JRK Einbeck gewinnt den Jugendpreis 2020

Virtuelle Vergabezeremonie| besonderes Engagement in der Jugendarbeit ausgezeichnet

»Das ist verrückt, cool, genial«, freute sich Jan Störmer euphorisch, als er von Peter Traupe, Vorsitzender der Jugendstiftung und Mitglied der Jury, den Jugendpreis des Landkreises Northeim in der Kategorie B für das JRK Einbeck überreicht bekam. Zusätzlich wurde auch noch vom Jugendrotkreuz in der Kategorie A der dritte Platz belegt.

Einbeck/Northeim. 25 Nominierungen gab es, teilte Jan Mönnich, Vorsitzender des Kreisjugendrings Northeim, bei der virtuellen Verleihung mit. In der Kategorie A, Jugendpreis für gute Projekte und gute Ideen während der Corona-Pandemie, wurden 14 Vorschläge eingereicht: Hier zeichnet man von Verbänden, Gruppen, Vereinen, Institutionen oder Initiativen durchgeführte Veranstaltungen oder neue, innovative Projektideen aus. Für die Preiskategorie B, den Jugendpreis als Anerkennung des ehrenamtlichen Engagements, gab es elf Vorschläge. Hier wird der Einsatz von Einzelpersonen, Gruppen, Vereinen, Verbänden oder Initiativen gewürdigt.

Das Ergebnis errechnet sich zur einer Hälfte durch ein Votum einer Jugendpreisjury und zur anderen durch ein Online-Voting auf der Seite des Kreisjugendringes Northeim. Stimmabgaben waren im Oktober möglich, davon wurde reichlich Gebrauch gemacht.

Mönnich sagte, dass viele Dinge dieses Jahr anders seien. Zahlreiche Veranstaltungen fielen aus, für die Jugendarbeit war es nicht einfach. Ausfallen lassen wollte der Kreisjugendring die Veranstaltung nicht, zu wertvoll sei der Einsatz der Ehrenamtlichen und ihrer Projekte. Durchgeführt wurde jetzt eine digitale Verleihung. Video-Vorführungen gab es vom Tanzstudio Kerstin Baufeldt. Die Preisträger wurden bei der Verfolgung des Live-Streams von Mitgliedern des Kreisjugendrings oder der Jury überrascht – wie auch Jan Störmer durch Peter Traupe. Der Vorsitzende der Jugendstiftung freute sich, das Jugenrotkreuz Einbeck für seine außergewöhnliche Arbeit und die speziellen Projekte ehren zu dürfen.
Im Landkreis Northeim gebe es Viele, die sich ehrenamtlich für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen einsetzen. »Ohne Euer Engagement – vor allem in den letzten Wochen und Monaten – wäre das Zusammenleben in der Gesellschaft nicht möglich. Vielen Dank, dass ihr so viel Zeit, Liebe und Leidenschaft investiert«, lobte Mönnich.

Landrätin Astrid Klinkert-Kittel sagte, dass 2020 die Menschen vor große Herausforderung gestellt habe. Tägliche soziale Kontakte wurden ab März weniger, man sah sich nur noch online. Es galt, kreativ und flexibel mit der Situation umzugehen. »Nähe statt Distanz zu schaffen, war das Gebot«, so die Landrätin.
Sie freute sich, dass »im gesamten Landkreis Northeim wunderbare Projekte entstanden sind, die hervorgehoben und wertgeschätzt werden müssen. Die Menschen, die sich über die Maßen engagiert haben, sollen geehrt werden.« Sie dankte allen, die sich für die Jugendarbeit einbringen, und wünschte sich: »Bleiben Sie weiter so aktiv.«

Simon Hartmann, Bürgermeister der Stadt Northeim, sagte, dass Kinder- und Jugendarbeit immer eine Herausforderung sei – in diesem Jahr noch eine größere. Sie lebe vom Miteinander und gemeinsamen Erlebnissen. Viele Vereine, Verbände und Personen schufen neue, kreative Formate. Das spiegele sich auch in den vielfältigen Vorschlägen wider. Er dankte allen Nominierten für ihren immensen Einsatz. Ohne sie wäre die Gesellschaft viel ärmer.
Im Wechsel stellten Astrid Klinkert-Kittel und Jan Mönnich die Nominierten vor. In der Kategorie B gab es zwei Erstplatzierte und einen dritten Platz. Neben dem JRK Einbeck gewann Dennis Brieß den Jugendpreis. Er wurde geehrt für seinen Einsatz beim TSV Hohnstedt als zweiter Vorsitzender und als sportlicher Leiter der FSG Leinetal. Gründungs- und Vorstandsmitglied beim JFV Leinepolder ist er ebenfalls und trainiert drei Mannschaften. Für ihn ist sein Engagement eine Herzensangelegenheit, so Mönnich.

Laudatorin für das JRK Einbeck war Landrätin Astrid Klinkert-Kittel. Sie hob das Engagement der Mitglieder um Jan Störmer, der schon 2014 persönlich den Jugendpreis erhielt, hervor. Schon kurz nach dem ersten Lockdown trafen sie sich zur #jrktime auf Skype. Zu Ostern beteiligten sie sich an den #aktionenfürsenioren. Das JRK wollte jedem Bewohner der Einbecker Seniorenheime eine Osterkarte zukommen lassen. Am Ende waren es mehr als 1.400 liebevoll gestaltete Grüße. Brieffreundschaften zwischen Jugendlichen und Senioren wurden geschlossen. Auch eine »Ersatz–Ferienfreizeit vor der Haustür« gab es; unter anderem mit einem »Corona-Talk« mit den Einbecker Bürgermeisterkandidaten. Das JRK habe sich kreativ und kompetent auf die neue Situation in der Jugendarbeit eingestellt und sei mit seinen besonderen Aktionen ein absolutes Vorbild, so die Landrätin. Gespannt verfolgten die JRK-Miglieder die Zeremonie. Ungläubigkeit herrschte zuerst, als der Sieg feststand – so überrascht waren die Mitglieder. Zahlreiche Glückwünsche erhielten sie wie unter anderem vom JRK-Landesverband.

