Inventur im Privatwald

Waldbestandsdaten in mehreren Landkreisen werden erfasst

Die Akteure der Walddatenstrukturerfassung (von links): Uwe Fischer (Kartographie), Eberhard. Groß (Taxator), Ulrike. Säger (Geschäftsführerin), Georg Renner (Koordination Forstamt), Dieter Scholz und Tobias. Kaufmann (Bezirksförster), Dr. Beate von Velsen-Zerweck (Vors. FBG Hils-Vogler), Andreas. Langer (Taxator), Susann Thätner (Taxatorin) und Hans-Otto Hoppen (Vorstandsmitglied FBG Hils-Vogler).

Einbeck/Northeim. Die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Hils-Vogler hat eine neue Waldstrukturdatenerfassung, kurz Waldinventur beauftragt. Die FBG ist ein Zusammenschluß in Rechtsform eines wirtschaftlichen Vereins von rund 300 Waldbesitzern vornehmlich des Privatwaldes, des Genossenschafts- und Kirchenwaldes, aber auch des Kommunalwaldes in den Landkreisen Holzminden, Hildesheim, Hameln-Pyrmont und Northeim in einer Größenordnung von rund 2.500 Hektar.

Um aussagekräftige Daten über Baumarten, deren Verteilung, Alter, sowie der Vorräte an Holz zu erhalten, wird nun flächendeckend sämtlicher Wald mit rund 130.000 Flurstücken auf etwa 4.000 Hektar von erfahrenen Taxatoren vor Ort begangen und der Ist-Zustand der Wälder eingeschätzt.

Ziel dieser aufwändigen und vom Land zu 80 Prozent geförderten Inventur, die unter der Federführung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) mit dem Geschäftsbereich Forstwirtschaft als Auftragnehmer durchgeführt wird, ist es zu wissen, wo eigentlich wie viel Wald in wessen Eigentum wie wächst.

Durch diese Datenerhebung mit dem Stichtag 1. Juli 2018 werden wichtige Strukturdaten des Privatwaldes für eine mittel- bis langfristige Planung geliefert und sind für die forstlichen Berater und Wirtschafter wertvolle Entscheidungshilfe und Beratungs- und Arbeitsgrundlage.

Solch eine Inventur wurde zuletzt vor rund 20 Jahren durchgeführt und in dieser Zeit hat sich das Waldbild oft verändert: sei es Nutzungen hiebsreifer Altbestände, Schäden durch Borkenkäfer, Umbauten bestehender Wälder, Sturmschäden durch Orkane wie »Kyrill« und zuletzt »Friederike« und Erstaufforstungen veränderten den Wald, sodass nun neue Daten erforderlich werden.

Mittels Luftbildauswertungen und Außenaufnahmen werden die Flächen gemarkungsweise stichtagsbezogen erfaßt und liefern so ein realistisches Abbild auch von den Nutzungsmöglichkeiten. So ist stets sichergestellt, daß nicht mehr Holz eingeschlagen wird als nachwächst (Nachhaltigkeitsprinzip).

Auch können so pflegebedürftige Bestände ermittelt werden, um die sich dann die Eigentümer und/oder Förster vorrangig kümmern können. Nachdem im südlichen Landkreis Hildesheim begonnen wurde, werden nun folgende Gemarkungen im Landkreis Northeim nördlich der Stadt Einbeck begangen: Brunsen, Hallensen, Holtershausen, Naensen, Stroit, Voldagsen und Wenzen.

Die FBG Hils-Vogler und die LWK sind verpflichtet die Waldbesitzer bezogenen Daten nicht ohne Zustimmung des Eigentümers an Dritte herauszugeben. Alle Waldbesitzer können nach Fertigstellung der Maßnahme voraussichtlich im Herbst 2019 gegen eine Kostenbeteiligung eine Auswertung der Inventurdaten ihres Forstbetriebs (Waldbesitzermappe oder Forstbetriebsgutachten) erhalten.

Weitere Informationen gibt es bei den betreuenden Förstern Tobias Kaufmann (0171/5539447) und Dieter Scholz (0171/5539437), oder direkt beim LWK-Forstamt Südniedersachsen, Am Flugplatz 4, 31137 Hildesheim Telefon 05121/7489-82. Dort können sich auch Waldeigentümer melden, die nicht Mitglied in der FBG Hils-Vogler sind und die keine Daten erfassen lassen möchten.oh