Ausschuss für Kultur, Tourismus und Wirtschaftsförderung

Kulturelle Veranstaltungen verschoben

Kulturring: Kommende Saison mit 17 Veranstaltungen | Tourismus: Umstellung auf digital

Einbeck. Sachgebietsleiterin Ulrike Lauerwald berichtete über den Kulturring und den Tourismus im Ausschuss für Kultur, Tourismus und Wirtschaftsförderung. Die letzte Veranstaltung vor Schließung der Theater auf Grund behördlicher Anordnung war Mitte März eine Fremdveranstaltung. Danach durften die noch vier verbleibenden Veranstaltungen der Saison 2019/2020 nicht mehr stattfinden. Es ist aber gelungen, für alle Veranstaltungen Ersatz­termine zu finden. Keine Veranstaltung wurde bisher abgesagt, sondern nur verschoben. In Absprache mit den Fremdveranstaltern wurde die Vereinbarung getroffen, dass Kunden, die den Ersatztermin nicht wahrnehmen können, die Karten erstattet bekommen. Die Abwicklung übernahm der Kulturring. Bei den eigenen Veranstaltungen des Kulturrings hielt sich die Rückgabe der Karten bisher in Grenzen, nur vereinzelt wurden sie wegen Terminschwierigkeiten zurückgegeben.

Seitdem das Gesetz zur Abmilderung der Folgen der Covid-19-Pandemie im Veranstaltungsrecht in Kraft getreten ist, erfolgt die Erstattung durch die Ausstellung eines Gutscheines, der bis zum 31. Dezember 2021 eingelöst werden kann. Ist eine Einlösung bis dahin nicht erfolgt, kann die Auszahlung des Betrages eingefordert werden. Viel Zeit erforderten die Anfragen von Kunden, die über das Ticketportal Reservix Karten gekauft hatten. Bis auch für diese Veranstaltungen Ersatztermine bekanntgegeben werden konnten, dauerte es einige Zeit.

Für das Programm der Saison 2020/2021 waren bereits alle Veranstaltungen vor dem Lockdown vertraglich fixiert und der Spielplanflyer bereits erstellt. Durch die Nachholtermine umfasst die kommende Saison 2020/2021 insgesamt 17 Veranstaltungen. Eine Planung über das Frühjahr 2021 hinaus wird unter Berücksichtigung der Pandemie vorsichtig gestaltet. Alle Veranstaltungen sind online buchbar. Ein gemeinsamer Ortstermin zur Durchführbarkeit des Theaterbetriebes ist mit dem Landkreis Northeim als Eigentümer des Theaters zeitnah anvisiert.

Seit Mai wieder Führungen

Durch die Verordnungen zur Covid-19-Pandemie mussten Vermietungen für das BBS Forum Einbeck und das Wilhelm-Bendow-Theater storniert werden.
Die Tourist-Information und der Kulturring Einbeck im Eickeschen Haus waren ab dem 16. März bis auf weiteres geschlossen. Die Mitarbeiter waren aber zu den gewohnten Öffnungszeiten erreichbar. Ab 6. Mai waren die Tourist-Information und der Kulturring Einbeck unter Einhaltung der Hygieneregeln wieder ein­geschränkt geöffnet. Ab 26. Mai galten unter Einhaltung der bestehenden Hygiene- und Abstandsregularien die gewohnten Sommeröffnungszeiten. Ab 30. Mai wurden wieder öffentliche Führungen bis zu zehn Personen durch die Tourist-Information und ihre Gästeführer angeboten. Voraussetzung dafür war und ist das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. Außerdem sind die Abstandsregeln einzuhalten.
Aufgrund der voraussichtlich noch länger geltenden Regeln scheint die Anschaffung von Audioguides unerlässlich. Seit der Verordnung vom 22. Juni ist keine Beschränkung der Gruppengröße mehr vorgeschrieben.

Einbeck Tourismus ist seit 2019 Lizenznehmer für die Software Deskline. Mithilfe dieses Informations- und Reservierungssystems (IRS) werden bereits seit September 2019 die Stadtführungen und Prospekte verwaltet und über die Tourismus-Website online buchbar dargestellt. Zudem wurde mithilfe dieses Systems ein Veranstaltungskalender aufgebaut. Ein weiteres Modul ist die Verwaltung von Unterkünften über eine onlinebasierte Gastgeberdatenbank. Diese Datenbank wird in Kürze auf der Website verfügbar sein. Über diese Datenbank haben Gastgeber die Möglichkeit, sich auf der regionalen Tourismus-Website zu präsentieren und direkt oder auf Anfrage online buchbar zu sein. Ihre Einträge werden ebenfalls über eigene WebClients gepflegt.

Digitalisierung: Mehr Wettbewerbsfähigkeit

Im Laufe dieses Jahres wird die Zimmervermittlung von analog auf digital umgestellt. Das Ziel ist die Abwicklung der Zimmervermittlung der Tourist-Information ab 2021 nur noch digital per Direktbuchung. Diese Umstellung ist ein weiterer Baustein der Digitalisierungsoffensive von Einbeck Tourismus. Damit soll die Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich zu anderen Destinationen verbessert werden. Der Trend der Onlinebuchung ist steigend, Experten gehen von mehr als 70 Prozent aller Reisenden aus.

