IGS-Initiative fordert Kreis zur Klage auf

Antrag Ende September beim Land gestellt / Nach vier Monaten noch keine Antwort

Die Initiative für eine Integrierte Gesamtschule (IGS) fordert eine positive Entscheidung der Landesschulbehörde über die Einrichtung einer Integrierten Gesamtschule in Einbeck und ruft gleichzeitig die Landkreisverwaltung auf, diese Entscheidung gegebenenfalls durch eine Klage herbeizuführen.

Einbeck. Am 27. September 2010 hat der Landkreis Northeim die Einrichtung einer vierzügigen Integrierten Gesamtschule in Einbeck für das Schuljahr 2011/2012 bei der Landesschulbehörde beantragt. Obwohl der Antrag fristgerecht eingereicht wurde, gibt es auch nach über vier Monaten bis heute keinen Bescheid seitens der Landesschulbehörde. Der Landkreis sei jetzt gefragt zu handeln, so die Initiative, um die Ungewissheit zu beenden.

Die Eltern der Viertklässler machten sich natürlich Gedanken, welche weiterführende Schule ihre Kinder besuchen könnten und warteten jeden Tag auf eine verbindliche Aussage. Sie hätten einen Anspruch darauf zu erfahren, ob sie ihr Kind zum nächsten Schuljahr an der IGS in Einbeck anmelden könnten. Die Initiative kritisiert, dass schulpolitische Streitereien in Hannover auf dem Rücken von Schülern und Eltern ausgetragen würden.

Die schulpolitischen Vorgaben der Landesregierung bemängelt auch der Vorsitzende des Landeselternrates, Pascal Zimmer, in dem er unter anderem in einem offenen Brief an alle niedersächsischen Landtagsabgeordneten fragt, warum die von der Landesregierung neu geplante Oberschule – die Zusammenlegung von Haupt- und Realschule – mit gymnasialer Oberstufe dreizügig errichtet werden darf, eine IGS aber fünfzügig sein soll. Auch der Gesetzgebungs- und Beratungsdienst des Landtags (GBD) hat nach einer aktuellen Pressemeldung dagegen verfassungsrechtliche Bedenken erhoben. Die Benachteiligung der Gesamtschule verstoße möglicherweise gegen den Gleichheitsgrundsatz, warnen die Landtagsjuristen.

Die Initiative weist noch einmal darauf hin, dass es im zentralen Bereich des Landkreises Northeim für interessierte Eltern kein IGS-Angebot gibt. Im Landkreis wurden alle notwendigen Beschlüsse mit Mehrheit gefasst, ein geeignetes Schulgebäude ist vorhanden, die Mittel für Umbaumaßnahmen stehen bereit. Bewerbungen von engagierten Lehrkräften aller Schulformen, die sich auf die Arbeit in einer Planungsgruppe für die Einbecker IGS freuen, liegen vor. Aus diesen Gründen warten viele Eltern und die IGS-Initiative auf einen positiven Bescheid aus Hannover.oh