Heimatnah ein breites chirurgisches Spektrum anbieten

Neue Chefärzte sollen Verknüpfung zwischen den Krankenhäusern Einbeck und Stadtoldendorf stärken: Dr. Gebhardt und Dr. Czornik

Die Verknüpfung der Standorte geht weiter: Mit ihren beiden Chirurgischen Chefärzten kann die GeHoMa, die Gesellschaft für Hospitalmanage-ment, an ihren Krankenhäusern in Einbeck und Stadtoldendorf nun ein noch breiteres Behandlungsspektrum anbieten. Dr. Dietmar Gebhardt, der bereits im Mai am Sertürner-Hospital in Einbeck seinen Dienst aufnehmen konnte, hat nun mit Dr. Roman Czornik einen Chefarzt-Kollegen im Charlotten-Hospital Stadtoldendorf erhalten. Das Angebot in der Chirurgie ist damit deutlich erweitert worden.

Einbeck. Seit 1981 lebt Dr. Roman Czornik in Deutschland. Geboren und aufgewachsen ist er in Polen, in Kattowitz hat er studiert und seine Facharztausbildung absolviert. Zunächst war er in Hagen, danach in Bochum und anschließend zwölf Jahre in Essen in der Allgemein- und Unfallchirurgie tätig. Zehn Jahre war er Oberarzt, fünf Jahre Leitender Notarzt in Essen, bevor er wieder nach Hagen auf eine Chefarztstelle wechselte. Nach einem Jahr in Holzminden in der Selbstständigkeit wurde ihm deutlich: »Ich bin Klinikarzt.« Er ging als leitender Arzt in die Chirurgie nach Uslar, »aber schon damals hatte ich ein Auge auf Einbeck beziehungsweise Stadtoldendorf geworfen«, gesteht er. Schließlich habe er von den Geschäftsführern Sonja G. Drumm und Bastian Telker ein »sympathisches und verlockendes Angebot« erhalten und zugegriffen. »Das Charlottenstift war in seiner Struktur schon länger kein funktionierendes Haus mehr«, so Bastian Telker, deshalb habe man Ausschau gehalten nach einem passenden Arzt. Zu Dr. Dietmar Gebhardt, der ein guter Teamplayer sei, habe man jetzt ein passendes Pendant gefunden. »Schon nach ganz kurzer Zeit kam mit Dr. Czornik Ruhe ins Haus«, freuen sich die Geschäftsführer Sonja G. Drumm und Bastian Telker. Er sei, und das sei ihnen ganz wichtig gewesen, ein besonnener Ansprechpartner, dazu fachlich sehr visiert, und er passe auch menschlich »super« ins Team. Dr. Roman Czornik ist 57 Jahre alt. Der sportlich ambitionierte Vater von drei Kindern – 16 Jahre sowie elfjährige Zwillinge – ist im Weserbergland zu Hause. Ein Haus an zwei Standorten: Um die Grund- und Regelversorgungen an beiden Kliniken auf hohem Niveau zu halten, muss übergreifend zusammengearbeitet werden. Die Visceralchirurgie in Einbeck unter der Leitung von Dr. Gebhardt und die Unfallchirurgie von Dr. Czornik in Stadtoldendorf – das seien gute Verbindungen. Enge Zusammenarbeit ist dabei selbstverständlich, was angesichts der räumlichen Distanz von rund 20 Fahrminuten auch kein Problem sein dürfte. Bisher, blickt Dr. Gebhardt zurück, der als Chefarzt kürzlich die Nachfolge von Dr. Boeminghaus angetreten hat, habe man zweimal das gleiche Spektrum abgedeckt. Angesichts einer zunehmenden Spezialisierung in der Chirurgie sei es aber besser, sich breiter aufzustellen. »Jetzt sind wir heimatnah breit abgesichert für alle chirurgischen Erkrankungen«, führt er aus. Wenn man langfristig eine qualitätsorientierte Versorgung sichern wolle, müsse man darüber hinaus Schwerpunkte setzen und weitere Spezialisierung betreiben. So ist Einbeck der Standort für die Allgemein- und Visceral-(Bauch-)Chirurgie sowie für Unfall- und orthopädische Eingriffe.

Minimalinvasive Techniken gehören hier ebenso zum Standard wie onkologische Operationen, etwa bei Krebserkrankungen von der Speiseröhre über Magen, Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse bis hin zum Darm. Inzwischen werden auch Eingriffe an der Schilddrüse vorgenommen, »und selbstverständlich wird die Endoprothetik in der bekannten Qualität fortgeführt«, betont Dr. Gebhardt. »Das war bisher unser Aushängeschild, und daran halten wir fest.« Der Mediziner hat im Mai als leitender Abteilungsarzt begonnen. Der 42-Jährige hat in Jena studiert, seine Facharztausbildung erfolgte in Halle und Magdeburg, anschließend war er in Duderstadt beschäftigt. Er ist ebenfalls dreifacher Vater, und er findet im Sport einen Ausgleich zum Beruf.

Endoprothetik wird es auch in Stadtoldendorf geben, darüber hinaus Allgemein- und Unfallchirurgie, und ab 2011 ist der Aufbau einer Handchirurgie geplant. »Das ist eine sinnvolle Bereicherung, etwa mit Blick auf Arbeitsunfälle«, so Dr. Czornik. Beide Häuser streben zudem die volle Weiterbildungsoption an. Damit hätten sie dann gute Anziehungskraft für junge Mediziner, die von der Universität kommen. Durch die neue Profilierung bei den chirurgischen Schwerpunkten gibt es die kompletten Ausbildungsmöglichkeiten für die Allgemein- und speziell Unfall- sowie Visceralchirurgie.

»Fachlich stehen wir auf soliden Beinen – bei den Vorteilen eines kleineren Krankenhauses«, sind die Chefärzte und Geschäftsführer einig.

Neu ist eine Sprechstunde, die ab sofort für Hausärzte und Patienten von den Medizinern angeboten wird. Ob Arbeitsunfälle, Unfall- oder orthopädische sowie Baucherkrankungen: Wer Gesprächs- und Beratungsbedarf hat, kann unter Telefon 05561/940-264 in der chirurgischen Ambulanz in Einbeck einen Termin vereinbaren. In Stadtoldendorf sind Anmeldungen unter 05532/501-101 über die zentrale Aufnahme möglich.

Verstärkt werden soll in diesem Zusammenhang auch die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Hausärzten: »Wir wollen gemeinsame Fortbildungen organisieren«, so die Ankündigung.ek