Seniorenrat

Gemeinsam für die Senioren in Einbeck einsetzen

Wahl des Einbecker Seniorenrates für die fünfte Amtszeit ab 1. Januar

Der neue Seniorenrat setzt sich zusammen aus (von links) Dietlind Ostermann, Johannes Lange, Rudolf Anders, Klaus Fröchtenicht, Jürgen Sörries, Lothar Dolle, Udo Bertram, Axel Probst, Ilka Dirnberger, Dieter Berlin, Marina Goslar und Jürgen Herbst.

Einbeck. Seit 2005 hat sich der Einbecker Seniorenrat in vielen Bereichen etabliert. Für die fünfte Amtszeit ab dem 1. Januar erfolgten jetzt die Gremiumswahlen im Alten Rathaus. Den Seniorenrat bilden ab 2022 Rudolf Anders, Dieter Berlin, Udo Bertram, Ilka Dirnberger, Lothar Dolle, Klaus Fröchtenicht, Marina Goslar, Jürgen Herbst, Johannes Lange, Dietlind Ostermann, Axel Probst, Jürgen Sörries und Paul Zaft. Stellvertretende Mitglieder sind Dietmar Kolletzki, Irene Strohmeyer und Marion Christ. 34 Delegierte gaben ihre Stimmen ab.

Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek lobte die Arbeit des Seniorenrates in den vergangenen Jahren. Ziel sei, auf die Interessen und Belange der älteren Mitmenschen aufmerksam zu machen. Dabei arbeitet er mit Stadtrat und Verwaltung zusammen und ist in mehreren Fachausschüssen vertreten. Weiter versteht sich das Gremium als Ort der Meinungsbildung und des Erfahrungsaustauschs.

Ob Notrufbänke, »Freundliche Toilette«, Gebäudekataster, Behebung von Alltagsbarrieren oder generationenfreundliches Einkaufen, eine große Vielfalt an Projekten decke der Seniorenrat ab, so Dr. Michalek. Mit Erfahrung und Wissen setzen sich die Mitglieder ein, um Problempunkte zu erkennen und aufzudecken.
Es sei schön, mit viel wie Einsatz sie sich für die Gesellschaft einsetzen. Ab 60 Jahre könne man in den Seniorenrat eintreten, da habe sie ja noch etwas Zeit, schmunzelte sie.

Orientiert und informiert sein, das müsse man, um aktiv das Leben für sich und Mitmenschen gestalten zu können. Je mehr sich engagieren, umso besser sei dies für die Gesellschaft. Der Seniorenrat stelle ein gutes Beispiel dar, die Mitglieder setzen sich vielfältig ein. Sie stellen Kompetenz und Wissen zur Verfügung für alle Mitbürger, denn Seniorenpolitik sei Generationenpolitik. Ohne solch außergewöhnliches Engagement sei die Gesellschaft um vieles ärmer, lobte sie abschließend.

Während der vergangene Periode gab es zwei Gremiumsvorsitzende: Hein-Peter Balshüsemann bis Ende 2019 sowie Jürgen Sörries im Anschluss. Sie teilten sich den Rechenschaftsbericht auf. Seit Gründung des Seniorenrats 2005 war er im Gremium, entschied sich vor zwei Jahren nach dem Wechsel vom Senior (ab 60 Jahren) zum Hochbetagten (ab 80 Jahren), es etwas ruhiger angehen zu lassen, so Balshüsemann. Die Aufgabe des Gremiums sei, Rat, Verwaltung und Öffentlichkeit auf die Interessenslagen und Belange der älteren Mitbürger aufmerksam zu machen und auf deren Berücksichtigung hinzuweisen. Dabei könne man hartnäckig und langatmig sein, um Ziele zu verfolgen – oft müsse man das auch.

13 Mitglieder umfasse der Seniorenrat. In den Jahren 2018 und 2019 kamen sie zu je elf Sitzungen und Vorstandstreffen sowie zu 30 Veranstaltungen an verschiedenen Orten zusammen. Fachausschüsse wurden in beratender Funktion besucht, Netzwerke zu kommunalen und privaten Einrichtungen aufgebaut. Unterstützung erhielt der Seniorenrat unter anderem von Bürgern, Gruppierungen, Stadtrat und Verwaltung, besonders von Arnd Severidt und Ulrike Koch.

