Kernstadt-Feuerwehr ist leistungsfähig und verlässlich

Schwerpunkt-Feuerwehr Einbeck: Jahreshauptversammlung / 7.796 Stunden Arbeit / 201 Einsätze / Gute Ausbildung ist wichtig

Auf ein ereignisreiches Jahr konnten Einbecks Ortsbrandmeister Matthias Krüger und sein Stellvertreter Helmut Böttcher bei der Jahreshauptversammlung in der Rathaushalle zurückblicken. Im Berichtsjahr wurden die Kameraden zu insgesamt 201 Einsätzen gerufen, darunter waren ein Großbrand, vier Mittelbrände, acht Kleinbrände, 53 Entstehungsbrände, zehn nachbarliche Löschhilfen, 91 Hilfeleistungen und 34 blinde Alarme – alles wurde auf freiwilliger und ehrenamtlicher Basis abgearbeitet.

Einbeck. Ortsbrandmeister Matthias Krüger konnte neben zahlreichen Kameraden auch Bürgermeister Ulrich Minkner, den Landtagsabgeordneten Christian Grascha, Kreisbrandmeier Bernd Kühle, Brandabschnittsleiter Frank Langheim, Stadtbrandmeister Lars Lachstädter, Ehrenstadtbrandmeister und Ehrenortsbrandmeister Jürgen Sott und Friedel Oppermann sowie Lothar Dolle von der Polizei Einbeck begrüßen. Beim Rückblick auf das vergangene Jahr wurde einmal mehr deutlich, wie wichtig eine gut funktionierende Feuerwehr gerade für eine so historische Stadt wie Einbeck ist.

Zu Ehren der verstorbenen Kameraden spielte der Feuerwehrmusikzug Einbeck-Moringen. Dann blickte Ortsbrandmeister Krüger auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Zurzeit hat die Schwerpunkt-Feuerwehr Einbeck 255 Mitglieder, davon stehen 75 Kameraden für den Einsatzdienst zur Verfügung. Einbeck müsse attraktiver werden, forderte Krüger. Arbeitsplätze müssten geschaffen werden, damit die jungen Leute hier bleiben könnten. Da sei auch die Politik gefragt. Dass sich der demographische Wandeln nicht verleugnen lasse, spüre man auch in den Feuerwehren, denn eine Ortsfeuerwehr wie Andershausen müsse geschlossen werden, da die Mindeststärke nicht mehr vorhanden sei.

2010 sei ein einsatzschweres Jahr gewesen, blickte er zurück. Am 30. Januar erlitt ein Arbeiter tödliche Verletzungen in einer Recylingfirma. Hier hätten die Kameraden gleich einen Notfallseelsorger gebraucht, der musste allerdings erst aus Northeim anreisen. Nur zwei Tage später musste eine Leichenbergung im Krummen Wasser vorgenommen werden, und im März musste man bei einem schwerem Unfall auf der B3 einen Insassen aus seinem demolierten Wagen befreien. Die Einsätze setzten sich fort mit einem Brand einer Doppelgarage und einem Großbrand in der Hullerser Landstraße bei der Firma Henniges Nutzfahrzeuge. Im August ließ ein Großbrand in der Oleburg Erinnerungen an das Feuer in der Langen Brücke aufkeimen. Doch die Kameraden aller eingesetzten Wehren leisteten wieder gute Arbeit. Gefordert waren die Feuerwehrleute im September bei einem Großeinsatz mit Polizei und DRK, als ein elfjähriger Junge vermisst wurde. Hier hieß es nach Stunden der Ungewissheit: »Der Junge ist wohlbehalten aufgefunden«

Dank und Anerkennung nach einem einsatzreichen Jahr sprach der Ortsbrandmeister allen aktiven Feuerwehrkameraden aus, die unter der Opferung ihrer Freizeit für die vielen Einsatz-, Ausbildungs- und Übungsstunden zur Verfügung standen und ehrenamtlichen Dienst für die Bürger leisteten. Die aktiven zeigten Hilfsbereitschaft und Verantwortung, sie stellten eigene Interessen zurück und würden sogar Gefahr für Gesundheit und Leben in Kauf nehmen.

Auch der Dank von Bürgermeister Ulrich Minkner ging an alle Feuerwehrkameraden, die sich freiwillig im Dienst des Nächsten stellen. Wenn es einmal zu Problemen kommen sollte,  müssten sie angesprochen werden. Rat und Verwaltung würden voll und ganz zur Feuerwehr stehen, man könne es sich nicht erlauben, auch nur auf einen Kameraden zu verzichten: »Wir brauchen euch«, betonte Minkner. Kreisbrandmeister Bernd Kühle führte aus, dass die Anforderungen heute immer größer würden; durch die nicht immer guten Rahmenbedingen gebe es allerdings immer weniger Freiwillige. Da sei die Politik gefragt, da die Feuerwehrleute durch ihren freiwilligen und ehrenamtlichen Einsatz alles »am Laufen« hielten.

Stadtbrandmeister Lars Lachstädter räumte ein, dass in den Feuerwehren ein gewaltiger Rückgang zu verzeichnen sei. Das liege eindeutig daran, dass es in der Region keine Arbeitsplätze gebe und junge Leute sich einen neuen Lebensmittelpunkt suchten. Hier müsse Abhilfe geschaffen werden.

Nach den Berichten des Feuerwehr-Jugendwarts Daniel Taufall und von Heiko Hoffmeister vom Feuerwehrmusikzug Einbeck-Moringen sowie dem Kassenbericht von Matthias Jagonak erhielt das Kommando einstimmige Entlastung. Anschließend folgten Beförderungen und Ehrungen: Für 25- beziehungsweise 40-jährige aktive Mitgliedschaft wurden Jochen Beulshausen und Jens Lehmann ausgezeichnet.40 Jahre dabei ist Horst Jeske, und die Ehrennadel des Deutschen Feuerwehrverbandes in Gold wurde Matthias Weger durch den Kreisbrandmeister Bernd Kühle überreicht. Aus dem aktiven Dienst wurde Oberfeuerwehrmann Burghard Almstadt verabschiedet, er  wechselt in die Altersabteilung.

Befördert wurden Florian Nüsse zum Feuerwehrmann, Jörg Dahms, Demir Hamzie und Paul Ankenbrand zu Oberfeuerwehrmännern. Zum Löschmeister wurde Thomas Wellhausen und zum Oberlöschmeister Thorsten Küster. Frank Schwarz wurde zum Brandmeister befördert. pk