Seniorenrat

Großes Vorbild für die Mitbürger

Seniorenrat verabschiedete Hein-Peter Balshüsemann und Jürgen Hüttig

Für das große Engagement von Hein-Peter Balshüsemann (Mitte) und Jürgen Hüttig (Zweiter von rechts) in vergangenen Jahren bedankten sich Jürgen Sörries (links) und Jürgen Herbst (rechts) vom Einbecker Seniorenrat sowie Ilka Dirnberger, Vorsitzende des Landesseniorenrats.

Einbeck. Jahrelang haben sie zusammen in der Bläsergemeinschaft das gleiche Instrument gespielt und auch beim Seniorenrat öfter den Ton angegeben, jetzt wurden Hein-Peter Balshüsemann und Jürgen Hüttig aus dem Gremium verabschiedet. Bei der Wahl im November traten sie nicht mehr an.
Vorsitzender Jürgen Sörries erinnerte, dass Hüttig seit Anfang 2010 im Seniorenrat war. Er brachte sich vielfältig für die Mitbürger ein, leistete sachkundige Hilfe bei der Wohnberatung, bot stets seine Kompetenz an und unterstützte das Gremium mit großem Engagement.

Seit Gründung des Seniorenrats war Hein-Peter-Balshüsemann 2006 dabei. Das Amt des Vorsitzenden übte er von Januar 2010 bis vor zwei Jahren aus, danach war er in beratender Funktion tätig. Zahlreiche Ideen und Projekte realisierte er mit großer Durchsetzungskraft, und er setzte sich unermüdlich für Einbeck, Bürger und Senioren ein. Als Hochbetagter entschied er, jetzt nicht mehr zu kandidieren. Sörries dankte Balshüsemann und Hüttig für ihren Einsatz in den vergangenen Jahren und wünschte für die Zukunft alles Gute.

Dem schloss sich auch Ilka Dirnberger, Vorsitzende des Landesseniorenrats, an. Das Ausscheiden aus dem Berufsleben werde gängig mit dem Begriff »Ruhestand« bezeichnet. Viele assoziieren damit Stillstand, Untätigkeit oder verminderte Leistungsfähigkeit. Dies treffe auf Balshüsemann und Hüttig nicht zu, so Dirnberger.

Ehrenamtliches Engagement ermögliche es, Interessen und Leidenschaften mit anderen Menschen zu teilen. Balshüsemann und Hüttig brachten gern ihre Erfahrungen und Kompetenz für ihre Mitbürger ein. Zusammen mit dem Gremium setzten sie in den vergangenen Jahren viele Dinge in Gang. Dafür dankte sie mit Präsenten.

Schmunzelnd erinnerte sie sich auch an die erste Wahl zum Seniorenrat 2005. Bei der Delegiertenversammlung stand Balshüsemann nicht auf der Liste. Er trat ans Mikrofon und sagte: »Ich bin der Vorsitzende des größten Einbecker Sportvereins und gehöre auch in das Gremium«. Die sonst so klar strukturierten Paul Traupe und Wolfgang Keunecke waren überrascht von dem forschen Auftreten. Sie ließen Balshüsemann noch als Kandidaten zu, der auch gewählt wurde. Abschließend lobte Dirnberger noch einmal das Engagement von Balshüsemann und Hüttig und sagte: »Mit Eurem ehrenamtlichen Engagement seid ihr ein großes Vorbild für Eure Mitbürger.«

Auch im Namen von Hüttig bedankte sich Balshüsemann für die zahlreichen »netten Worte«. Die Welt könne man nicht so einfach verbessern, aber immer wieder Nadelstiche setzen, bis man kleine und große Dinge erreicht habe, so Balshüsemann. Für einige Ziele brauche man langen Atem, das zahle sich dann nach teilweise »sehr langer Zeit« aus. Er wünschte für die Zukunft alles Gute und hoffte, dass der Einbecker Seniorenrat weiter mit »Powerkraft« rege aktiv sei.

Auf die vergangenen Jahre blickte Vorsitzender Jürgen Sörries zurück. In der Regel führe man monatliche Sitzungen abwechselnd in der Kernstadt und in den Dörfern durch. Damit sei man ein Vorreiter, dem auch der Stadtrat folgen solle, so Sörries. Er regte das bei Ratsherren an, diese kamen der Idee aber noch nicht nach. Einbeck bestehe nicht nur aus der Kernstadt, sondern auch aus 46 Dörfern. Es gebe zahlreiche Möglichkeiten, sich auch auf den Ortschaften zu treffen, das sollte der Rat wahrnehmen. Man lerne die Ortsteile kennen, komme mit Menschen ins Gespräch und erfahre direkt, was die Probleme vor Ort seien.

Die Pandemie habe die Arbeit des Seniorenrats in vielen Bereichen ausgebremst, sagte Sörries. Eingebunden war man in Planungen des Neustädter Kirchplatzes. Einwände und Ideen wurden aufgenommen. Klaus Fröchtenicht und Jürgen Herbst erstellten ein umfangreiches Kataster zur Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden. Dieses werde ständig aktualisiert.

Durchgeführt habe man 2020 wieder den Seniorenpreis. Die nächste Ehrungsveranstaltung stehe 2022 an. Dafür wünschte er sich wieder zahlreiche Nominierungen.

Zukünftig will man auch die Zusammenarbeit mit jüngeren Mitmenschen fördern und Verständnis füreinander schaffen. Jede Generation könne von der anderen profitieren. Dies komme Bürgern, Einbeck und der Gesellschaft zugute, so Sörries. Geplant seien Treffen mit dem Jugendparlament, aber auch mit Fraktionsvor­sitzenden und Senioreneinrichtungen. Arbeitskreise will man bilden, um zielgerichtet Schwerpunkte anzugehen, sowie die Richtlinen des Gremiums überarbeiten.

Die konstituierende Sitzung steht am 11. Januar im Bürgerhaus in Rittierode an. Gemeinsam will man weiter viel für Senioren und alle Generationen erreichen, kündigte Sörries abschließend an.mru