Immer wieder Einbeck? Keine Frage!

DRK-Kreisverband Gifhorn zum 30. Mal mit Kinderfreizeit im Haus des Jugendrotkreuzes

Zum 30. Mal war der DRK-Kreisverband Gifhorn mit einer Kinderfreizeit zu Gast im Haus des Jugendrotkreuzes in Einbeck. Für Freizeitleiter Horst-Dieter Hellwig (vorn, Mitte) gab es von den Teilnehmern ein Erinnerungs-T-Shirt; Sabine Blaschke und Claudia Metge vom Haus des Jugendrotkreuzes überraschten ihn mit einem Einbecker Präsentkorb, und Snacks gab es für die Betreuer.

»Dass man Freunde findet«, das ist für eine junge Teilnehmerin das Beste an der Ferienfreizeit in Einbeck. Sie ist mit dem Jugendrotkreuz aus dem Landkreis Gifhorn hier, und der Aufenthalt hat bereits Tradition: Seit 30 Jahren gibt es dieses Ferienangebot für Kinder, und ebenso lange wird die Freizeit geleitet von Horst-Dieter Hellwig.

Einbeck. Zum 30. Mal in Folge hat die Kinderfreizeit des DRK-Kreisverbands Gifhorn jetzt im Haus des Jugendrotkreuzes in Einbeck stattgefunden. Spannende und erlebnisreiche Ferien konnten schon Generationen von Kindern aus dem Raum Gifhorn hier verbringen. Diesmal sind 22 Jungen und 20 Mädchen im Alter von sieben bis zwölf Jahren dabei, begleitet von acht Betreuern. Diese sind ebenfalls schon langjährig hier engagiert, und sie kommen ebenfalls Jahr für Jahr mit – alles ehrenamtlich, freiwillig und unentgeltlich. Einige von ihnen haben die Freizeit selbst schon als Teilnehmer erlebt. Bei den Kindern sind einige dabei, deren Eltern als Kinder mitgefahren sind.

Geleitet wird die Freizeit von Anfang an von Horst-Dieter Hellwig. Der 65-jährige frühere Krankenpfleger engagiert sich seit 55 Jahren im Roten Kreuz. Als die Ferien Mitte der 80er- Jahre erstmals angeboten wurden, zu Zeiten hoher Arbeitslosigkeit, sollten vor allem Kinder aus finanziell weniger gut gestellten Familien mitfahren beziehungsweise solche, die es sich nicht erlauben konnten, in den Urlaub zu fahren. Angesprochen wurden sie von den DRK-Ortsvereinen, und es gab Unterstützung: Kein Kind sollte aus finanziellen Gründen zuhause bleiben müssen. Mit Landkreis, Spendern und Ortsverein ist ein Kinderfonds großzügig bestückt worden, der auch heute noch genutzt wird. Inzwischen ist die Freizeit für alle Interessierten geöffnet.

Durchschnittlich 50 Kinder waren jedes Jahr dabei. »Die Freizeit ist ein wichtiges Angebot«, sagt Horst-Dieter Hellwig, »gut für die soziale Kompetenz und die Entwicklung der Kinder.« Hier werde alles zusammen gemacht: Es gibt einen Tischdienst, der auf- und abdeckt und abtrocknet, gemeinsam wird gegessen. Die Kinder sind in Drei- und Vierbettzimmer untergebracht, die regelmäßig aufgeräumt werden müssen. Ein Preis für das »beste Zimmer« ist dabei eine Motivationshilfe.

Heimweh, stellt der Freizeitleiter fest, gebe es immer wieder mal. Aber aus diesem Grund habe man noch niemanden nach Hause schicken müssen. Ersatz für Mama oder Papa müssen die Betreuer in einigen Fällen schon sein.

An Aktivitäten wird ein Regen- und ein Sonnenprogramm vorbereitet. Bei gutem Wetter wird das Einbecker Freibad sehr gern genutzt, und auch Minigolf ist beliebt. Das Stadtmuseum stand am gestrigen Nachmittag auf dem Programm, und im Lauf der Woche war die Gruppe in der Westernstadt Pullman City – ein Ausflug, der aufgrund der Wettervorhersage relativ kurzfristig geplant wurde.

Im vergangenen Jahr ging es in den Freizeitpark Sottrum. Aber auch das Haus des Jugendrotkreuzes biete genügend Möglichkeiten: »Die Unterkunft ist für uns ideal«, schwärmt Horst-Dieter Hellwig. Service, Verpflegung und Team seien hervorragend, und drinnen und draußen warteten genügend Angebote für die Kinder. Das Freigelände lade zu vielen Aktivitäten ein, und auch ein Filmabend werde veranstaltet. Seit 30 Jahren immer nur Einbeck? Diese Frage, einmal woanders hinzufahren, stelle sich angesichts der Vielseitigkeit nicht. Und auch von den Eltern gebe es immer wieder viel positive Rückmeldungen.

Im Vergleich zu früher seien die Ansprüche an die Betreuer höher, stellt der Leiter fest. Es sei anstrengender geworden – aber schließlich würden sich alle doch entscheiden, immer wieder mitzumachen. »Ehrenamt hält jung«, schmunzelt er mit Blick auf sein eigenes Alter. Besonders freut es ihn, wenn er auf der Straße angesprochen wird: »Kennste mich noch? Ich war mal mit auf Freizeit in Einbeck.«ek