Krücken, Laptop, Räder und unzählige Kippen

Mehr als 300 Helfer unterstützten Aktion »Einbeck putzt sich« | 39 Säcke mit Müll gefüllt und abtransportiert

Die Aktion »Einbeck putzt sich«, die vor Kurzem im Rahmen des »World Cleanup Days« stattfand, hat in Einbeck wieder für mehr Sauberkeit gesorgt. Mit mehr als 300 Helfern wurden etwa 40 Müllsäcke gesammelt. »Ich bin froh über das gute Ergebnis«, sagte der Organisator und Ein­becker Stadtförster Klaus Weinreis, »es haben sich mit drei Freiwilligen aber wenige private Unterstützer gefunden.« Dem Ehepaar Wünsche und Eckhart Hüser, die insgesamt drei Säcke haben sammeln können, sprach er besonderen Dank aus.

Einbeck. 95 Schüler der IGS Einbeck waren bereits in den frühen Morgenstunden unterwegs und haben kräftig »geputzt«. Im Bereich der Parkanlage um die Münsterkirche, im Stiftspark und am Hubeweg entlang fanden die Siebtklässler um Lehrerin Meike Wilde-Novak und Kollegen allerlei Skurriles. Unter anderem entsorgten sie ein »halbes« Fahrrad, einen dazugehörigen Sattel und Schallplatten.

Zustand Innenstadtparkplatz »immer schlimm« Regelmäßiger Unterstützer der Aktion ist Peter Ermoneit, Lehrer an den Berufsbildenden Schulen in Einbeck, der seit mehreren Jahren mit seinen Klassen aktiv am Putztag teilnimmt. In diesem Jahr hat die zwölfte Klasse der Fachoberschule Gestaltung mitgemacht. Neben dem Bereich um den PS.SPEICHER, dem Festplatz an der Twetge bis hin zur Südstadt und dem Industriegebiet hat Ermoneit in diesem Jahr einen »Umweg« in Kauf genommen. »Der Innenstadtparkplatz hinter dem Lebensmittelmarkt in der Marktstraße sieht immer schlimm aus«, sagte er, »deswegen haben wir da nochmal einen ganzen Sack voll Müll gesammelt.« Mit 15 gefüllten Säcken hat die BBS wieder ein hervorragendes Ergebnis präsentiert, darunter sogar ein Paar Krücken und einen Laptop.

Alle dabei, von Waldgruppe bis Bürgermeisterin

Auch das Pädagogisch-Therapeutische Förderzentrum (PTZ) war wieder mit von der Partie. Elf Kinder der Ilmeschule mit der Pädagogin Stefanie Winter und 15 Kinder des Heilpädagogischen Kindergartens »Kunterbunt« mit Erzieherin Marion Arndt und Kollegen haben einiges zu Tage fördern können. So entdeckten sie ein Fahrrad, eine Fußmatte, viele Dosen und unzählige Zigarettenstummel. »Wir haben auch eine Hose und eine Unterhose gefunden«, teilte einer der kleinen Sammler mit.

Neben weiteren Unterstützern von der Geschwister-Scholl-Schule (60 Teilnehmer), der Goetheschule (20), der Löns-Realschule (50), dem Kindergarten Deinerlinde (10) und der Waldgruppe des Kindergartens Pusteblume war auch Einbecks Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek mit Eimer und Zange im Einsatz.

Nach der Sammelaktion trafen sich Michalek, Weinreis, der private Unterstützer Hüser und Roy Zimara vom Kommunalen Bauhof, um Bilanz zu ziehen. »Mein Dank gilt allen Beteiligten«, so die Bürgermeisterin. Ein Ärgernis wollte sie aber nicht unerwähnt lassen: »Das größte Problem sind die Kippen.« Es sei doch nicht so schwer, die Zigaretten in den nächsten Mülleimer zu schmeißen oder sich einen Taschenaschenbecher zuzulegen. Auch Weinreis bedankte sich bei den Helfern. In diesem Jahr habe er Äpfel und Bananen als Stärkung für die Sammler anbieten können. Dabei falle kein Müll an, was den Zweck des Tages noch einmal unterstreiche.kw