Heiko Dörjer zum Obergerichtsvollzieher ernannt

Einbeck. Wenn der Gerichtsvollzieher klingelt, bedeutet das oft Ärger: Seit 2001 ist Heiko Dörjer (rechts) Gerichtsvollzieher beim Amtsgericht Einbeck. Aufgrund seiner langjährigen Berufserfahrung und guten Beurteilungen wurde der 36-Jährige durch den Präsidenten des Oberlandesgerichts Braunschweig jetzt zum Obergerichtsvollzieher ernannt.

Dörjer ist damit einer der jüngsten Obergerichtsvollzieher. Amtsgerichtsdirektor Thomas Döhrel lobt vor allem die besondere Arbeitsweise von Dörjer: Er sei fachlich kompetent, engagiert und habe großes Einfühlungsvermögen. Für den Beruf des Gerichts- beziehungsweise Obergerichtsvollziehers benötigt man nicht nur juristischen Sachverstand, sondern muss auch gut mit Menschen umgehen können. Denn meist will der Gerichtsvollzieher Geld von Schuldnern für seine Auftraggeber eintreiben. Der Beruf, erklärt Dörjer, verlange viel Fingerspitzengefühl, feines Gespür für das Gegenüber und ausgeprägte Konfliktfähigkeit seien notwendig.

Neben dem Pfänden hat ein Gerichtsvollzieher weitere Aufgaben und hoheitliche Rechte – unter anderem die Abnahme der eidesstattlichen Versicherung, Versteigerungen, Verhaftungen, die Beseitigung von Widerstand, die Zustellung von Willenserklärungen, Vergleichen und Vollstreckungsbescheiden, Zwangsräumungen und die Vollstreckung von Durchsuchungsbeschlüssen. Nicht nur tagsüber, sondern auch abends und am Wochenende ist der Gerichtsvollzieher unterwegs. »Heute treffe man auf Menschen aus allen sozialen Schichten«, und die Zahl der Fälle sei stark angestiegen. Es gebe kaum einen Berufszweig, bei dem er noch nicht vollstreckt habe, so Dörjer weiter. Arbeitslosigkeit, gesundheitliche oder familienrechtliche Probleme seien häufig die Ursache für Zahlungsschwierigkeiten. Gerichtsvollzieher unterhalten ihr eigenes Büro zu Hause, montags und mittwochs zwischen 10 und 11 Uhr ist Dörjer im Amtsgericht zu sprechen.sts