In Einbecks Historie eingetaucht

Stadtführungen durch die Innenstadt | »Durch die Jahrhunderte«

Bei der öffentlichen Stadtführung »Durch die Jahrhunderte« erfuhren die Teilnehmer viel Wissenswertes von Margarete Henke.

Einbeck. Abbildungen der fünf Sinne, der Planetengottheiten, der freien Künste, der Musen, der Apostel, von Jesus und den Evangelisten oder von Kriegern, die auch die vorderen Eckbalken tragen, lernten die Teilnehmer einer Stadtführung am Eickeschen Haus kennen. Die Gäste aus Eimen hatten Freunde aus Hameln zu Besuch und luden sie ein, zusammen mit Margarete Henke in die Historie von Einbeck einzutauchen.

Bei der Stadtführung »Durch die Jahrhunderte« erfuhren sie zu Beginn viel Wissenswertes über das Eickesche Haus sowie die Entstehung der Stadt. Im elften Jahrhundert besaß Graf Udo von Katlenburg an einer Bachaue ein Gut. Es wurde urkundlich erwähnt als »An der Beke«. Daraus entwickelte sich mit der Zeit der Name Einbeck, so Henke. Später wurde dort auch das Stift Sankt Alexandri gegründet. Es etablierte sich zu einem bekannten Wallfahrtsort. Einen Blutstropfen von Jesus soll es beherbergt haben.

Vom Eickeschen Haus führte der Rundgang durch Einbecks historische Altstadt entlang kunstvoll verzierter Fachwerkhäuser, imposanter Sakralbauten und historischer Gemäuer. Die Gäster erhielten Informationen zu interessanten Persönlichkeiten und Facetten der Biergeschichte, die Einbeck in politischer, wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht prägten.

Über den Wall führte die Tour an der alten Stadtmauer vorbei. Erklärt wurde der Aufbau des alten Verteidigungssystems und wie die Stadttore konzipiert waren. In der Tiedexer Straße erfreuten sich die Gäste an den Anblicken der zahlreichen Fachwerkhäuser und den Informationen zum Einbecker Bier.

Die Teilnehmer stellten fest, dass besondere Pfade symbolisch durch Hameln und Einbeck führen: der des Rattenfängers dort und der des Bieres mit Fässern hier. Auf dem Marktplatz genossen sie einen Rundumblick mit Rathaus, Brunnen, Marktkirche Brodhaus und Rats Apotheke. In ihr tagten auch die Ratsherren, als nach einem großen Brand das Rathaus nicht zur Verfügung stand. Fasziniert waren sie von den prägenden drei Türmen der Bier- und Fachwerkstadt.

In der aktuellen Situation konnte die Gruppe nicht ins Alte Rathaus. Davor erzählte Henke mit Bildern vom Stadtbrand von 1540 und von der gruseligen Geschichte um Heinrich Diek. Er wurde verhaftet und in einem Käfig am heutigen Diekturm öffentlich zur Schau gestellt. Das Original befindet sich im Alten Rathaus.

Margarete Henke und die Gäste freuten sich, dass die Stadtführungen wieder möglich sind. In kleiner Gruppe, mit Mundschutz und mit Abstand können Interessierte wieder in die spannende Geschichte von Einbeck eintauchen. Tickets für die Führungen sind ausschließlich in der Tourist-Information, Marktstraße 13, erhältlich. Dort kann man auch Nasen-Mund-Bedeckungen erwerben.

Neben der öffentlichen Stadtführung montags bis freitags ab 14.30 Uhr sowie am Wochenende und an Feiertagen ab 11 und 14.30 Uhr gibt es auch wieder die beliebten Sondertouren wie »Helles Bier und dunkle Schatten«.

Erstmals angeboten wird »Waldbaden«. Mit einer zertifizierten Waldpädagogin unternehmen die angemeldeten Teilnehmer einen geführten Abstecher in den Einbecker Stadtwald. Erster Termin für die Führung ist am Freitag, 12. Juni, ab 16 Uhr.

Viele Facetten und imposanten Anblicke gibt es in Einbeck zu entdecken. Eingeladen wird, sie bei Stadtführungen kennenzulernen oder wieder zu entdecken.mru