Gentechnik-Gegner feiern Gerichtsurteil aus Amerika

Einbeck. Mit einem Aktionsstand vor den Toren der KWS Saat AG in Einbeck feierten gestern die Gentechnik-Gegner der Witzenhäusener Gruppe das Urteil eines US-Gerichtes, den Anbau von genmanipulierten Zuckerrüben bis auf weiteres auszusetzen. Damit darf die als gesundheitsgefährdend eingestufte Gen-Rübe »H7-1«, die vordergründig der Firma Monsanto zugerechnet wird, bis zu einem klärenden Gutachten nicht mehr in den USA angebaut werden.

»Wir freuen uns über das Urteil, möchten aber auch klarmachen, dass das Einbecker Saatgutunternehmen hinter der Vermarktung der Rüben steht, und nicht Monsanto«, erklärt Phillip Brändle von der Initiative »Witzenhäuser Agrar-Studierende, Landwirte und Gärtner für gentechnikfreie Landwirtschaft«. So kümmere sich das KWS-Tochterunternehmen Beta Seeds um die Verwertung der Rübe in Nordamerika, die mit DNA-Abschnitten von Monsanto ausgestattet ist, weshalb diese Firma in der Presse hauptsächlich in den Vordergrund rücke, vermutet Brändle.

»Wir fordern die Unternehmen weiterhin auf, aus der Gentechnik auszusteigen. Denn in der Zukunft der Landwirtschaft und bei der Lösung des Hungerproblems spielt sie keine Rolle«, so Brändle. Auch auf finanzieller Seite habe die Gentechnik Schaden verursacht, da durch den Wegfall des amerikanischen Rübenmarktes erhebliche Gewinneinbußen entstünden. Die vor 15 bis 20 Jahren gesteckten Ziele der Gentechnik-Industrie seien bis heute relativ spärlich umgesetzt worden, obwohl enorme Summen an Forschungsgeldern dort hinein geflossen seien. Gerade deshalb sollte dieser Industrie- und Forschungszweig aufgegeben werden, stellte Brändle abschließend fest.thp