Betriebsausschuss Stadtentwässerung

Keine einschneidende Gebührenerhöhung

Betriebsstörung in der Abwasserreinigungsanlage Naensen / Jahresabschluss und SatzungBetriebsstörung in der Abwasserreinigungsanlage Naensen / Jahresabschluss und Satzung

Den Jahresabschluss 2010 nahmen jetzt die Mitglieder des Betriebsausschusses Stadtentwässerung zur Kenntnis. Ausgewiesen ist ein Bilanzgewinn in Höhe von rund 304.091 Euro, wovon 160.998,65 Euro an die Stadt Einbeck ausgeschüttet werden. Der Restbetrag wird der Allgemeinen Rücklage zugeführt. Weitere Themen waren die neue Betriebssatzung und die Betriebsstörung der Abwasserreinigungsanlage Naensen.

Einbeck. Nach den üblichen Unterhaltungsarbeiten – das Schilf auf den Filterbeeten wurde gemäht und abgetragen, das Verteiler- und Drainagerohrsystem wurden gespült – wurde das Filterbeet wieder mit Rohabwasser beschickt. Dann war eine leichte Vernässung auf der Beetoberfläche sichtbar. Am Ablauf des Filterbeetes wurde der Wasserablauf deutlich geringer. Nun stellte sich ein vollständiger Überstau des Beetes ein, ein Ablauf auf Beet 1 und 2 war fast nicht mehr vorhanden. Deshalb musste die Abwasserbeschickung auf die Filterbeete eingestellt werden, zwangsläufig ergab sich ein Einstau der Vorklärbecken. Als das maximale Einstauvolumen erreicht war, musste das Abwasser mittels Tankfahrzeugen zur Abwasserreinigungsanlage Einbeck transportiert werden, um ein Überlaufen der Anlage auszuschließen. Gleichzeitig verschlechterten sich die Überwachungsparameter.

Deshalb wurde die Entwässerungsgrube ausgehoben, es wurden Sandproben entnommen. Ein hoher Anteil an Biopolymeren führte zu einem gallertartigen Verbacken des Sandes. Die Untersuchung nennt eine Verblockung des Porenraumes als Ursache der reduzierten Sickerleistung. Die Drainage ist frei. Die Betriebsleitung entschied sich für eine Entschlammung der Vorklärteiche, was mit Kosten von rund 21.000 Euro verbunden war. Anschließend waren die Ablaufwerte wieder in Ordnung. Nach der beschickungsfreien Zeit hat sich die Durchlässigkeit der Sandkörper wieder eingestellt, die Überwachungswerte werden eingehalten. Reinigungsleistung und Durchlässigkeit des Filters funktionieren wieder ohne Beanstandungen. Die Ursache für das plötzliche Auftreten der Betriebsprobleme ist noch nicht geklärt. Näheres soll ein Gutachten klären, um gegebenenfalls mögliche Gegenmaßnahmen einleiten zu können, erklärte der technische Betriebsleiter Wolfgang Warnecke.

Die Anlage sei rund zehn Jahre in Betrieb. Schwierigkeiten auf der baugleichen Anlage in Stroit habe man mit Druckluft beheben können, in Naensen habe das aber nicht funktioniert, so Warnecke. Mit einer »einschneidenden Gebührenerhöhung« sei in Naensen nicht zu rechnen, meinte der kaufmännische Betriebsleiter Horst Diercks. Die Gebühren werden im Rahmen des neuen Wirtschaftsplanes überprüft.

Das Jahresergebnis 2010 der Stadtentwässerung weist einen Gewinn in Höhe von 304.091,16 Euro aus. An die Stadt werden 160.998,65 Euro ausgeschüttet, der Restbetrag in Höhe von 143.102,51 Euro wird der Allgemeinen Rücklage zugeführt. Der Jahresabschluss wird voraussichtlich in der letzten Oktoberwoche bei der Stadtentwässerung in der Grimsehlstraße öffentlich ausgelegt.

Die Neufassung der Eigenbetriebsverordnung, aber auch das in Kraft tretende niedersächsische Kommunalverfassungsgesetz waren der Anlass zur Überarbeitung der Betriebssatzung. Die neue Betriebssatzung für die Stadtentwässerung, die zum 1. November in Kraft treten soll, trägt den Änderungen der Eigenbetriebsverordnung und dem Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetz Rechnung.

Festgeschrieben ist, dass die Wirtschaftsführung und das Rechnungswesen des Eigenbetriebes auf der Grundlage der Vorschriften des Handelsgesetzbuches geführt werden. Außerdem wurden die Wertgrenzen den heutigen Gegebenheiten angepasst.

Der Betriebsausschuss stimmte der neuen Betriebssatzung zu, abschließend entscheidet der Rat am 19. Oktober.sts