Installationen und zum Abendmahl^

Stephanie Link und Kai Wetzel stellen in der Münsterkirche aus / Bis zum 10. Oktober

Objekte und Installationen zum Abendmahl sind zurzeit in der Münsterkirche St. Alexandri zu sehen. Bei der Vernissage dankten die Künstler Stephanie Link und Kai Wetzel der Münstergemeinde, dass sie sich auf das Wagnis der Ausstellung eingelassen hat. Sechs Objekte sollen verdeutlichen, dass das Abendmahl mehr ist als Essen und Trinken.

Einbeck. Pastor Daniel Konnerth betonte bei der Ausstellungseröffnung, dass jeder seine persönlichen Aspekte beim Abendmahl haben könne. Eine Umfrage von Konfirmanden in Wilhelmshaven zeigte, dass das Abendmahl als christliche Pflicht, als Gefühl der Zusammengehörigkeit, als Vergebung, die Gott schenkt, oder als Hoffnung empfunden werden kann. Für Konnerth ist das Abendmahl eine Wegzehrung.

Die Künstler Stephanie Link und Kai Wetzel stellte ihre Objekte vor. Da ist zum einen die Tafel, an der ansonsten der Kirchenkaffee eingenommen wird. Sie ist gedeckt mit einem Tuch, auf das die Frage »Herr, bin ich’s« gestickt ist. Der Besucher soll sich fragen, was mit ihm persönlich ist. Ein Monitor zeigt einen gedeckten Tisch, auf dem ein »Reserviert«-Schild steht.  Der geduldige Betrachter erkennt, dass es ein Standbild ist.

Im Kirchenschiff hängt eine grüne Holztür in der Luft. Sie erinnert an das Passahgeschehen in Ägypten: Hinter ihren mit Lammblut markierten Türen warteten die versklavten Juden auf das Vorbeigehen dessen, der alles Erstgeborene töten würde von jenen, die sich nicht hinter diesem Zeichen versammelt hätten. Das Objekt soll eine Verbindung zu einer schwer zugänglichen Welt symbolisieren, in der sich doch Wesentliches zugetragen hat.

Ein übergroßer Kelch ist am Ende der Treppe zum Hohen Chor platziert. Mit Wein gefüllte Schläuche führen in den Kirchenraum, symbolisch werden sie als rote Linien zu den Kirchenbänken geführt. Für Link sind sie eine symbolische Blutspende, stehen für Lebenskraft. Jesus verschenkt seine Seele, macht Gläubige zu seinen Nachkommen. In der Krypta sind Schaukästen aufgebaut, in denen sechs Objekte aus verschiedenen Materialien liegen, die alle Brotform haben: unter anderem ein Brot zum Ruhen, eins zum Ankern, eins für den Krieg - die Dimensionen des Menschen.

Hortus Conclusus sind Fotografien, gepaart mit Steinskulpturen. Schützenswert und heilig ist das Lebenspendende, das die Menschen erhält. Die Nahrungsmittel stehen hier symbolisch für geistige und materielle Lebensenergie.  Stephanie Link studierte Design an der FH Hildesheim und Freie Kunst an der HBK Braunschweig. Kai Wetzel studierte Physik an der Universität Hannover und Freie Kunst an der FH Hannover. Seit 2003 leben und arbeiten sie im gemeinsamen Atelier in Coppengrave im Landkreis Hildesheim. Die beiden Künstler dankten den Sponsoren.

Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 10. Oktober. Die Münsterkirche ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.sts