Helfende Hände sind gerne gesehen

Katzenteam Einbeck betreut derzeit 16 Katzen | Seit mehr als einem Jahr keine Flohmärkte

Zurzeit lebt auch »Alma«, eine verwilderte Hauskatze, mit ihren fünf Jungen im Katzenhaus in der Pastorenstraße.

Einbeck. Das Katzenhaus in der Pastorenstraße ist mit derzeit 16 Tieren gut gefüllt. Auch in Zeiten der Corona-Pandemie fallen Tierarzt- und Futterkosten an, das Haus will unterhalten werden. Die beliebten Flohmarkt-Aktionen können wegen der Auflagen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens seit mittlerweile mehr als einem Jahr nicht mehr stattfinden, auch den großen Weihnachtsflohmarkt 2020 konnte das Katzenteam nicht organisierten.

Das Katzenteam Einbeck ist ein gemeinnütziger Verein und Mitglied des Deutschen Tierschutzbundes. Rund 20 Aktive kümmern sich tagein, tagaus um die Tiere, die derzeit im Katzenhaus leben. Dreimal am Tag wird gefüttert, und die Katzentoiletten müssen auch gereinigt werden. Und natürlich erfahren die Katzen auch Zuwendung oder werden zum Spielen animiert, wenn die Tierfreunde vorbeischauen. Ausschließlich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen finanziert sich das Katzenteam. Alle Mitarbeiter helfen ehrenamtlich 365 Tage im Jahr – es gibt keine Aufwandsentschädigungen. Wie Katja Raschowski berichtet, macht sie die Tierschutzarbeit gerne. »Das gibt einem unheimlich viel.« Seit mehr als 30 Jahren ist sie dabei, das Katzenhaus gibt es seit rund 15 Jahren. Und hier freut sich das Team besonders über die nette Nachbarschaft, in die man gut eingebunden sei. »Wir haben viel Arbeit, aber auch viel Unterstützung.«

Gut sei auch die Zusammenarbeit mit den Tierärzten und Tier-Physiotherapeuten. Über Spenden und Mitgliedsbeiträge werden die leider immer höheren Kosten für Tierarzt, Futter, Streu und Unterhaltung des Katzenhauses geschultert. Auch von der Aktion »Bilder für Einbeck« hat das Katzenteam profitiert.
Finanziert werden vom Katzenteam auch Kastrationsaktionen, vor kurzem beispielsweise in Rittierode. »Dieses Jahr haben wir bestimmt schon 15 Tiere kastrieren lassen«, sagt Raschowski, pro Jahr sind es meist so rund 60 Tiere.

Im Katzenhaus leben die Tiere, die nicht einfach zu vermitteln sind. Da ist beispielsweise der nicht ganz pflegeleichte »Aylan«. Willi und Lucy wurden über Anzeigenportale vermittelt und sind auch beim Katzenteam gelandet. Hier werden auch Tiere aufgenommen, wenn beispielsweise der Besitzer verstorben ist. Aus einer Kastrationsaktion bei einem Recyclingunternehmen stammt »Emilia«, sie war sterbenskrank, hat aber überlebt, wenn auch mit Einschränkungen: »Sie ist nicht 100 Prozent sauber.« Die verwilderte Hauskatze »Alma« hat ihre Jungen hier zur Welt gebracht, sie sind mittlerweile sieben Wochen alt und werden in wenigen Wochen vermittelt. »Alma« wird nach der Kastration dann wieder dorthin gebracht, wo sie aufgegriffen wurde.

Pflegeleichte Katzen werden meist sofort vermittelt. Ältere oder verhaltensaufällige Tiere weiter zugeben, falle schon schwerer.

Das Katzenteam verfügt über vier bis fünf Pflegestellen, an denen kranke Tiere erstmal aufgepäppelt werden. Da wird schon auch mal der Nachtschlaf gestört. Das nehmen die Tierschützer in Kauf, denn für sie ist ihre Arbeit eine »Herzenangelegenheit«, unterstreicht Raschowski. Gerade in der Zeit von Juni bis September gebe es oftmals mutterlose Jungtiere, die gerettet werden sollen. Auch Futterstellen werden vom Katzenteam unterstützt. Vermittelt werden nur gesunde Tiere.

Raschowski sieht ihre Aufgabe nicht als reine Tierschutzarbeit, denn jedes tierische Schicksal sei auch mit Menschen verbunden. Sie wünscht sich, dass gerade Kindern, verantwortungsbewusster Umgang mit Tieren vermittelt wird. Und so erinnert sie sich auch gerne an einen Besuch einer Klassenabordnung (vor Corona), bei dem die Schüler wirklich behutsam mit den Tieren umgegangen und großes Engagement für den Tierschutz bewiesen haben. Und sie ist auch froh über »viele nette Vermittlungen«.

Natürlich sind Spenden für das Katzenteam hilfreich, sie können eingezahlt werden bei der Sparkasse Einbeck, Bankleitzahl 262 514 25, IBAN:DE 54 2625 1425 0001 0595 83, BIC:NOLADE21EIN. Dank einer großzügigen Spende sei man zum »Glück« ganz gut durch die Corona-Zeit gekommen.
Das Katzenteam, das sich über helfende Hände freuen würde, hofft, dass Ende des Jahres wieder die Haus-Flohmärkte organisiert werden können. Der große Flohmarkt wird aber wohl ausfallen, die Lagerkapazität ist leider nur begrenzt. Zunächst nutzen die Tierschützer die Zeit auch, um den Flohmarkt-Raum zu renovieren.sts