Gott ist Partner im »Zukunftsplan: Hoffnung«

Weltgebetstag in der Marktkirche mit Tag der offenen Tür und kurzen Andachten | England, Wales, Nordirland

Die Organisatorinnen des Weltgebetstags in Einbeck, Vertreterinnen verschiedener Konfessionen, haben wieder ein offenes Angebot in der Marktkirche mit einer Abschlussandacht ausgearbeitet.

Einbeck. »Zukunftsplan: Hoffnung«, unter diesem Motto ist der Weltgebetstag begangen worden. Frauen aus England, Wales und Nordirland haben eingeladen, dabei den Spuren der Hoffnung nachzugehen. Vertreterinnen der christlichen Konfessionen aus Einbeck haben die Umsetzung der Weltgebetstagsordnung vor Ort erarbeitet – wie auch schon im Vorjahr wieder pandemiegerecht mit einem Tag der offenen Tür in der Marktkirche.

Kerzen der Hoffnung wurden in kurzen Andachten zu jeder vollen Stunde angezündet. Mit sieben Kerzen sollten die Frauen weltweit sichtbar werden, in diesem Jahr besonders die in den drei Ländern auf den britischen Inseln, in England, Wales und Nordirland.

Die Gebete, gerichtet an »Gott, unsere Mutter und unser Vater«, sollten nicht provozieren, stellte das Weltgebetstagkomitee fest, sondern einen kleinen Schritt in Richtung eines umfassenden Verständnisses von Gott jenseits des Geschlechts weisen: Man könne Gott nicht begreifen, und die Bibel beschreibe ihn in einer Vielzahl von Vergleichen, manche davon auch gegensätzlich. Das wollte man bei der Formulierung im Blick behalten.

In verschiedenen Stationen in der Marktkirche, die zu den jeweiligen inhaltlichen Impulsen im Mittelpunkt standen, ging es um Freiheit, Vergebung, Gerechtigkeit und Gottes Frieden. Der Prophet Jeremia habe einen Zukunftsplan Hoffnung entworfen, erläuterten die Frauen. Etwa 600 vor Christi machte er denen, die aus Jerusalem ins Exil geschleppt worden waren, Mut: Sie würden lange in Babylon, dem ihnen fremden Land, bleiben, sie sollten sich dort aber ein neues Leben schaffen. Er werde sie zurückführen, aber bis dahin sollten sie Häuser bauen, Gärten anlegen und Familien gründen. Und sie sollten sich vor falschen Propheten hüten. Wenn sie Gott von ganzem Herzen suchten, werde er sich von ihnen finden lassen. Der Jeremia-Text war in verschiedenen Bibelausgaben nachzulesen.

Drei Frauenschicksale aus den Weltgebetstagsländern standen besonders im Blick, mit ganz unterschiedlichen Bezügen zum Glauben zwar, aber vereint in der Gewissheit, in Gott jemanden gefunden zu haben, der Verlässlichkeit, Sicherheit und Hoffnung gebe.

Hoffnung greifbar machen, ihr einen Namen geben: Biblische Hoffnungsworte und kleine Papierboote luden an einem maritim geschmückten Tisch zum kreativen Gestalten ein.

Aber auch Land und Leute konnten die Besucher kennenlernen: Eine Bildpräsentation lief den ganzen Tag über in Dauerschleife. Ein paar typische Leckereien rundeten die ideenreiche Gestaltung ab. Immerhin knapp 90 Besucherinnen und Besucher konnten die Einbecker Weltgebetstags-Frauen im Verlauf des Tages in der Kirche begrüßen.

Die Schlussandacht hatten die Organisatorinnen mit der regelmäßigen Wochenschlussandacht in der Marktkirche zusammengelegt. Hier war das Vaterunser in walisischer Sprache zu hören, und es konnte auf englisch mitgebetet werden. Beim Gebet stand zudem die aktuelle politische Situation im Mittelpunkt: Angst vor Krieg mache sich breit, es gebe viel Leid in der Ukraine, in Russland und Europa. Umso wichtiger sei es, Wege aus der Eskalation zu finden. »Bewahre uns vor der Willkür der Mächtigen«, hieß es dazu. Man könne aber in die Welt hinaus gehen in der Zuversicht von Gottes Kindern und in der Gewissheit, nicht allein zu sein.

Eigentlich hätte die katholische Gemeinde St. Josef in diesem Jahr Gastgeberin des Weltgebetstages sein sollen. Aus Platzgründen wurden aber erneut ein anderes Format und die Marktkirche gewählt. Für die katholische Gemeinde gab Karin Ganßmann die Weltgebetstagskerze nun weiter an Claudia Taufall als Vertreterin der Baptistengemeinde in Einbeck, Ausrichter 2023. Dann wird, da waren sich die Organisatorinnen einig, »bestimmt wieder« ein Weltgebetstag in üblicher Form möglich sein. Partnerland ist Taiwan. Bettina Scherer umrahmte die Schlussandacht mit Gesang.ek