Damit die Einbecker Gastgeber auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben können, soll- ten sie ihre Reichweite und Sichtbarkeit im Internet über eine Präsenz auf der regionalen Tourismus-Website hinaus erhöhen. Dabei möchte Einbeck Tourismus den Gastgebern behilflich sein, um im Zuge dessen auch die Sichtbarkeit von Einbeck als Tourismusdestination weiter zu erhöhen.Deshalb ist Einbeck Tourismus eine Kooperation mit der OBS (OnlineBuchungService GmbH) eingegangen. Im Auftrag von Tourismus-Destinationen wie der Stadt Einbeck bietet die OBS Gastgebern die Möglichkeit, sich neben der regionalen Tourismus-Website auch auf überregionalen Buchungsportalen wie booking.com oder BestFeWo.de zu präsentieren Für die Gastgeber entstehen keinerlei Fixkosten wie Teilnahmegebühren oder Einrichtungs- und Schulungskosten. Erst nach einer erfolgreichen Buchung über eines der Buchungsportale und nach Abreise des Gastes wird eine Provision über 15 Prozent vom Bruttoreisepreis fällig. Die Zimmervermittlung in der Tourist-Information Einbeck erfolgt über die Gastgeberdatenbank auf der regionalen Tourismus-Website und ist wie ein weiteres Buchungsportal zu betrachten (ebenfalls 15 Prozent). Bucht der Gast über das Buchungstool zu Deskline auf der eigenen Website der Unterkunft (Einbindung eines Verfügbarkeitskalenders), so werden drei Prozent Provision fällig.
Die OBS wird zukünftig alleiniger Vertragspartner für die Gastgeber. Alle bestehenden Vermittlungsverträge werden zum Jahresende 2020 hin gekündigt oder gehen nach einer Schulung und mit dem Einverständnis der Gastgeber in ein Vertragsverhältnis mit OBS über. Somit geht auch die Abwicklung und Abrechnung der Zimmervermittlung an die OBS .

»Sehnsucht nach Einbeck«

Die TourismusMarketing Niedersachsen (TMN) verfolgt die Einführung einer ganzheitlichen landesweiten Datenbank – den Niedersachsen Hub, um als Reiseland Niedersachsen zukunftsorientiert aufgestellt zu sein. Der Niedersachsen Hub wird zukünftig alle relevanten Inhalte der touristischen Regionen und Städte des Landes, wie auch von Einbeck, bündeln und so die Weichen stellen für innovative Technologien vor dem Hintergrund des digitalen Wandels. Einbeck hat inzwischen einen Zugang zur Niedersachsen Datenbank und hat mit der Pflege der Daten begonnen.

In erster Linie sollen erfasst werden Points of Interest, Veranstaltungen/Events, Unterkünfte, Gastronomie, Touren, Artikel, Erlebnisse und Blogposts. Diese Daten bilden die Grundlage für die Website www.einbeck-tourismus.de, die planmäßig am 1.November live gehen soll.

Außerdem wurden in Workshops die Iden­tität sowie die Alleinstellungsmerkmale der Stadt Einbeck greifbar gemacht. Mit #EINzuhause und #EINblicke wurden zwei sich ergänzende Social-Media-Kampagnen konzipiert, die permanent erweitert werden. Da touristische Ausflüge in Zeiten der Corona-Pandemie nicht möglich waren, war es Ziel der Kampagne, die »Sehnsucht nach Einbeck« zu wecken.

Unter https://www.pano.zoom360.de/einbecker/sehenswuerdigkeiten.html steigt man direkt in den Rundgang ein. Viel Zuspruch kam auch aus der einheimischen Bevölkerung, die besondere Orte in Einbeck ganz neu entdeckt hat. Die Präsenz auf den vorhandenen Social-Media Plattformen wurde deutlich gesteigert. Neben Facebook, Instagram und Twitter ist Einbeck Tourismus nun ebenfalls auf Pinterest und Youtube vertreten.

Das Gewinnspiel »Einbeck zum Ausmalen« richtete sich in der Lockdown-Phase an Kinder aus der Region. Neuigkeiten gibt es ebenfalls von den Radrundwegen in und um Einbeck. »Brücken und Grenzen« sowie »Salz und Burgen« sind nun in einer gemeinsamen Broschüre zusammengefasst und mit einigen kleinen Neuheiten und Verbesserungen ausgestattet worden.

Bei den Übernachtungszahlen hat sich der positive Trend aus dem Vorjahr bis zum Lockdown fortgesetzt:. Im Januar (4.489 gegenüber 4.383 in 2019) und Februar (5.343 gegenüber 4.814) waren gestiegene Übernachtungszahlen zu verzeichnen. Im März 2020 (2.284 gegenüber 6.605) ist deutlich der Einbruch aufgrund der Corona-Pandemie zu erkennen.

Abschließend stellte Lauerwald fest, dass der Tourismusbereich in den letzten Monaten trotz personeller Herausforderungen die Zeit effizient genutzt und die gesteckten Ziele trotz der herausfordernden Umstände nicht aus den Augen verloren habe und die Digitalisierung vorantreibe.sts