25 Jahre Städtepartnerschaft mit Paczkow

Delegation aus Einbeck zu Besuch in der polnischen Partnerstadt | Urkunde und Tulpenbäume

Symbolisch pflanzten die Delegationen Tulpenbäume: einen für die Partnerschaft mit Einbeck, einen für die neue Verbindung mit der litauischen Stadt Ejszyszki und einen für Europa.

Aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft zwischen Einbeck und Paczkow hat eine größere Einbecker Delegation unter der Leitung von Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek die polnische Partnerstadt besucht. Neben einigen Ratsmitgliedern, dem Partnerschaftsbeauftragten Gerhard Jünke, einer Dolmetscherin und Verwaltungsmitarbeitern war unter anderem auch der ehemalige Stadtdirektor Bernd Röll als Mitbegründer der Partnerschaft dabei. Besonders hervorzuheben ist, dass vom Heimatverein Patschkau und Umgebung das Ehepaar Schiller, Herr Lux und Frau Rießelmann der Einladung gefolgt waren.

Einbeck. Der erste Tag stand im Zeichen der langen Anreise, gegen Abend konnte man dann das Quartier in Nysa beziehen. Am nächsten Tag wurden zunächst Klodzko und Ladek Zdroj erkundet. Abends erwartete Bürgermeister Artur Rolka mit Paczkower Ratsmitgliedern und vielen bekannten Gesichtern aus früheren Partnerschaftsbegegnungen die Gruppe in Trzesboszowice. Bei einem Grillabend unter freiem Himmel und in lockerer Atmosphäre wurden alte Kontakte aufgefrischt und neue geknüpft.

Dort lernte man auch die Delegation aus Ejszyszki/Litauen kennen, mit der die Stadt Paczkow an diesem Wochenende eine neue Städtepartnerschaft begründet hat.

Am nächsten Tag wurde im Rahmen einer Sondersitzung des Rates der Stadt Paczkow in feierlichem Rahmen im Beisein von vielen Bürgern das Partnerschaftsjubiläum begangen. Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek ging in ihrer Ansprache zunächst auf die Entstehungsgeschichte ein und gab dabei einen Überblick über die im Lauf der Jahre Beteiligten und die Begegnungen.

Sie betonte, dass auf Einbecker Seite die Hoffnung und der Wille bestünden, die Kontakte wieder zu vertiefen: »Denn wir leben in einer Zeit, in der die Zweifel an Europa immer lauter zu werden scheinen. Wir sind heute mehr denn je gefordert, antieuropäischem Populismus entschieden entgegen zu treten. Wir dürfen dieses kostbare Erbe nicht preisgeben und nicht den Gegnern Europas überlassen.

Denn Europa, das sind doch ‘wir alle’, und wir müssen unser Europa in jeder Generation neu begreifen, anpassen und den Wert verstehen. Nur gemeinsam können wir unseren Kontinent so gestalten, dass der Wohlstand und das europäische Wertegerüst bewahrt werden.

Dazu brauchen wir unabdingbar den europäischen Binnenmarkt, ebenso wie die vier Grundfreiheiten: Meinungsfreiheit, Redefreiheit, Pressefreiheit, Religionsfreiheit. Das macht uns gemeinsam stark. Und wir brauchen Begegnungen zwischen den Menschen – so wie zwischen uns.«

Sodann erneuerten die Einbecker Bürgermeisterin und ihr Kollege aus Paczkow, Bürgermeister Rolka, die Partnerschaftsvereinbarung durch Unterzeichnung einer Urkunde. Darin wird an den gemeinsamen Willen zur Verständigung und Freundschaft zwischen den Völkern Europas erinnert, an die Tradition, an Frieden, Freiheit und Toleranz. Eine enge Zusammenarbeit sei eine Bereicherung des Volkslebens und des wirtschaftlichen und kulturellen Lebens, heißt es weiter.

Beide Seiten verpflichten sich, die Verbindung der Städte zu fördern, den Jugendaustausch in vollem Umfang zu unterstützen, die Zusammenarbeit zwischen Institutionen, Organisationen, Vereinen und Kirchen beider Städte zu entwickeln. Dazu sollen die Vertretungen beider Städte zeitweisen den Bereich der Zusammenarbeit und besondere Programme vereinbaren.

Im Anschluss wurden symbolisch drei Tulpenbäume gepflanzt: jeweils einer für die Partnerschaften mit Einbeck und Ejszyszki und einer für Europa.

Nachmittags wurde das jährliche Paczkower Stadtfest, Dni Paczkowa, offiziell eröffnet, dabei wurde der Stadt Einbeck die neu gefasste Urkunde gerahmt im Großformat überreicht.

Während der anschließenden Stadtbesichtigung nutzte die Einbecker Delegation die Gelegenheit, einige Paczkower Sehenswürdigkeiten wieder oder erstmals anzuschauen.

In Kamienica, einem Ortsteil von Paczkow, wurden die Besucher abends von der örtlichen Folkloregruppe mit polnischen Spezialitäten bewirtet, und bei guter Stimmung, Musik und Tanz wurden freundschaftliche Bande vertieft.

Bevor die Delegation die Heimreise antrat, wurde das nächste Treffen zum Eulenfest Mitte Oktober in Einbeck vereinbart. Die Stadt Paczkow wird erstmals auf der Landmeile einen Stand mit polnischen Spezialitäten betreiben, und eine Band wird auf der »Jimie«-Bühne am Möncheplatz auftreten.oh