»Jede Spende tut gut - ob groß oder klein«

Stifterversammlung der St. Alexandri Stiftung | Unterstützung vieler verschiedener Projekte

John Deppe und »Raubhauptfrau Gudrun« gaben eine Kostprobe: Das Münstheater zeigt nächstes Jahr das Grimmsche Märchen »Die Bremer Stadtmusikanten«.

Einbeck. Gemeinsam mit der Kirchengemeinde will die St. Alexandri Stiftung den christlichen Glauben lebendig darstellen und weitersagen, eine Gemeinschaft für die Menschen in Einbeck schaffen und insbesondere die Kirchenmusik als unmittelbaren Zugang zu Gott und seiner Gemeinde pflegen, das wurde bei der Stifterversammlung deutlich.

Die Kirchenmusik rückte der Kuratoriumsvorsitzende Hennig von der Ohe in den großen Zusammenhang. Denn auch wenn die Gefühlslage der Deutschen einerseits gut, andererseits voller Angst sei, sei man in Einbeck doch in einer »recht glücklichen Lage«: Viele Initiativen von Kirchengemeinden, Stiftungen und Fördervereinen sowie zahlreiche Ehrenamtliche seien tätig und würden wie die Kirchenmusik zu einem »wertschätzenden Umgang« beitragen.

Er gab der Hoffnung Ausdruck, dass es viele solche Städte geben werde. Henning von der Ohe dankte für die finanzielle Unterstützung und versprach, mit den Mitteln sorgfältig umzugehen. Über einen neuen Stifter konnte sich die Stiftung freuen. Geschäftsführerin Tabea Kröß erinnerte an die Veranstaltungen, die die St. Alexandri Stiftung im vergangenen Jahr möglich gemacht hat.

Unter dem Motto »Dreimal Lesch in Einbeck« wurden interessante Vorträge zu Religion, Wissenschaft und Literatur organisiert: Jürgen Lesch berichtete über die Revision der »Lutherbibel 2017« und über seine aktuelle Arbeit an der BasisBibel. Harald Lesch, der bekannte ZDF-Moderator für Wissenschaftssendungen, war in der Münsterkirche zu Gast.

Er setzt sich mit der Frage »An was glauben wir noch, wenn wir anscheinend alles wissen können?« auseinander. Hans-Wolfgang Lesch lieferte eine »literarischen Predigt« in der Münsterkirche. Die St. Alexandri Stiftung trägt zudem zur Sicherung der Kantorinnenstelle bei. Damit ist ein breitgefächertes kirchenmusikalisches Angebot in verschiedenen Altersgruppen und hoher Qualität gewährleistet.

Ein eindrückliches Beispiel lieferte der Kirchen- und Kammermusikkreis, der die Versammlung musikalisch mit drei Tangos bereicherte. Unterstützt wurde auch die Aufführung der »Jahreszeiten« von Wolfgang Haydn. Das kirchliche Leben wird gefördert durch den Bürgerbrunch und damit die Seelsorge im Bürgerspital. »Jede Spende tut gut«, unterstrich Kröß, egal ob groß, klein oder zwischendurch, mit oder ohne Anlass.

Sie kündigte ein Spendenanschreiben vor Weihnachten an, denn noch bis Juni 2019 läuft die Bonifizierungsrunde der Landeskirche - das heißt, aus je drei Euro werden vier. Auf die Unterstützung der St. Alexandri Stiftung kann auch das Münstheater bauen, das der Theaterpädagoge John Deppe vorstellte.

Im nächsten Jahr wird es die elfte Produktion geben, im Vorbereitungsseminar hat die Schauspielgruppe erste Vorbereitungen für das Grimmsche Märchen »Die Bremer Stadtmusikanten« getroffen. Das Münstheater, so Deppe, erfinde sich immer neu, das hätten die vergangenen Aufführungen bewiesen.

An unterschiedlichen Spielstätten seien immer aufwändigere Produktionen entstanden. Das Münstheater sei ein Treffpunkt von Menschen auf und vor der Bühne. Aufgabe des Theaters ist für Deppe die Provokation, Theater soll zum Nachdenken anregen, dabei aber immer auf dem Weg der christlichen Werte bleiben.

Diesmal machen sich Esel, Hund, Katze und Hahn auf zu den Menschen. Insgesamt 25.000 Euro hat die St. Alexandri Stiftung im vergangenen Jahr in verschiedene Projekte investiert, erläuterte Dr. Frauke Wehmann, zuständig für die Finanzen. In den vergangen zehn Jahren waren es insgesamt mehr als 240.000 Euro. Und auch wenn die Zinserträge zurzeit niedrig seien, sei die Summe der Spenden in den Grundstock stabil, so dass die Stiftung über ein ansehnliches Vermögen verfügt.sts