»0,0 für 1.000«: Auch nüchtern kann man Spaß haben

Einbeck. Eine positive Sache, die weiter unterstützt werden soll: Die Eulenfest-Aktion »0,0 für 1.000« ist gut gelaufen, die Gewinner erhielten jetzt ihre Preise. 261 Jugendliche im Alter von 16 bis 21 Jahren haben sich am Freitag- und Sonnabendabend des Eulenfestes testen lassen, sie haben absolut »nüchtern« gefeiert. Drei von ihnen wurden von einer Auszubildenden der Stadtverwaltung ausgelost, ihr Verantwortungsbewusstsein wurde mit Einkaufsgutscheinen der Einbecker Werbegemeinschaft honoriert. Dessen Vorsitzender Christoph Bajohr (Zweiter von rechts) überreichte 500 Euro als ersten Preis an Simone Carl (Vierte von links), 300 Euro als zweiten Preis an Yannik Schlegel (Dritter von links) und 200 Euro als dritten Preis an Kora Bertram, für die Zwillingsschwester Kim (Fünfte von links) den Gutschein entgegen nahm.

Stadt­jugendpfleger Henrik Probst (rechts) dankte allen Beteiligten für die erneute Unterstützung der Aktion. Die Beteiligung bei den Jugendlichen sei geringer gewesen als in den Vorjahren, möglicherweise habe dies am verregneten Freitagabend gelegen. Allen Projektträgern wie Werbegemeinschaft, Jugendkirche »marie«, Musikinitiative »jimie«, hier dabei mit Michael Meißner (links), Polizei, Ordnungsamt und Lokales Bündnis für Familie - dankte er für ihre Unterstützung. Besonders hilfreich sei der Alkomat der Polizei gewesen, aber auch die persönliche Unterstützung der Polizeibeamten Michael Beyer (Vierter von rechts) und Dieter Armbrecht (Dritter von rechts) am Stand habe ihn gefreut. Schön sei auch die erneut gute Kooperation mit dem »Schutzengel«-Projekt des Landkreises gewesen sowie die erstmalige Zusammenarbeit mit dem HaLT-Team des Lukas-Werkes um Stefan Jagonak (Fünfter von rechts). Hier wurden ein Quiz und ein Konsum-Check zum Thema Alkohol durchgeführt. Vom Lokalen Bündnis, vertreten durch Marion Dierkes (Zweite von links), kamen leckere bunte Cocktails als alkoholfreie Alternative zu Hochprozentigem.

Generell, so Probst, lasse sich feststellen, dass der Trend dahin gehe, dass Jugendliche weniger Alkohol konsumierten: »Die Prävention wirkt also.« Allerdings gebe es nach wie vor das Rauschtrinken, und ein nicht geringer Prozentsatz Jugendlicher habe bis zu viermal pro Woche einen Vollrausch. Man wolle Alkoholgenuss nicht verteufeln, aber derartig exzessives Trinken sei nicht tolerierbar. »Wir müssen die Abläufe in der ›Generation Wodka‹ durchbrechen«, so Probst, zumal viele Jugendliche nicht wüssten, welche gesundheitlichen Auswirkungen Alkoholkonsum bei Heranwachsenden habe. Das Jugendschutzgesetz müsse daher dringend eingehalten werden. Alkohol stehe für mehr Spaß und weniger Hemmungen, und dem damit verbundenen Gruppendruck sei nur schwer zu widerstehen. Somit seien die Eltern gefragt, Kinder zu stärken und sich auch über deren Umgang mit Alkohol zu informieren. Für die Werbegemeinschaft stellte Christoph Bajohr fest, dass es ein friedliches und harmonisches Eulenfest gewesen sei - so etwas sollte man nicht durch Alkohol entgleiten lassen. Die Werbegemeinschaft habe sich deshalb gern an »0,0 für 1.000« beteiligt. Er habe selbst, so Bajohr, noch nie Alkohol getrunken, und so wisse er, dass man auch ohne Alkohol feiern könne.

Die Jugend­lichen, berichtete Dieter Armbrecht, seien sehr aufgeschlossen gewesen. Nüchtern bleiben und Spaß haben - dass das gehe, hätten viele Jugendliche begriffen. Dass es dennoch so alarmierende Zahlen gebe, mache betroffen. »Ihr seid echte Vorbilder«, wandte er sich an die Gewinner. Lob gab es zudem für das hervorragende Projekt, das andere Städte inzwischen kopieren würden. »Die Polizei ist unglaublich dankbar für diese Idee, und wir sind gern dabei.« Dank für die Unterstützung gehe auch an die »Schutzengel«, deren Einsatz Erfolg zeige. »Wir können zusammen keine Berge versetzen, wohl aber aufpassen, dass sie nicht wachsen.« Die Arbeit, ergänzte Stefan Jagonak, gehe nur im Netzwerk. Darauf dürften alle Beteiligten stolz sein, ebenso auf die nachhaltige Wirken. ek