Hören, riechen und sehen im Märchenwald

Eröffnung des Rundwegs | In verschiedenen Waldbereichen 15 Stationen auf rund drei Kilometern erleben

Groß war das Interesse an der Eröffnung des neuen Rundwegs durch den Märchenwald. An 15 Stationen kann man auf drei Kilometern Länge viel über Geschichte, Merkmale, Natur und Besonderheiten erfahren.

Einbeck. Den Einbecker »Märchenwald « mit allen Sinnen zu erleben, dazu wird eingeladen. Ein neuer Rundweg führt auf rund drei Kilometern in zwei Schlaufen an 15 Stationen vorbei durch verschiedene Waldbereiche. Eröffnet wurde er jetzt im Beisein von rund 25 Interessierten von Förster Klaus Weinreis, Henning Städtler, Philipp Küchler, Biologe und Autor der neuen Website sowie Claudia Voigt von der Umweltstiftung Greenpeace. Den besonderen Namen erhielt das 25 Hektar große Areal wegen seiner märchenhaft aussehenden Bäume.

Knorrige Eichen, mächtige Buchen, erhabene Bergahorne, bizarre Hainbuchen und zahlreiche weitere Baumarten sowie dichte Gebüsche, Baumpilze und viel totes Holz geben ihm ein geheimnisvolles Aussehen. Die teils mehr als 250 Jahre alten Bäume sind voller Baumhöhlen; ein Paradies für Tiere und mit etwas Fantasie auch für Märchenwesen. 2012 entschied die Stadt Einbeck, die Waldfläche aus der forstwirtschaftlichen Nutzung auszuschließen, es entstand ein uriger Wald. Mit seinem alten Bewuchs und viel totem Holz ist er von herausragender Bedeutung für den Naturschutz. Die Stationen des Rundwegs berichten darüber, aber auch über Tiere und Pflanzen sowie die Geschichte.

Der Weg führt sowohl durch den Märchenwald selber wie durch angrenzende Bereiche mit alten Baumgruppen. An einigen Stellten geht er über Rückewege der Forstwirtschaft oder über pfadartige Abschnitte, die teilweise nicht leicht begehbar sind, aber interessante Einblicke bieten und zum Eintauchen in die Natur einladen. Beginnend von der großen Haupttafel auf dem Hauptweg gibt es auf dem Rundweg anstelle von Wegweisern die Informationen zu den Stationen online unter rundweg.maerchenwald-einbeck.de, erklärte Küchler. Man kann sie mit einem Mobilgerät über die Webseite oder den QR-Code abrufen oder sie im Vorfeld zu Hause ausdrucken.

Interessierte erfahren mehr über die typischen Waldpflanzen auf Kalkböden, über die Waldgesellschaft und Lebensgemeinschaft Eichen- Hainbuchenwald sowie über die Bedeutung von alten Birken-Gruppen und Habitatbäumen. Zudem bekommen sie Informationen über Grenzbefestigung, welche Bedeutung die uralten Eichen haben, was Erdfälle sind und warum Totholz so wichtig ist. Immer wieder gibt es Neues zu entdecken, eingeladen wird, den Märchenwald zu hören, zu riechen und zu sehen. Seit der Herausnahme aus der forstwirtschaftlichen Nutzung habe sich der Märchenwald zu einem besonderen Kleinod entwickelt, erklärte Städtler.

Seit mehreren Jahren engagiert sich die Umweltstiftung Greenpeace hier und finanziert zahlreiche Untersuchungen. Dazu gehören unter anderem eine Käfererfassung, die Gestaltung einer Website, eine Nachtfaltererfassung oder sogar Erstsichtungen. Entwickelt habe er sich zu einer »besonderen Fundgrube«, zahlreiche Wissenschaftler forschten bereits hier – viele Gäste kamen, um ihn zu bestaunen. Über die Grenzen Einbecks hinaus wurde er bekannt. Beim Rundgang kann man immer wieder Besonderes und Spannendes entdecken.

Gelenkt wird die Aufmerksamkeit auch auf umliegende Waldflächen. Besucher erhalten Hintergrundwissen zur Bedeutung verschiedener Bäume und Pflanzen, und sie können sich immer wieder über spannenden Entdeckungen freuen – eingeladen wird zum Hören, Riechen und Sehen im Märchenwald.mru