Kerzen zum Hiroshima-Tag für eine atomwaffenfreie Welt

Einbeck. Mit einem Friedenszeichen aus Teelichtern, gelegt auf dem Einbecker Marktplatz vor dem Eulenspiegel-Brunnen, hat sich der Friedenskreis Einbeck an der bundesweiten »Nacht der 100.000 Kerzen« beteiligt. Die Aktion erinnert an den 65. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki, sie mahnt aber auch, ohne Rüstung zu leben. Auch 65 Jahre nach den Bombenabwürfen gebe es keinen Grund zur nuklearen Entwarnung, stellt der Friedenskreis fest.

Die Zahl einsetzbarer atomarer Gefechtsköpfe wird weltweit auf 8.400 Stück geschätzt, etwa 2.000 Stück befinden sich in ständiger höchster Alarmbereitschaft, sie können innerhalb weniger Minuten eingesetzt werden. Obwohl der Nichtverbreitungsvertrag von 1968 die Atommächte verpflichtet habe, das atomare Wettrüsten zu beenden und nuklear abzurüsten, würden heute in mehr Ländern als je zuvor neue Atomwaffen entwickelt, kritisiert der Friedenskreis.

Dabei dränge Deutschland zwar gemeinsam mit anderen europäischen Staaten mit diplomatischen Mitteln darauf, dass Länder wie der Iran auf Atomwaffen verzichten sollten, der deutsche Atomwaffenverzicht sei aber nicht grundgesetzlich verankert. Es gebe eine politische und eine technische Teilhabe an der Atomwaffenstrategie der NATO. Im Gegensatz dazu stehe der Koalitionsvertrag, in dem sich die Bundesregierung zur atomaren Abrüstung und zum Abzug der Atomwaffen aus Deutschland bekenne.

Dem müssten, so der Friedenskreis, nun Taten folgen: für ein atomwaffenfreies Deutschland und eine atomwaffenfreie Welt. Die »Nacht der 100.000 Kerzen« und die Kerzen, die in Japan am Hiroshima-Tag auf die Flüsse gesetzt werden, erinnern als Symbol an die vielen Menschen, die im kühlenden Wasser des Meeres Rettung vor dem atomaren Feuer suchten. Am Vorabend des Hiroshima-Tages wurden zwischen 20 und 0.15 Uhr, das entspricht 8.15 Ortszeit, dem Zeitpunkt des Abwurfs, viele Lichter entzündet – verbunden mit der Vision für eine atomwaffenfreie Welt. ek