Hinter dem Badespaß steckt eine Menge Technik

Einbecker Kernstadt-SPD mit Projektsommer bei Besichtigung im Hallen- und Freibad

Im Keller des ­Hallenbades – hier im Gang zwischen dem Springer- und dem Schwimmer­becken – ­erhielten die Teilnehmer des Projektsommers der Kernstadt-SPD viele Informationen zu den tech­nischen Abläufen im Ein­becker Hallen- und im Freibad sowie zur derzeitigen ­Nutzung unter den Corona-Beding­ungen.

Einbeck. Strom, Gas, Wasser – die Stadtwerke sind mehr als der Lieferant dafür. Davon konnten sich die Teilnehmer des Projektsommers der Kernstadt-SPD bereits bei ihrem Besuch des Unternehmens in der Grimsehlstraße überzeugen (»EM« berichtete).

Zu den Geschäftsfeldern gehört auch der Betrieb des Hallen- und Freibads. Vor Ort haben sich die Projektsommer-Teilnehmer jetzt umgesehen; Stadtwerke-Geschäftsführer Bernd Cranen und der Teamleiter Bäder, Bernd Kunert, ­unternahmen einen Rundgang mit ihnen; ebenfalls dabei war der Aufsichtsratsvorsitzende Ulrich Minkner.

Komplexe Anlagen im Keller

»Sie werden sich wundern, wie groß unser Keller ist«, kündigte Bernd Kunert vor dem Gang auf die Treppe an. Zuvor hatten sich die Teilnehmer die coronabedingt veränderte Eingangssituation angeschaut. Geplant war das Hallenbad in den 70er Jahren eigentlich mit Sauna und Kegelbahn. Daraus wurde letztlich nichts, aber der Platz ist vorhanden – und er wird als Lagerraum sowohl für den Betrieb des Bades als auch für Schwimmvereine genutzt.

Bernd Kunert erläuterte, wie die Chloran­lage mit ihrer automatischen Steuerung funktioniert, dass der Chlorgehalt im Freibad etwas größer ist als in im Hallenbad und wie der pH-Wert von 6,61 reguliert wird. Das Gesundheitsamt überprüft die Werte regelmäßig. In Schaltschränken ist die Technik für Umwälz- und Spülanlagen untergebracht, die von hier aus gesteuert werden. Die Häufigkeit, mit der die Filter gespült werden, ist abhängig von der Wasserqualität, die wiederum auch im Zusammenhang steht mit der Besucherzahl. Auch die Wassertemperatur wird zentral vom Technikbereich aus gesteuert: Aktuell waren es 25 Grad Celsius im Schwimmer- und zwei Grad mehr im Nichtschwimmerbecken. Diese Technik, so Bernd Kunert, ersetze die Schieber und Klappen früherer Zeiten, die per Hand zu betreiben, aber auch einfacher zu warten waren. Heute stehe komplexe Technik hinter dem Ver­fahren.

Spülgang mit Frischwasser

Gereinigt wird das Wasser von zwei Mehrschicht-Filtern je Becken. Schichten aus Kohle und Kies sorgen dafür, dass das Wasser komplett gesäubert wird. Pro Spülgang werden etwa 30 bis 40 Kubikmeter Frischwasser zugesetzt. Vor dieser Reinigungsstufe werden in einem Vorfilter bereits die groben Verschmutzungen aufgefangen, etwa Haare oder Heftpflaster, die sich im Wasser sammeln. Er wird einmal pro Woche geöffnet und ge­reinigt.
Im Keller befinden sich ebenfalls die Pumpen zur Wässerung der Rutsche. Die Steuerung der Massagedüsen und Schwallduschen im Nichtschwimmerbecken erfolgt auch von hier; in diesem Sommer sind sie jedoch coronabedingt nicht in Betrieb, während die Rutsche unter Beachtung von Abstandsregelungen genutzt werden darf.

Viele Badegäste erfreut und dankbar, dass überhaupt Schwimmmöglichkeit besteht

Die Corona-Pandemie gibt auch die Beschränkung der Besucherzahlen vor. Geschwommen wird in drei Zeitzonen – von
9 bis 12 Uhr, von 12 bis 15 Uhr und von 15 bis 18 Uhr. Pro Zeitzone können 150 Gäste das Bad nutzen, wobei maximal 50 zeitgleich im Wasser sein dürfen.

Viele Badegäste, be­richteten Bernd Kunert und Bernd Cranen, seien dankbar, dass man das Bad unter Co­rona-Be­dingungen in diesem Sommer überhaupt nutzen könne und dass Einbeck ein solches Schwimmbad habe. Die Disziplin sei, was die Abstandsregelungen angehe, bei den Besuchern überwiegend gut.

In einem anderen Abschnitt des Kellers läuft ein Blockheizkraftwerk, das im Jahr 2012 erneuert worden ist. Betrieben wird es mit Biogas. Die hier produzierte Wärme und der Strom werden für das Schwimmbad und das nahe Sportzentrum genutzt. Diese Anlage sei wichtig als wirtschaftstechnische Klammer zu den Stadtwerken, erläuterte der Geschäftsführer.

Wohnmobilparkplatz ebenfalls gut genutzt

Gut genutzt wird nach der ebenfalls coronabedingten Schließung wieder der ans Gelände angrenzende Wohnmobilparkplatz – insgesamt sogar gut, dass man es dabei auch belassen wolle. Das sei, so Cranen auf Nachfrage, gedacht als Wohnmobil- und nicht als Campingplatz.

Gesundheitsfördernde Sülbecker Sole

Neu war für einige Projektsommer-Teilnehmer der Hinweis auf das »Salz-Kammer-Gut« im Hallenbad. Hier wird Sülbecker Sole als Mikrogranulat vernebelt – gesundheitsfördernd und tiefenwirksam für die Atmungsorgane, aber auch für die Haut. Dabei hätte man sich, räumte der Geschäftsführer ein, eine stärkere Nutzung gewünscht, aber es gebe auch schon Ideen, sie zu steigern.

Viele Informationen, aber auch Anregungen habe man mitgenommen, stellten die Vorsitzenden der Kernstadt-SPD, Rita Moos und Peter Traupe, fest, verbunden mit einem Dank an Geschäftsführer Bernd Cranen und Teamleiter Bernd Kunert.ek