Karnevalisten präsentieren gelungene Show

Schwungvolle und fantasiereiche Showtänze, pointierte Büttenreden und gute Stimmung

Einer der Höhepunkte: Die Trampeltiere interpretierten das Ballett Schwanensee.

Einbeck. Die rundum gelungene Show wurde mit Beifallstürmen bedacht, »Zugabe«-Rufe gab es für Tanzdarbietungen und pointierte Büttenreden – die Gesellschaft der Karnevalsfreunde Einbeck (GdKE) sorgte für eine gelungene Galasitzung mit vielen begeisterten Zuschauern. Fast fünf Stunden lang wurden die Gäste aufs Beste unterhalten.

Der launige Abend wurde eröffnet mit flotten Klängen von Gundi Eggers. Gekonnt hielt wieder einmal der Till den Zuhörern den Spiegel vor. Er teilte aus, auch wenn er unterstrich, dass er in Einbeck doch eigentlich die netteste Person sei. Der Stadtrat, die neue Skulptur oder der noch fehlende Bahnsteig beim Saatzuchtunternehmen – genau hat der Till das Geschehen der Stadt im Blick: »Wo mit Steuergeldern wild jongliert, der Bürger rasch den Überblick verliert.« Und weil er nett ist, übergab er in Bachelor-Manier eine Rose an ein »gutes Ratsmitglied«: das »Salzderheldener Burgfräulein« Dirk Heitmüller.

Auf Temperatur gebracht wurde der Saal bereits beim Karnevalsmeeting der Fünkchen, wobei 17 Kinder einen flotten Showtanz zeigten. Nur mit Zugabe wurden sie von der Bühne entlassen. Das erste Mal in die Bütt stieg Sina Bongartz als »Stressnuss«. Auf launige Art berichtete sie von ihrer Ausbildungszeit als Hotelfachfrau, wobei sie gekonnt mit Dialekten spielte.

Die Tollitäten und Präsidenten der »geballten Karnevalsmacht aus Südniedersachsen« begrüßte Präsident Albert Eggers. Ein Stelldichein auf der Bühne gaben sich Hollenstedter, Lauenberger, Wegelebener, Fredelsloher, Dassenser, Holtenser, Sülbecker und Hilwartshäuser. In Begleitung von Kinderprinzessin Lina I. mit Kindertill Lotte und den Adjutanten Stella-Maria und Jeremy richteten das Prinzenpaar Claus III. und Bianca I. nette Wort ans Publikum. Als Überraschung gab es für das Paar noch eine Singeinlage.

Der Gardetanz der Funkengarde war wie gewohnt schwungvoll, präzise und synchron. Sängerin Louisa Mose überzeugte als »Rößlwirtin« mit ihren Melodien. Janina Kalinowski als Tanzmariechen begeisterte die Zuschauer, die eine Zugabe forderten. Jeremy und Lion sorgten mit einem Partyklassiker für gute Laune. Annika Ilsemann und Hans-Gert Weseloh nahmen mit »Bauer sucht Frau« das Landleben aufs Korn. Weseloh wurde zudem für 22 Jahre mit dem Verdienstorden in Gold ausgezeichnet.

Die Garde, in diesem Jahr neu gemischt aufgestellt, tanzte in bewährt schwungvoller Weise. Bierkutscher Albert Eggers ging auf den Zustand des städtischen Haushalts ein, wollte den Neustädter Kirchplatz künftig als Feuchtbiotop vermarkten. Politik und Bier, dazu ein guter Witz – Eggers erntete für seine Geschichten viele Lacher.

Für »heiße Zeiten« sorgten die Prosecco-Schwalben. Mit ihrer schwungvollen Gesangsdarbietung feierten die Damen, die seit elf Jahren auf der Bühne stehen, richtig Karneval. Der Verdienstorden in Silber ging an Monika Minkner und Margret Düker. Der Schatzmeister des Niedersächsischen Karnevalsverbandes, Rainer Lieske, zeichnete zudem Jennifer Peter mit dem Verdienstorden in Gold vom Niedersächsichen Karnevalsverband aus.

Als zwei Pubertiere rockten Biggi und Susi die Bühne. Der Dialog der »bitches« Alexander Pohl und Markus Henze war pointiert und lustig.

Wortfindungsschwierigkeiten, Hexenschuss, Caritas-Sex und Bordellbesuch – die Themenpalette war breit gefächert. Und spätestens bei der Tanzeinlage der beiden wurde eine Zugabe gefordert.

Die Gruppe »One 2 Step« sorgte mit ihrem mitreißenden Showtanz unter dem Motto »Saturday Night« für Begeisterung. Carina Ilsemann, Yvonne Markworth und Stefanie Exner erhielten den Orden für 22 Jahre auf der Bühne. Als Rentner im Ruhestand eroberte Ehrenpräsident Rainer Lieske die Bütt. Diverse Zipperlein im Alter, Potenzpillen oder Datenschutz – die Pointen reihten sich aneinander. Rhythmusgefühl und Stimme bewies Gundi Eggers, die mit Liedern wie »Cordula Grün« für eine »geile Zeit« sorgte. Seit 40 Jahren steht sie mittlerweile auf der Bühne.

Und dann stand der Saal: Die »Trampeltiere« zeigten eine neue Interpretation des klassischen Balletts Schwanensee. In Tüll-Tutus tänzelten die Herren über die Bühne und zeigten Sprünge und Hebefiguren.

Das unterhaltsame Programm, für das die Aktiven viel Engagement aufgewendet haben, kam gut beim Publikum an. Durch den Abend mit Frohsinn und Narretei führte souverän Bernd Droste. Die Karnevalisten denken auch an andere: Gesammelt wurden 582 Euro für die Jugendorganisationen der Rettungkräfte.