Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Sanierung

Geplant: Wohnen am Stadtrand im Grünen

Städtebauliches Konzept für den Bebauungsplan »Deinerlindenweg« | Ein- und Mehrfamilienhäuser

Mit Ein- und Mehrfamilienhäusern soll die Fläche der früheren Stadtgärtnerei und des ehemaligen Schwesternwohnheims am Deinerlindenweg bebaut werden. Die Planungen dazu sind jetzt im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Sanierung vorgestellt worden.

Einbeck. Das Städtebauliche Konzept für den Bebauungsplan Nummer 78 »Deinerlindenweg« ist jetzt im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Sanierung vorgestellt worden. Auf dem Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei und des Schwesternwohnheims plant die Niedersächsische Landgesellschaft (NLG) eine Wohnbebauung, wobei als Partnerin die Einbecker Wohnungsbaugesellschaft (EWG) dabei sein wird. Eine Bebauung dieses Bereichs wird seit 2015 diskutiert.
Ein solches Projekt sei manchmal ein dickes Brett, stellte Planer Jürgen Höper vom Fachbereich Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung fest. Zunächst habe ein Investor hier vor allem eingeschossige, seniorengerechte Wohnhäuser bauen wollen. Seither habe sich die Situation aber verändert, es gebe eine Nachfrage nach Geschosswohnungsbau in der Kernstadt, und die höhere bauliche Ausnutzung im innerstädtischen Baugebiet sei unbedingt sinnvoll. In den vergangenen Monaten seien intensive Planungsschritte vorgenommen worden, so dass das beauftragte Planungsbüro nun das Konzept vorstellen könne, mit dem man etwas vom Rahmenplan abweiche.

Wolfgang Pehle von der, von der NLG beauftragten Planungsgruppe lange puche gab zunächst Erläuterungen zu Plangebiet und Rahmenplan sowie zur angepassten städtebaulichen Konzeption. Kernpunkte des Rahmenplans waren ein Quartierspark mit hohem Grünflächenanteil, einer klaren Erschließungssituation und einer unterschiedlichen städtebaulichen Dichte durch verschiedene Baukörper. Mit dem Bebauungsplan strebe man die planungsrechtliche Sicherung eines Wohngebiets an, man leiste einen Beitrag zur Deckung des Wohnraumbedarfs in Einbeck und sorge für eine Nachnutzung einer innerstädtischen Brachfläche. Der aktuelle Entwurf sehe bis zu zwölf Grundstücke für Einfamilienhäuser und voraussichtlich vier Mehrfamilienhäuser am Mühlenkanal vor – ein aufgelockertes Wohngebiet am Stadtrand. Die Erschließung erfolge über einen Wendehammer. Vorhandene Gehölzstreifen sollen erhalten und gepflegt werden.

Für die Bebauung zeigte Wolfgang Pehle Planungen für zwei Varianten, wobei die Unterschiede im Bereich der Einfamilienhäuser liegen: Während Variante I geneigte Dächer und maximal zwei Vollgeschosse vorgibt, sieht Variante II ein geordnetes Einfamilienhausgebiet auf der entsprechenden Fläche vor: Im Nordbereich eine Bungalow-Bebauung mit einem Vollgeschoss, im Westen zwei Vollgeschosse, was insgesamt für einen ruhigeren Eindruck sorgen würde. Die Mehrfamilienhäuser, für die man mit der EWG in Kontakt stehe, sollen dreigeschossig werden, eventuell mit einem Staffelgeschoss.

Der Entwurf, hob er hervor, stehe auch für eine klimagerechte Gestaltung: Durch die Nachnutzung einer Brache werde der klassische Außenbereich geschont. Die Grundstücke für die Einfamilienhäuser sollen zwischen knapp 600 und 800 Quadratmeter groß sein, mit unterschiedlichen Zuschnitten. Zugleich ergebe sich durch Mehrfamilienhäuser eine verdichtete Stadtentwicklung. Jetzt sei die Frage zu beantworten, welche Variante weiter verfolgt werden solle: die offene oder die städtebaulich strukturiertere.

Er könne sich mit beiden Vorschlägen anfreunden, sagte Joachim Dörge, CDU, wobei er es favorisiere, dass jeder sein eigenes Haus umsetzen könne, wie in Variante I geplant. Gut auch, dass die EWG dabei sei. Dort entstehe am Mühlenkanal und mit Blick ins Grüne sicher eine schöne Wohngegend.

Das Baugebiet sei wichtig, hob Rolf Hojnatzki, SPD, hervor, und es sei gut, dass es nun an Fahrt gewinne, nachdem die Grundstücke am Weinberg verkauft seien und man eine große Nachfrage feststellen konnte. Er sei dafür, den künftigen Bauherren möglichst große gestalterische Freiheit für »ihr« Eigenheim zu lassen. Man habe ohnehin schon viele Vorgaben bei der Umsetzung; beim Bau sollten sie ihre Vorstellungen umsetzen können, zumal ein solches Haus in der Regel auf Jahrzehnte gedacht sei.

Auf Nachfrage von Eunice Schenitzki, SPD, zu den Parkplätzen für die Altenheime und den Kindergarten erläuterte Wolfgang Pehle, das Problem sei bekannt. Man verzichte aber mit dieser Planung, zu einer Lösung beizutragen. Allerdings werde der Deinerlindenweg verbreitert, so dass in diesem Bereich ein Parkstreifen entstehe. Auf den Grundstücken sei die Bereitstellung von Parkflächen über das Bauordnungsrecht geregelt, hieß es weiter.
Dr. Marion Villmar-Doebeling, FDP, begrüßte es, dass sich die künftigen Bauherren mit ihren Ideen frei entfalten könnten.

Einstimmig hat der Ausschuss dem Städtebaulichen Konzept für den Bebauungsplan Nummer 78 zugestimmt und sich dabei für die Variante I ausgesprochen. Im Zuge der weiteren Planung sollen nun Details noch präzisiert werden.

Ergänzend hieß es zum Zeitplan, dass die Satzung zum Winter fertig sein könnte. Dann erfolge die Ausschreibung und zum Sommer hin Erschließung und Vermarktung als Sache des Erschließungsträgers.ek