Seit 50 Jahren wird gekegelt

Kegelclub »Gassenhauer«: Jubiläum | Lothar Dietrich seit 1993 Kegelvater

Einbeck. Der Kegelclub »Gassenhauer« konnte kürzlich sein 50-jähriges Clubjubiläum feiern. Obwohl der Club bereits im vergangenen Jahr 50 Jahre bestand, wurde aus zeitlichen Gründen die Jubiläumsfeier erst jetzt nachgeholt. Als Gäste konnte Kegelvater Lothar Dietrich alle aktiven Kegler, deren Frauen und das Gründungsmitglied der Gassenhauer, Klaus Biedermann, begrüßen, der auch erster Kegelvater des Clubs war.

Die Mitglieder gedachten der zwölf inzwischen verstorbenen Kegelbrüder sowie an drei verstorbene Ehefrauen der aktiven Kegler. Nach dem Essen hieß es, Rückschau auf die Clubgeschichte zu halten. Der Chronist des Kegelclubs, Peter Krautwurst, versuchte auf Grund der noch vorhandenen Unterlagen die Geschichte des Clubs nachzuvollziehen. Die »Gassenhauer« wurden nachweislich im April 1966 gegründet.

Die ersten Mitglieder rekrutierten sich ausnahmslos aus Mitarbeitern der Globus-Teppichfabrik Walter Poser. Erst in den 70er Jahren öffnete sich der Club für andere Interessierte, allerdings war eine Zwei-Drittel-Zustimmung aller Kegelbrüder notwendig. Der Kegelsport war zu dieser Zeit sehr populär und die vorhandenen Kegelbahnen in Einbeck stark nachgefragt.

Die »Gassenhauer« hatten das Glück, die im Hotel Panorama geschaffene Bundeskegelbahn-Anlage nutzen zu können. Mit bis zu 15 Keglern wurde wöchentlich freitags von 17.30 bis 19.30 Uhr auf den Bahnen Bohle, Schere und Asphalt im Wechsel gekegelt. Auch heute noch werden diese Zeiten eingehalten. Die Anzahl der aktiven Kegler hat sich allerdings aus alters- oder gesundheitlichen Gründen auf acht verringert. Das Durchschnittsalter der Kegelbrüder errechnet sich auf immerhin 79 Jahre; trotzdem wird jede Woche mit Freude gekegelt. Neben dem Kegelsport pflegt der Club auch die Geselligkeit.

So findet stets ein interessanter Gedankenaustausch statt. Darüber hinaus gib es im Jahresverlauf Grillabende oder in der Weihnachtszeit gemeinsame Feiern. Zu den besonderen Ereignissen zählen die alle zwei Jahre stattfindenden Reisen. Dazu gehörten eine Vielzahl von Flugreisen in wärmere Regionen, eine Flussreise auf der Donau oder ein einwöchiger Bootstörn auf dem Müritz-See.

All diese Aktivitäten waren nur möglich, da stets ein funktionsfähiger und ideenreicher Vorstand zur Verfügung stand und Kontinuität gewährleistet war. So übte Kegelvater Lothar Dietrich verschiedene Ämter im Club seit über 47 Jahren aus. Kassenwart Gerhard Froböse verwaltet die Kegelkasse seit 43 Jahren. Als Sportwart fungiert Heimo Kuchenbecker seit 34 Jahren, und Peter Krautwurst sorgt seit 18 Jahren für die Fortschreibung der Chronik.

Seit 2004 ist die Besetzung des Vorstands unverändert: So amtieren derzeitig Lothar Dietrich als Kegelvater, Manfred Dudkowiak als stellvertretender Kegelvater, Gerhard Froböse als Kassenwart, Heimo Kuchenbecker als Sportwart und Peter Krautwurst als Schriftwart und Chronist. Zum erweiterten Vorstand zählen Jörg Bernhardt, Vergnügungsausschuss, sowie Manfred Schönrock und Walter Baumbach als Kassenprüfer.

Abschließend merkt der Chronist an, dass der Kegelclub seit Jahren eine gute Kameradschaft pflegt. Es wird nach wie vor mit Ehrgeiz gekegelt, obwohl Ausfälle aus gesundheitlichen Gründen nicht auszuschließen sind. Aber wie lange kann sich ein Club noch halten, wenn keine Nachwuchskegler zu erwarten sind? Die Zeit wird es bringen. Zur Auflockerung des Abends präsentierte der stellvertretende Kegelvater Manfred Dudkowiak einen eindrucksvollen Bildervortrag über die im vergangenen Jahr unternommene Flugreise nach Bulgarien zum Goldstrand am Schwarzen Meer.

Abschließend äußerte sich der Ehrengast und ehemaliger Kegelvater Klaus Biedermann über die Anfangszeiten des Clubs. Er stellte fest, dass neben dem sportlichen Aspekt die Geselligkeit, nämlich möglichst viel Spaß und Freude am Beisammensein zu haben, Priorität hatte. So wurde viel gewandert, man traf sich zu Gartenfesten und lobte tolle Gewinne beim Vergleichskegeln an, die dann als »Kinderspielzeug« preisgegeben wurden.

Es war eine Zeit, in der derartige Belustigungen für Stimmung sorgten und an die man sich noch heute gern erinnert. Er sagte zu, sich auch wieder einmal beim Kegeln der »Gassenhauer« im »Panorama« als Gast sehen zu lassen. Man saß noch einige Stunden gemütlich beisammen, ehe der Kegelvater den gelungenen Abend mit einem dreifachen »Gut Holz« beendete.oh