Ausschuss für Kultur, Tourismus und Wirtschaftsförderung

Gutes Jubiläumsjahr für die Stadtbibliothek

Wieder mehr als 70.000 Entleihungen erreicht | Steigerung auch bei jungen Lesern

Einbeck. 150 Jahre öffentliche Bücherei in Einbeck, Umbau der Ausleih- und Rückgabetheke und die Öffnung zum Park, erstmals seit 2011 wieder mehr als 70.000 Entleihungen, über 25.000 Besucher und ein deutlicher Anstieg bei der Ausleihe von Kinder- und Jugendbüchern: Den Jahresbericht der Stadtbibliothek Einbeck für 2019 hörten die Mitglieder des Ausschusses für Kultur, Tourismus und Wirtschaftsförderung bei ihrer jüngsten Sitzung.

Die Geburtsstunde der öffentlichen Bibliothek in der Stadt schlug am 31. Mai 1869, als eine Volksbibliothek für Einbeck und Umgebung übergeben wurde. Über viele unterschiedliche Stationen, Standorte und politische Ausrichtungen ist aus einem kleinen Bücherschrank die heutige Bibliothek in der Dr.-Friedrich-Uhde-Straße geworden. Im Vorfeld des Jubiläums wurde ein neuer Eingang gestaltet, mit Öffnung zum Stukenbrok-Park hin. Der gesamte Bereich wurde neu arrangiert, einschließlich der Ausleihe und Rückgabe, so dass es umfassende Beratung an einer Stelle gibt. Zudem haben viele Medien einen neuen Standort bekommen. Die Bibliothek wirkt nun größer und moderner. Gefeiert wurde das unter anderem mit einer offiziellen Einweihung, dem Pflanzenflohmarkt und mit Kaffee und Kuchen vom Förderverein. Im Sommer sind die beiden Sommer-Lese-Clubs für Kinder und Jugendliche, die Seiten-Sammler und der Julius-Club, fortgesetzt worden – mit großer Resonanz und Ehrung der Lesemeister zum Abschluss.

Im vergangenen Jahr wurde wieder ein Anstieg der Gesamtausleihen verzeichnet, der bisherige Aufwärtstrend wurde damit fortgesetzt. Die Zahl der Ausleihen stieg von 2018 auf 2019 von 69.531 auf 70.017. Durch gezielten Bestandsauf- und -abbau in allen Bereichen, erfolgreiche Werbung und guten Service konnte nicht nur die Gesamtnutzung des Bestandes im vergangenen Jahr verbessert werden, sondern jedes einzelne Medium wurde im Durchschnitt öfter ausgeliehen.

Diese Werte möchte man langfristig erhöhen und halten – dazu wird allerdings neben den erfolgreichen Maßnahmen auch eine Wieder-Erhöhung der Öffnungszeiten und somit der Personalstunden notwendig sein: Im vergangenen Herbst sind die wöchentlichen Öffnungsstunden von 31 auf 24 gekürzt worden, da Hintergrundarbeiten in der Bibliothek zwei Drittel der Personalstunden binden und somit bei der derzeitigen Personalsituation lediglich etwa 20 Öffnungsstunden übrig bleiben. Das schlägt sich wiederum bei den Ausleihen und bei den Fachauskünften nieder, ebenso bei der Nutzung der Räume zum Aufenthalt und Lernen, gerade bei Fahrschülern. Ihnen steht der kostenfreie Ort aufgrund der Schließzeit über Mittag nur noch sehr eingeschränkt beziehungsweise gar nicht zur Verfügung.

Am häufigsten wurden audiovisuelle Medien ausgeliehen, gefolgt von Kinder- und Jugendliteratur, Belletristik und Sachliteratur. Besonders deutlich wird der Anstieg bei der Kinder- und Jugendliteratur: Er hat sich von 2017 auf 2019 um zehn Prozent gesteigert, von 18.058 auf 19.949 Ausleihen. Gezielter Bestandsaufbau und die stetige Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendabteilung, besonders aber die Premiere der Seiten-Sammler im Sommer 2018, hätten zu dieser positiven Entwicklung geführt, heißt es im Bericht. Für die Zukunft stelle dies Weichen, »denn aus lesenden Kindern werden lesende Jugendliche«. Deshalb sei es der Bibliothek ein Anliegen, hier weiter zu fördern.

Auf die entsprechende Frage aus dem Ausschuss sagte die Leiterin der Bibliothek, Antje Bach, dass die Kosten für die Onleihe, also den Verleih von E-Books, sich zum Start auf 8.000 Euro belaufen würden. Anschließend seien 5.000 Euro pro Jahr erforderlich. Derzeit habe man dafür allerdings keinen Etat bekommen. »Wenn wir die Mittel haben, werden wir das aber umsetzen«, kündigte sie an. Es gebe regelmäßige Nachfragen dazu. Das Thema stehe, das bestätigte Fachbereichsleiter Arnd Severidt, »oben auf der Agenda«: »Wir bleiben am Ball.«ek