Keine einfache Kunst

Messoudi Brothers beim Sommer Varieté und beim »Supertalent«

Das Showgeschäft ist ihr Leben: Mit Akrobatik vom Feinsten begeistern die Messoudi-Brothers ihre Zuschauer in vielen Ländern dieser Erde. Mittlerweile sind sie in Kohnsen heimisch, zurzeit treten sie beim Sommer-Varieté in Volksen auf, und sie bereiten sich vor auf ihren Auftritt beim TV-Format »Das Supertalent«. Jeden Tag trainieren sie im Fitnessstudio Megatherium.

Einbeck. Ihr gesamtes Leben ist geprägt von Artistik, seit sie zwei Jahre alt sind, berichten Yassin, Karim und Soffien. Die Messoudi-Brüder begeistern mit ihrer Jonglage-Kunst Zuschauer und Juroren gleichermaßen. Sie haben schon mehrere Goldmedaillen und Hauptpreise gewonnen.

Früher war die Familie, die durch Vater Said und Mutter Heidi komplettiert wird, stets unterwegs, von einem Auftritt zum nächsten. Nahezu 40 Länder der Welt haben die Messoudis schon gesehen. Die Artisten wechseln alle paar Jahre ihre Anstellung, präsentierten sich bei Zirkussen, Varietés oder Veranstaltungen mit Handstandakrobatik. Im Moment leben sie in Kohnsen, der Zirkus Charles Knie hat sie in die Region geholt.

Die Messoudi Brothers zieht es von hier in die Welt: Sie haben bereits den zweiten Platz bei der sechsten Ausgabe der TV-Show »Arab’s got Talent« gewonnen, bei der 14. Auflage von »America’s Got Talent« sorgten sie ebenfalls für Furore, in der nächsten Woche geht es zum entsprechenden Wettbewerb in Frankreich und im Herbst bewerben sie sich um den Titel »Supertalent« in der gleichnamigen Fernsehshow.

Ihr Ziel ist es, sich stetig zu verbessern, und so wird mehrere Stunden täglich trainiert, um die Performance zu perfektionieren. Die richtige Ernährungsweise gehört natürlich auch dazu. Das Fitnessstudio am Kohnser Weg sei mittlerweile ihre zweite Heimat, berichtet Soffien. Für ihre »Tricks« haben sie hier einen entsprechend hohen Trainingsraum. Ihre Akrobatik sei keine einfache Kunst, stellt Karim klar: Beispielsweise habe er mit seinem Bruder für einen eineinhalbminütige Übung sieben Jahre geübt.

Als wegen des Corona-Virus die Fitnessstudios geschlossen worden waren, bauten sie sich ein Gym in ihrer Scheune in Kohnsen auf. Aber das Trainieren im Studio mache viel mehr Spaß, sagt Karim. Hier treffe man Menschen, mit denen man sich auch unterhalten könne. Gerade die Einbecker finden die drei Brüder, die viel in der Welt herumgekommen sind, sehr nett. Sie können sich vorstellen, später hier ein zweites Standbein zu haben, ein Gebäude in der Innenstadt gehört ihnen bereits. Yassin hat mittlerweile geheiratet und einen Sohn, dem will er beide »Welten« anbieten – das Akrobaten-Leben, aber auch das mit einem festen Zuhause.

Die Corona-Zeit war für die drei Messoudi-Brothers schwer: keine Auftritte, kein Einkommen, kein Applaus. Schön sei lediglich gewesen, dass sie viel Zeit mit der Familie verbringen konnten. Eigentlich aber brennen sie für ihre Auftritte, lieben die Show, das Scheinwerferlicht. Wenn sie mit ihrer Kunst die Menschen begeistern, dann sind sie glücklich und so freuen sie sich, dass es nun wieder losgeht.sts