»Im Sommer kann es losgehen«

Innenstadtspielplatz Lange Brücke eingeweiht | Umsetzung dank Spende von Firma Reichenbach

Einweihung mit Abstand: (von links) Michael Büchting von der AKB Stiftung, Joachim Voges und Kerstin Voß vom ACS, Stadtjugendpfleger Henrik Probst, Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek, Lene- Garus-Jochumsen vom Familienbüro, Astrid Wenzel von der Stadt, Firmenbesitzer Axel Reichenbach und Reichenbach-Geschäftsführer Artur Weidelich.

Einbeck. Vor 15 Jahren ist das Haus in der Langen Brücke 5 abgebrannt, seitdem war das Grundstück in der Einbecker Altstadt hinter einer Bretterwand verborgen. Jetzt konnte hier dank einer »niedrigen sechsstelligen Spendensumme « der Firma Reichenbach Wirkstoffe ein feiner Innenstadtspielplatz eingeweiht werden. Alle Spielgeräte sind Sonderanfertigungen: ein großer Quirl, drehbare Farbscheiben, ein großes hölzernes Spielhaus mit Rutsche am Sandbereich, ein Sandrad, eine Boulderwand, fotografisch hinterlegt mit dem Storchenturm. Außerdem gibt es Sitzplätze und Grün.

Wine Sitzgarnitur zum kreativen Werkeln wird noch installiert. Das Projekt war nicht einfach umzusetzen, musste doch der Gewölbekeller bedacht werden. Das Besondere an dem Spielplatz ist neben seiner zentralen Lage das Angebot einer regelmäßigen Betreuung der Kinder. Betrieben wird der Spielplatz von der Stadt Einbeck, Fachbereich Stadtentwicklung und Bauen in Zusammenarbeit mit dem Einbecker Kinder- und Familienbüro, mit der Jugendpflege und dem Arbeitskreis für christliche Sozialarbeit. Angestrebt wird eine Betreuung mit mindestens zwei Fachkräften 15 Stunden in der Woche.

Der Innenstadtspielplatz soll laut Konzept selbstbestimmtes und angeleitetes Spielen ermöglichen und zur Entwicklung von sozialer Verantwortung beitragen.Von den zwei pädagogischen Mitarbeitern soll eine Stelle über die Stadt Einbeck finanziert werden, die andere wird über den ACS, die Firma Reichenbach und die AKB Stiftung abgedeckt. Während der Betreuungszeit angeboten werden könnten Basteln mit Materialien passend zur Jahreszeit, Gesellschaftsspiele, Malen, Geländespiele, kreatives Basteln, Bewegungsspiele und Vorleseaktionen. Der Besuch des Spielplatzes und die Teilnahme an den Aktionen ist kostenfrei, der Spielplatz kann einzeln oder in Gruppen genutzt werden.

Zur besseren Planbarkeit wurde ein Terminkalender eingerichtet, der vom Einbecker Familienbüro verwaltet wird. Um eine Doppelnutzung zu vermeiden, soll der Termin unter spielplatz-lange-bruecke@einbeck.de angemeldet werden. Weitere Angebote für den Spielplatz sind im Veranstaltungskalender der Stadt Einbeck ersichtlich. Lange habe man überlegt, wie die Brandlücke sinnvoll genutzt werden könne, sagte Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek bei der Eröffnung des Spielplatzes.

Die Verwaltung hat die Umgestaltung der städtischen Fläche zu einem Altstadt-Spiel- und Sitzplatz mit Kletterwand geprüft. In einer ersten groben Kostenschätzung wurden allerdings Baukosten ermittelt, die die Stadt nicht allein schultern konnte. Im Namen aller Bürger bedankte sich die Bürgermeisterin deshalb bei der Firma Reichenbach Wirkstoffe für die »großherzige Spende«, die das Projekt möglich gemacht hat. Und sie freute sich: »Im Sommer kann es losgehen« mit dem »einzigartigen Spielplatzkonzept«.

Artur Weidelich, Geschäftsführer der Firma Reichenbach, und Axel Reichenbach, Besitzer des Unternehmens, freuten sich, dass der Spielplatz nun eingeweiht werden konnte. Die Bürgermeisterin bedankte sich für das Engagement der Firma mit einem gerahmten Plan. Weidelich betonte, dass die Firma weder Einfluss nehmen, noch sich profilieren möchte. »Wir möchten einfach etwas von dem Segen, den die Firma Reichenbach über Jahre hatte, weitergeben. Denn die Firma hat sich in den letzten 15 Jahren prächtig entwickelt«, dankte er seinem »super Mitarbeiterteam«. Weidelich unterstrich sein Ansinnen mit der Bibelstelle »Suchet der Stadt Bestes und betet für sie zum Herrn, denn wenn’s wohl geht, so geht’s auch euch wohl« (Jeremia 29, Vers 7).

Er wünschte sich, dass das Unternehmen weiter unter Gottes Segen stehe, dann könne die Firma auch weiter in der Stadt Gutes tun. Er bedankte sich bei allen Beteiligten der Stadt und dem ACS mit Joachim Voges. Die Pastoren Giering und Leinbaum sowie Pfarrer Marschler sprachen ein Gebet und wünschten sich, dass an diesem Ort immer gutes Miteinander herrscht. Es soll ein Platz sein, an dem immer Freude und Lebendigkeit sichtbar werden. Grundlage der Konzeption des Spielplatzes ist ein verantwortungsvolles Miteinander.

Die Förderer des Spielplatzes treten ein für ein inklusives Zusammenleben und nehmen eine Haltung ein, die Vielfalt an Lebens- und Ausdrucksformen, Gleichberechtigung und Pazifismus fördert. Grundprinzipien wie Offenheit, Partizipation sind wesentliche Aspekte. Das neue Angebot in der Fußgängerzone soll die Attraktivität der Innenstadt für Eltern und Kinder verbessern und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Verschönerung des Stadtbildes leisten.sts