»Zu helfen, das ist mein Leben«

Seit 25 Jahren unterstützt Hans-Dieter Neumann andere

Anlässlich des 25-jährigen Bestehens seiner Hilfsaktion hat sich Hans-Dieter Neumann (links) beim früheren Einbecker Bürgermeister Martin Wehner mit einer Urkunde bedankt; er sei für ihn stets ansprechbar und ein wichtiger Ratgeber gewesen.

Einbeck. Mit langen Schritten eilt er durch die Stadt, er hat ein Ziel, hat sich eine große Aufgabe gestellt: Anderen zu helfen, das ist ihm ein tiefes Bedürfnis. Hans-Dieter Neumann, gern auch »Hansi«, kann in diesem Jahr ein schönes Jubiläum feiern. Seit einem Vierteljahrhundert unterstützt er diejenigen, die Hilfe brauchen, Kinder, Jugendliche und Kranke. Der Schwerpunkt der Arbeit von »Hansis Schutzengelprojekt« liegt auf der Unterstützung des Kinderhospiz’ »Löwenherz« in Syke. 1993 hat er mit seinem Sohn Christoph Schrader angefangen zu sammeln.

Bei »Ein Herz für Kinder« hat sich der Junge engagiert, er wollte unter anderem den Notleidenden des Irak-Krieges helfen. Später stand die Unterstützung der Tsunami-Opfer in Südostasien im Fokus oder die Hilfe für Flutopfer in Deutschland. Aber auch Einrichtungen im Stadtgebiet haben von Hilfsbereitschaft und Ideenreichtum profitiert. Als Hans-Dieter Neumann - zunächst mit weiteren Unterstützern, dann allein - die Hilfsaktion weitergeführt hat, standen vor allem kranke Kinder im Mittelpunkt. Seit einigen Jahren läuft sie als »Hansis Schutzengelprojekt«.

Ob in Hannover oder in der Universitätsmedizin Göttingen: Wenn er anderen eine Freude machen kann, ist er selbst glücklich. Unterstützung hat er unter anderem beim früheren Einbecker Bürgermeister Martin Wehner gefunden, er hat oft seinen Rat gesucht. Als ehren- und später hauptamtlicher Bürgermeister sei er immer ansprechbar gewesen. Dafür dankte er ihm jetzt mit einer Urkunde und einem »Löwenherz«-Kalender.

»Das war eine schöne Zeit«, schaute Martin Wehner zurück. Es sei außerordentlich lobenswert, wie Hans-Dieter Neumann sich bei seinen Hilfsprojekten einbringe. Die Not könne damit zwar nicht abgestellt werden, dazu sei sie zu groß, aber sie werde gelindert. Und nicht zuletzt sei er ein Beispiel, für andere aktiv zu werden. Lobenswert sei auch, wie breit er sich bei der Unterstützung aufstelle: Viele hätten von seinen Aktionen schon profitiert.

Während Deutschland ein reiches Land sei, gebe es doch immer wieder Lücken, die mit solchem persönlichen Engagement geschlossen würden. Er selbst, erinnerte Wehner, sei im Lauf seiner politischen Tätigkeit 20 Jahre Vorsitzender des damaligen Jugendhilfeausschusses gewesen - das Thema liege ihm also umso mehr am Herzen. Er sei Hans-Dieter Neumann immer sehr dankbar gewesen für seine Initiativen, die völlig privat seien.

Er sei ein praktisches Beispiel dafür, wie jeder Einzelne etwas tun könne. »Das ist mein Leben«, stellt Hans-Dieter Neumann fest, er sei »aus tiefstem Herzen« dabei. »Jeder einzelne Euro zählt, und ich sorge dafür, dass er ans Ziel kommt und vernünftig eingesetzt wird«, verspricht der 63-Jährige.

Die erste Spende, schaute er zurück, sei eine Holzeisenbahn für eine Kinderklinik in Hannover gewesen. Inzwischen hätte er in fünf Kliniken geholfen, da stehe er im Wort, und das nehme er sehr ernst. Es sei keine leichte Aufgabe, aber wenn er Erfolg habe, motiviere ihn das ebenso wie die Dankbarkeit der jungen Empfänger. »Das bringt mich weiter.« Am Ball bleiben will er, »bis die Füße mich nicht mehr tragen.«

Er hat kein Auto, muss also seine Wege zu Fuß erledigen, bei Wind und Wetter. So hält er Kontakt zu seinen Sponsoren, auf die er verlässlich zählen kann und die ihn teilweise schon über Jahre unterstützen. »Die 25 Jahre sind für mich nicht immer leicht gewesen«, erinnert er sich, er habe Tiefen überwinden müssen. Aber mit vielen lieben Menschen konnte er sein Herzensprojekt so lange aufrecht erhalten und Spenden durch Tombolas, Sammeldosen oder den Sammelkoffer, das Glücksrad und weitere Aktionen einwerben.

Das 25-jährige Jubiläum will »Hansi« Neumann feiern - selbstverständlich mit einer Hilfsaktion. Beim Jubiläumsfest wird sich das Glücksrad am kommenden Sonnabend, 10. Februar, von 9 bis 16 Uhr am Weinhaus Jörns drehen. Unterstützt wird er wieder von Timon Jörns. Sach- und Kuchenspenden werden gern genommen. Unter 0170/8170280 gibt es bei Hans-Dieter Neumann weitere Auskünfte.

Ein großes Fest soll voraussichtlich am Ostersonnabend, 31. März, gefeiert werden, mit Kaffee und Kuchen, Würstchen, Glücksrad und vermutlich einer Hüpfburg - alles für den guten Zweck. Spendendosen für das »Schutzengel«-Projekt stehen an mehreren Stellen: im Weinhaus Jörns, in den Autohäusern Siebrecht, Kerkau und Richter, bei Fotogen, in der Praxis Schlachter, in der Senfmühle und im Restaurant »Mykonos«.

Direkte Spenden können mit dem Verwendungszweck »Hansis Schutzengelprojekt« auf das Spendenkonto des Kinderhospiz’ Syke, Kreissparkasse Syke, IBAN DE07 1700 1110 0999 99 eingezahlt werden.ek