Man befasste sich mit verschiedenen Projekten. Durchgeführt wurden unter anderem Computereinweisung mit BBS-Schülern, »Fit im Auto« für Senioren, generationenfreundliches Einkaufen, Erstellung eines Gebäudekatasters, das ständig aktualisiert wird, Notrufbänken oder Sitzgelegenheiten in der Kernstadt. Mit langem Atem wurde eine Toilette auf dem Zentralfriedhof in Einbeck realisiert, eine Lösung für eine »Örtlichkeit« am Bahnhof Kreiensen stehe leider noch aus.
Zahlreiche Gespräche wurden mit unzähligen Personen und Institutionen geführt, um Vorhaben und Projekte zu realisieren. Er dankte allen, die zum Gelingen beitrugen. Zusammen habe man viel für Senioren, aber auch für alle Generationen in Einbeck geschafft, schloss Balshüsemann.

Dem stimmt sein Nachfolger als Vorsitzender des Seniorenrats, Jürgen Sörries, zu. Für 2020 und 2021 waren wieder monatliche Sitzungen des Gremiums und des Vorstands geplant. Wegen der Corona-Pandemie konnte nur einige in der Kernstadt und auf den Dörfern stattfinden. Regen Austausch pflege man mit Ilka Dirnberger, Vorsitzende des Landesseniorenrats, und Renate Leuschner, Beauftragte für Menschen mit Behinderungen in Einbeck.

Eingebunden war man in Planungen des Neustädter Kirchplatzes bezüglich der Pflasterung. Einwände und Ideen wurden aufgenommen. Klaus Fröchtenicht und Jürgen Herbst erstellten ein umfangreiches Kataster zur Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden. Dieses werde ständig aktualisiert, so Sörries.

Durchgeführt habe man wieder den Seniorenpreis. Wegen der Pandemie gab es keine große Veranstaltung. Die Preisträger Hermann Kahle, Herbert Papenberg, Gesa Eickemeier sowie Lutz Voss und Siegfried Sander vom Lions-Club besuchten Vertreter des Seniorenrats persönlich und überreichten die Auszeichnungen.
Weitere Projekte des Seniorenrates seien Bordsteinabsenkungen, Einbindung in den Umbau des Alten Rathauses oder Weiterentwicklung des Gartens der Generationen, so Sörries. Zukünftig will man auch die Zusammenarbeit mit jüngeren Mitmenschen fördern und Verständnis füreinander schaffen. Jede Generation könne von der anderen profitieren. Dies komme Bürgern, Einbeck und der Gesellschaft zugute, so Sörries.

Ilka Dirnberger, Vorsitzende des Landesseniorenrats, sagte, dass sie ein »Urgestein« im Einbecker Gremium sei. Seit der Gründung 2005 bringe sie sich für die Senioren vor Ort ein und stehe seit 2012 dem Vorstand auf Landesebene vor. Es steigere sich die Anzahl von Seniorenvertretungen – inzwischen seien es schon mehr als 220. »Wir werden immer mehr«, um sich für die Belange der Älteren, aber auch für alle Generationen einzusetzen, betonte sie.

Durchgeführt wurde die Wahl von Arnd Severidt, Ulrike Koch, Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek, Hein-Peter Balshüsemann, Karl-Heinz Leuschner, Lutz Voss und Jürgen Hüttig. 34 Delegierte gaben je 13 Stimmen ab. Alle Wahlzettel waren gültig. Mehr als 200 Einladungen wurden im Vorfeld der Wahl an Gruppierungen, Vereine, Einrichtungen und Organisatoren geschickt. Nur wenige von ihnen antworteten und schickten Vertreter zu der Wahlveranstaltung, monierten Sörries und Lothar Dolle. Dies sei ausbaufähig wie die Tatsache, dass einige Teile des Stadtbereichs kaum vertreten war. Eine bessere Beteiligung wünschte sie sich.

Den neuen Seniorenrat bilden: Jürgen Herbst aus Einbeck (33 Stimmen), Lothar Dolle aus Rittierode (31), Dietlind Ostermann aus Einbeck (29), Dieter Berlin aus Salzderhelden, Jürgen Sörries aus Drüber (29), Ilka Dirnberger aus Einbeck (28), Rudolf Anders aus Einbeck (25), Klaus Fröchtenicht aus Greene (24), Johannes Lange aus Iber (24), Udo Bertram aus Einbeck (21), Marina Goslar aus Kreiensen (19), Paul Zaft aus Rittierode (19) und Axel Probst aus Immensen (16).

Stellvertretende Mitglieder sind Dietmar Kolletzki aus Einbeck, Irene Strohmeyer aus Naensen und Marion Christ aus Einbeck. Den ausscheidenden Hein-Peter Balshüsemann, Jürgen Hüttich und Günter Klaboschke dankte der Vorsitzende für das große Engagement in den vergangenen Jahren. Gefreut wurde sich auf die Arbeit mit der »neuen Mannschaft« in den kommenden Jahren - gemeinsam will man ab der konstituierenden Sitzung am 11. Januar im Bürgerhaus in Rittierode weiter viel für Senioren und alle Generationen erreichen.mru