»Kopfkarussell« soll Fragen aufwerfen 

Drittes Tanzprojekt der Jugendkirche »marie« zeigt eindrucksvolle Choreographien

Zweieinhalb Monate Vorbereitung – komprimiert auf 40 Minuten und 15 Themenabschnitte. Mit »Kopfkarussell – oder der ganz normale Wahnsinn« präsentierte das Tanzprojekt der Jugendkirche »marie« tänzerische Denkanstöße, eingebettet in dynamische Choreographien sowie audiovisuelle Effekte.

Einbeck. »Es wird spannend. Es gibt was auf die Ohren, die Augen und aufs Gehirn«, prophezeite »marie«-Jugenddiakon Holger von Oesen zu Beginn der Veranstaltung. Dabei riet er den Zuschauern, besonders auf die kleinen Details und Bewegungen zu achten, deren Bedeutung sich nicht sofort ergeben würde.

Das aus 22 Tänzern bestehende Ensemble brachte schon zu Beginn der Veranstaltung das »Kopfkarussell« der Zuschauer mit verschiedenen Choreographien in Schwung. Ein zentrales Motiv war die Auseinandersetzung mit der Monotonie, dem Einheitsbrei und der Jagd nach falschen Idealen in der modernen Gesellschaft. Dies zeigte sich unter anderem in der Szene »Die graue Masse«, in der die Tänzer mit Sturmmasken und PET-Flaschen rhythmisch schlagend in einer Gruppe stramm über die Bühne marschierten, oder in »Fließband«, wo das Ensemble als lebendiges Fließband die Kartons über die Bühne wandern ließ. Auch der heute immer mehr entfachte Schönheitswahn bekam sein Fett weg. Auf einem Catwalk persiflierten die Tänzer auch den Modezirkus mit ein paar einstudierten Pannen.

Doch nicht nur Fragen oder Wünsche wurden aufgeworfen, die Szenen gaben auch Antworten oder machten Mut, die Uniformität des Alltags zu durchbrechen. Beim »Inneren Kampf« schüttelten sie das Kreuz ab und lösten sich aus den Fesseln der Gesellschaft. Untermalt mit verschiedenen Liedern aus dem Popbereich und einer umfangreichen Lichtshow wurden die Stimmungen der einzelnen Themenabschnitte noch weiter intensiviert. Schließlich richteten sich die tänzerisch aufbereiteten Fragen an die Zuschauer, die ihr eigenes Kopfkarussell nun selbst im Schwung bringen sollten.

Mitgewirkt haben Marc Hertwig, Anne Arndt, Celina Aurin, Harm Bremeyer, Saskia Haubert, Johanna Hornung, Frauke Lankamp, Hannah Kröss, Melissa Meyer, Kristina Schlüsche, Annika Ilsemann, Lea-Kirin Körber, Sascha Behrens, Sara-Kristin Spellerberg, Kathrin Neelen, Franziska Gabriel, Chiara Grotian, Marvin Schoppe, Michelle Wehe, Juliane Borth sowie Jan-Christoph Brockmann, Sofia Schmelev und Annette Scheil, die die Intendanz innehatten. Für die Technik waren Markus Filmer und Team verantwortlich. Das Design haben Marc Hertwig und Daria Börsing entwickelt.thp