IGS-Initiative bietet Informationen an

Weiterführende Schulen laden Eltern ein, Elterninitiative will mit Broschüre werben

Bei der Initiative für eine Integrierte Gesamtschule in Einbeck sind viele Anfragen von Eltern eingegangen. Hintergrund sind die Einladungen der weiterführenden Schulen für die Eltern, deren Kinder die vierte Klasse besuchen. Die weiterführenden Schulen informieren in den nächsten Wochen über den Bildungsauftrag, die Leistungsanforderungen und die Arbeitsweise der jeweiligen Schulform. Da die Genehmigung für die Einbecker Gesamtschule noch nicht vorliegt, kann auf diesem Weg leider nicht informiert werden, bedauert die Initiative.

Einbeck. Vor dem Hintergrund der schulpolitischen Situation haben Mitglieder der Initiative auf ihrem letzten Treffen überlegt, wie den an einer Gesamtschule interessierten Eltern mit Informationen geholfen werden kann. Für die Eltern der Kinder der vierten Klassen wird eine schriftliche Information zusammengestellt, die die Arbeitsweise einer zukünftigen Einbecker IGS erläutert. Die Broschüre wird den Grundschulen spätestens Anfang Dezember zur Verfügung gestellt. Eine weitere Informationsmöglichkeit ist die Homepage der Initiative unter www.gesamtschule-einbeck.de. Da die Anmeldungen an die weiterführenden Schulen im Frühsommer folgt, sieht die Initiative für die an Gesamtschule interessierten Eltern bei einem positiven Bescheid für die Gründung der IGS Einbeck im Januar genug Zeit, um über die weitere Schullaufbahn der Viertklässler zu beraten.

Dass ein Bescheid über die Zulassung der IGS vermutlich erst im Januar zu erwarten ist, habe, so die Initiative, mit den aktuellen schulpolitischen Vorgängen in Niedersachsen zu tun. Der Kreistag hatte im September mit 25 zu 19 Stimmen für die Gründung einer IGS in Einbeck gestimmt. Die politische Mehrheit folgte damit dem schulpolitischen Vorgehen in den Nachbarkreisen, in denen schon in diesem Schuljahr neue Gesamtschulen ihre Arbeit aufgenommen haben. Bemerkenswert findet es die Einbecker Initiative, dass neben den Neugründungen in Bovenden, Gieboldehausen, Bad Salzdetfurth, Salzgitter und Goslar die katholische Kirche als Schulträger eine Haupt- und Realschule in Duderstadt in eine vierzügige IGS umgewandelt hat. Die Eltern und Lehrkräfte der Initiative sehen darin eine weitere Bestätigung ihrer Forderung nach einer IGS in einem zentralen Ort im Landkreis Northeim.

Die Landkreisverwaltung hat auf Nachfrage bestätigt, dass der Antrag zur Gründung einer Integrierten Gesamtschule in Einbeck bei der Landesschulbehörde fristgerecht eingereicht wurde. Dort und im Kultusministerium in Hannover sei man gerade dabei, den zurückgehenden Schülerzahlen und dem veränderten Schulwahlverhalten der Eltern Rechnung zu tragen, hieß es weiter. Leider solle aber eine große politische Ungerechtigkeit erhalten bleiben, bedauert die Initiative: Die neu angedachte Oberschule dürfe mit zwei Klassen pro Jahrgang gegründet werden, eine Integrierte Gesamtschule dagegen solle fünf Klassen pro Jahrgang, in Ausnahmefällen mit vier Klassen, gegründet werden dürfen. Die Opposition, der Landeselternrat, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und die kommunalen Spitzenverbände wollen diese Einschränkung nicht hinnehmen.

Im Dezember wird im Niedersächsischen Landtag über entsprechende Veränderungen im Schulgesetz beraten.Die Initiative für eine IGS in Einbeck geht davon aus, dass sich die gewählten Vertreter aus dem Landkreis Northeim für die Erweiterung des Bildungsangebots im Landkreis einsetzen und Kinder nicht an Gesamtschulen in die Nachbarlandkreise abwandern müssen.oh