingerichtet – erreichbar ist diese ab dem 28. Januar unter 0800/9988665.sts