2011 ist internationales Jahr der Wälder

Vielschichtige Beziehungen zwischen Mensch und Wald / Begleiter von Generationen

Das Kampagnenkonzept »Waldkulturerbe« soll im internationalen Jahr der Wälder 2011 dazu beitragen, der Bevölkerung die Vielschichtigkeit der Beziehungen zwischen den Menschen und den Wäldern aufzuzeigen. Sowohl der Einfluss des Waldes auf Kultur und Lebensweise als auch der Einfluss der Gesellschaft auf den Wald soll deutlich gemacht werden.

Einbeck. Der Wald ist ein wichtiger natürlicher Lebensraum, ein wertvolles Naturerbe und eine unverzichtbare Ressource für die Menschen. Der Wald prägt ganze Landschaften; ungezählten Tieren und Pflanzen ist er Heimat und Refugium; er schützt Klima, Wasser und Boden. Nicht nur der Wald in Deutschland ist wichtig, auch die Wälder in anderen Regionen dieser Erde, in Sibirien, am Amazonas, auf den indonesischen Inseln oder im Kongobecken: Sie sind nicht nur für die dort lebenden Menschen von Bedeutung, sondern auf vielfältige Weise untrennbar mit der Umwelt und der Lebensqualität verbunden, erklären die Niederäschsischen Landesforsten.

Holz ist bis heute unverzichtbar und im Alltag allgegenwärtig. Es wärmt und kleidet die Menschens, schützt vor Kälte und Hitze. Als Papier trägt und bewahrt es Informationen. Gewohnt wird in Holzbauten oder unter hölzernen Dachstühlen; die Menschen genießen eine in vielen Aspekten hölzerne Wohn- und Gartenkultur mit Tisch, Bett, Stühl, Fenster, Türen und Schränken sowie Kaminfeuer. Zahlreiche Musikinstrumente bestehen aus Holz.

In Deutschland hat sich im Laufe der Geschichte eine besondere Einstellung gegenüber dem Wald entwickelt. Der Wald war – weit über den Aspekt des Rohstofflieferanten hinaus – ein untrennbarer Bestandteil und Begleiter früherer Generationen.

Der Wald war und ist Träger mythologisch-spiritueller Vorstellungen, zum Beispiel in Form der heiligen Bäume und Haine der Germanen und Kelten, als prägendes Element im Märchen und Sagen sowie in Form einer verklärten Waldidylle der Romantik.

Der Wald war Schauplatz historischer Gefechte und Schlachten, Ort und Kulisse für feudale Jagdleidenschaft, Aktions- und Rückzugsraum für überregional gefürchtete Wegelagerer und Räuber. Der Wald ist stiller Zeuge und Bewahrer der Hinterlassenschaften von längst vergangenen Völker und Generationen: Kultstätten, Siedlungen und Verteidigungsanlagen aus allen Zeitaltern haben hier als sogenannte Bodendenkmale die Zeiten überdauert und zeugen von einer wechselhaften Vergangenheit.

Der Wald ist die Quelle der Inspiration für Maler, Dichter und Komponisten und damit als immer wiederkehrender Bestandteil in der Malerei, Literatur, Musik, Theater- und Filmkunst. Hiermit ist auch der Rohstoff Holz untrennbar verbunden: Die Bretter, die die Welt bedeuten …

Wald und Holz haben auch Eingang in  Redensarten und Sprichwörter gefunden, zum Beispiel: »Wie man in den Wald hinein ruft …«, »den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen«, »im Wald stehen«, »zwischen Baum und Borke«, »Bäume ausreißen können«, »aus rechtem Holz geschnitzt sein«, »ein Brett vor dem Kopf haben« oder »dicke Bretter bohren«.sts