Den dritten Preis errang Jan-Gideon Stockhusen, Allrounder im Sportjugendvorstand. Nicht nur in seinem Berufsalltag als Referendar, als Leichtathletik-Trainer bei der LG Altes Amt oder in der Jugendfeuerwehr setzt er sich ein. Seit 2017 ist er auch stellvertretender Vorsitzender der Sportjugend Northeim-Einbeck und seit September im Vorstand des LandesSportBundes Niedersachsen.

Weitere Nominierte waren das »Seeteufel J-Team« vom Northeimer Segelclub, Christoph Müller als IT-Kopf im Hintergrund der Sportjugend, Evi Drese aus Uslar für Orientierungslauf in Coronazeiten, die Kinder- und Jugendarbeit des Mehrgenerationenvereins Nienhagen, Femke Schrader mit Schulpferden in der Corona-Zeit oder Denis Kruse von der Jugendfeuerwehr Hammenstedt.

Zehn Jahre gibt es schon die Freiwilligenarbeit der Schülerbuddys an der Grundschule Salzderhelden-Vogelbeck. Unter dem Motto »Jeder kann ein Buddy sein« fungieren Dritt- und Viertklässler als Pausenbuddy, Büchereibuddy oder Busbuddy, um das Schulleben zu unterstützen und Mitschülern zu helfen.
Charline Specht vom Einbecker Judo Club ist seit 15 Jahren Judotrainerin; seit 20 Jahren engagiert sie sich beim Austausch der Judokas mit Einbecks Partnerstadt Thiais. Nach Ausbruch der Pandemie ergriff sie schnell die Initiative und entwickelte sportliche Workouts für die Kids, um sie in sportlicher Bewegung zu halten.

In der Kategorie A für besondere Projekt waren nominiert der Reitverein Weser-Solling mit »Wir fallen vom Pferd«, das Jugendteam der Sportjugend Northeim-Einbeck mit ihrem regionalen Vernetzungstreffen, der TSV Wachenhausen mit einer besonderen Herbstsportwoche, die Sportjugend als moderner Jugend- verband, der Northeimer Segelclub für das Opti-Wochenende zum Saisonabschluss, Orientierungslauf in Coronazeiten vom OLV Uslar, das Onlinetraining für Kinder vom JFV Leinepolder, die Kreisjugendfeuerwehr mit »Status 2« »Kreuzaufkugel.tv – Live-Gottesdienst, Talkrunde Magazin und Jam-Session« von der evangelischen Jugend und der Northeimer HC mit »Junior vs. Senior«. Vorgeschlagen wurde auch »EINstream«. Das Projekt bietet Künstlern während der Covid-Pandemie eine virtuelle Bühne an und so auch den Jugendlichen wieder attraktive Veranstaltungen im Musik- und Kulturbereich. Das Einbecker Haus der Jugend und Krümmel-Event führten verschieden Veranstaltungen durch wie auch »EINWahl« mit den Bürgermeisterkandidaten.

Auf den dritten Rang kam das Jugenrotkreuz Einbeck mit dem digitalen Gruppenraum »#jrktime«. Schnell wurden die Gruppenleiter im Frühjahr aktiv und kreativ.

Bereits am 16. März trafen sie sich mit Kindern und Jugendlichen das erste Mal zur #jrktime. Im digitalen Gruppenraum wurde fortan gemeinsam Zeit verbracht, gespielt, sich über Sorgen und Nöte ausgetauscht – »man war und ist einfach füreinander da«, so Klinkert-Kittel. Bis zu 25 Personen kommen zusammen. Das JRK habe mit der Aktion eine vorbildliche Alternative der Jugendarbeit unter Corona-Bedingungen entwickelt und damit sofort ein positives Signal in der anfänglichen allgemeinen Hilflosigkeit in der Jugendarbeit gesetzt, lobte Landrätin.

Auf den zweiten Platz kam der Online-Dienst der Jugendfeuerwehr Düderode. Axel Schlesinger erstellte ein Programm, wodurch sich die Mitglieder trotz Abstand nah sein konnten. Es fanden Telefonkonferenzen statt, um feuerwehrtechnische Inhalte zu besprechen, aber auch Raum gegeben, um online zusammenzukommen, sich zu unterhalten und Spaß zu haben. Es war sogar möglich, praktische Inhalte zu vermitteln.

Der Jugendpreis im Landkreis Northeim in der Kategorie A geht an die Online-Ausbildung der Jugendfeuerwehr Hammenstedt. Um den Jugendlichen weiter wichtige Themen zu vermitteln, erstellten die Betreuer Ausbildungsvideos und veröffentlichten sie bei YouTube. Sie fanden großen Anklang. Zudem wurden Fotoquizze und Rätsel konzipiert.

Als Höhepunkt erstellte die Jugendfeuerwehr einen Playmobil-Lehr-Animationsfilm, der trotz der Ernsthaftigkeit des Themas viel Humor enthält. Die Online-Ausbildung soll weiter Bestandteil des Ausbildungsangebotes bleiben. Gedankt wurde für dieses innovative und leidenschaftliche Projekt.

Zum Abschluss gratulierte Jan Mönnich den Preisträgern und dankte allen Nominierten für ihren Einsatz: »Vielen Dank, dass ihr die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Landkreis Northeim so bereichert.«mru