Gruppenbild vom Winzerfest in der Weinklause Papa

Einbeck. Dieses Foto zeigt ein Gruppenbild mit Pferdegespann vor der »Altdeutschen Bierstube« und dem Wäschehaus Hentze in der Marktstraße. Große Plakate an dem Wagen mit den beiden riesigen Weinfässern künden vom großen Weinfest mit freiem Eintritt in der »Weinklause Pape und sämtlichen Räumen«, das an diesem Tag stattfand. Wann dieser Tag war und vor allem in welchem Jahr, bleibt im Dunkeln. Zur zeitlichen Einordnung muss man ganz genau hinschauen. 39 Personen – Männer, Frauen und Kinder – sind auf dem Foto zu sehen. Drei junge Damen tragen eine für die 20er Jahre brandaktuelle Frisur: den Bubikopf.

Diese Kurzhaarfrisur wurde 1916 von Coco Chanel gesellschaftsfähig gemacht. Vorher waren lange Zöpfe die Standardfrisur der jungen Damen. Natürlich ist es nicht zu erwarten, dass die französische Frisurmode sofort den Weg in das verschlafene Landstädtchen Einbeck gefunden hat, so dass man davon ausgehen kann, dass die Aufnahme wesentlich später entstanden ist. Darauf weist auch die Kleidung der männlichen Teilnehmer dieses Gruppenfotos hin. Die Mützenmode lässt auf die Zeit um 1930 schließen. Das Foto wurde möglicherweise an einem Sonntag aufgenommen. Sonntags hatte das Wäschehaus Hentze geschlossen, so dass das lange Pferdegespann mit der Personengruppe davor Aufstellung nehmen konnte.

Die »Altdeutsche Bierstube« von August Pape hatte im Lauf der Zeit verschiedene Besitzer, und auch der Eingangsbereich wurde mehrfach verändert. Dieser Eingangsbereich stimmt auf einem anderen Foto aus dem Archiv des Autors, das aus dem Jahr 1931 stammt, exakt mit dem heute gezeigten Bild überein. Das Foto ist also so alt, dass sich sehr wahrscheinlich niemand mehr findet, der Genaueres dazu sagen kann. Anders verhält es sich mit der historischen Aufnahme vom vergangenen Dienstag. Das Foto vom Ensemble der Burgfestspiele rief zahlreiche Reaktionen hervor. Mittlerweile wurde auch ein großer Teil der abgebildeten Personen identifiziert. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1958. und der Autor hatte sogar persönlich Gelegenheit mit einem der Darsteller zu sprechen. Das Gruppenbild der Burgfestspiele wird demnächst auf der Homepage des Fleckens Salzderhelden und im Museum des Kultur-Förderkreises im Bahnhof zu sehen sein.wk