Krankenhaus bemüht sich um Landesbürgschaft

Einbeck. Ins Gerede gekommen ist in dieser Woche das Sertürner-Hospital, das von der Gesellschaft für Hospital Management betrieben wird. Grund waren verspätete Lohnzahlungen. Dass man auf der Suche nach einer Hausbank sei, stellte bei einer eilig einberufenen Pressekonferenz Geschäftsführerin Sonja G. Drumm heraus. Und das macht Sinn – jedenfalls dann, wenn man sich um eine Landesbürgschaft bemüht. Auf Anfrage der »EM« wurde dieses Vorhaben von der GeHoMa bestätigt.

Bereits seit vielen Jahren besteht das Instrument der Landesbürgerschaften. Hierbei übernimmt das Land Niedersachsen Bürgschaften zur Besicherung von neu zu gewährenden Krediten, um volkswirtschaftlich förderungswürdige und betriebswirtschaftlich vertretbare Maßnahmen, die im Interesse des Landes liegen, zu ermöglichen. Landesbürgschaften werden unter anderem gewährt für Restrukturierungen oder Sanierungen. Dabei gilt das sogenannte Hausbankenprinzip. Ein Unternehmen erhält den Kredit von seiner Bank, dieser wird wiederum vom Land verbürgt. Da eine Landesbürgschaft aber maximal 80 Prozent betragen kann, muss die Bank einen Teil des Risikos selbst tragen. Eine Unter- oder Obergrenze für Landsbürgschaften existiert in der Praxis nicht.

Landesbürgschaften werden insbesondere dann gewährt, wenn damit aus Sicht des Landes ein eindeutiger volkswirtschaftlicher Nutzen zu erkennen ist. An erster Stelle steht dabei die Sicherung von Arbeitsplätzen. Außerdem muss es eine hinreichende Gewähr auf Rückzahlung der Gelder geben. Nach einem Vorgespräch erfolgt die Analyse, und nach wenigen Wochen wird im Landeskreditausschuss entschieden. Für Unternehmen, bei denen die Zeit besonders drängt, kann aber auch eine Vorabvalutierung beantragt werden. Sobald dieser zugestimmt wurde, kann die Hausbank das Geld auszahlen.

Die GeHoMa betreibt neben dem Sertürner-Hospital auch das Charlotten-Hospital in Stadtoldendorf. Geschäftsführer sind Sonja G. Drumm und Bastian Telker, der sich aus gesundheitlichen Gründen vorübergehend aus der Geschäftsführung zurückziehen wird.sts