KWS übertrifft Wachstumsziele

Geschäftsbericht: Umsatzanstieg um gut 13 Prozent / Dividende wird angehoben

Die KWS Saat AG hat im Geschäftsjahr 2010/2011 die Wachstums- und Ertragsziele deutlich übertroffen und die langjährige profitable Geschäftsentwicklung fortgesetzt. Der Umsatz der KWS Gruppe stieg um 13,4 Prozent auf 855,4 Millionen Euro. Dabei trugen alle Produktsegmente zum Geschäftserfolg bei. Der Ausbau des operativen Geschäfts sowie ein geringerer Aufwand für Wertberichtigungen auf Forderungen und Vorräte begünstigten das starke EBIT-Wachstum von 41,5 Prozent auf 116,6 Millionen Euro. Die Aufwendungen für Forschung & Entwicklung stiegen um 16,4 Millionen Euro auf 113,5 Millionen Euro. Dennoch konnte die bereits zweistellige EBIT-Rendite auf 13,6 Prozent (Vorjahr: 10,9 Prozent) ausgebaut werden. Der Jahresüberschuss verbesserte sich auf 72,9 Millionen Euro und lag damit um 21,4 Millionen Euro über dem Vorjahreswert. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung vor, die Aktionäre der KWS Saat AG mit einer Dividendenerhöhung um 0,20 Euro auf 2,10 Euro je Aktie zuzüglich einer Bonuszahlung von 0,20 Euro an der starken Geschäftsentwicklung 2010/2011 zu beteiligen.

Einbeck. Mais: Alle Produktsegmente haben sich im Geschäftsjahr 2010/2011 sehr positiv entwickelt. Umsatz- und ergebnisstärkstes Segment in der KWS Gruppe war das Geschäft mit Maissaatgut. Die Umsatzerlöse stiegen um 14 Prozent auf 471,1 Millionen Euro, während sich das Betriebsergebnis auf 62,0 Millionen Euro fast verdoppelte. »Hervorragende Sortenleistungen ermöglichten weitere Zuwächse bei den Marktanteilen in den wichtigsten europäischen Regionen«, erläutert Philip von dem Bussche, Sprecher des Vorstands der KWS Saat AG.

Zuckerrüben: Das Segment Zuckerrüben profitierte sowohl von den anhaltend hohen Weltmarktpreisen für Zucker als auch von Marktanteilsgewinnen in der EU-27. Ungeachtet der spät und nur unter Auflagen erteilten Freigabe zum Anbau von Roundup Ready® Zuckerrüben in den USA konnte der Absatz dieser gentechnisch verbesserten Sorten nahezu konstant gehalten werden. Mit dem zum 1. April im Segment Zuckerrüben integrierten Kartoffelgeschäft stieg der Segmentumsatz insgesamt um 12,6 Prozent auf 293,5 Millionen Euro, wovon rund zehn Prozent auf die Kartoffelaktivitäten entfielen. Das Segmentergebnis erhöhte sich um 24,2 Prozent auf 42,1 Millionen Euro.

Auch das Getreidegeschäft entwickelte sich wieder positiv, erreichte jedoch nicht das hohe Spitzenniveau des Jahres 2008. Die Umsätze in diesem Segment verbesserten sich um knapp elf Prozent auf 77,4 Millionen Euro, bei einem Ergebnis von 14,3 Millionen Euro, ein Plus von 36,2 Prozent. Bereinigt um die Kartoffelaktivitäten beliefen sich die Umsatzerlöse im Segment Züchtung & Dienstleistungen auf 13,4 Millionen Euro. »Wir haben unser F&E-Budget erneut deutlich angehoben und erstmals über 100 Millionen Euro in den Ausbau unserer Innovationskraft gesteckt«, so Finanzvorstand Dr. Hagen Duenbostel. Die F&E-Aufwendungen in Höhe von 113,5 Millionen Euro (Vorjahr: 97,5) konnten nicht vollständig durch zusätzliche innerbetriebliche Lizenzeinnahmen kompensiert werden, wodurch sich das Segmentergebnis auf -1,8 Millionen Euro reduzierte.

Duenbostel sieht die KWS Gruppe äußerst stabil aufgestellt. »Der deutlich erhöhte Jahresüberschuss führte zu einem Anstieg des operativen Cashflows von 27,4 Millionen Euro auf 101,2 Millionen Euro. Für umfangreiche Investitionen in der Saatgutproduktion flossen Mittel in Höhe von 52,4 Millionen Euro ab. Insgesamt ergibt sich ein starker Free Cashflow von 48,8 Millionen Euro, nach -28,0 Millionen Euro im Vorjahr.« Die liquiden Mittel einschließlich von Wertpapieren beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 146,9 (113,7) Millionen Euro. Abzüglich der zum Vorjahr kaum ausgeweiteten Finanzverbindlichkeiten erreichte die Nettoliquidität damit 113,3 (81,4) Millionen Euro. Trotz stichtagsbedingter Währungsverluste erhöhte sich das Eigenkapital um 37,3 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote stieg weiter auf 59 Prozent.

Stetige Aufwendungen in Forschung & Entwicklung sichern das langfristige Wachstum. Die Investitionen schaffen langfristig neue Arbeitsplätze. So ist die Zahl der Mitarbeiter, die mittlerweile in 70 Ländern für die KWS Gruppe tätig sind, in den vergangenen fünf Jahren um fast 30 Prozent gestiegen. »Nachdem wir in den vergangenen Jahren am Standort Einbeck unsere Forschung & Entwicklung ausgebaut haben, planen wir weiterhin unseren Forschungsmittelpunkt in Deutschland zu halten und die Forschungs- und Züchtungsaktivitäten kontinuierlich auszuweiten«, sagt von dem Bussche. »Die Internationalisierung bei KWS hat es aber notwendig gemacht, unsere Verwaltung zu reorganisieren. Mit der Einrichtung von vier Service-Centern, in denen administrative Aufgaben gebündelt werden, haben wir unsere operativen Gesellschaften entlastet«, so von dem Bussche weiter.

Für das Geschäftsjahr 2011/2012 sieht KWS gute Chancen im Segment Mais und rechnet hier mit einem Umsatzanstieg von bis zu zehn Prozent, welcher vor allem aus den Regionen Nordamerika, Frankreich und Südosteuropa getragen wird. Abschließend fasst Philip von dem Bussche zusammen: »Die Saatgutnachfrage ist derzeit ungebrochen hoch, allerdings ist mit einer Wachstumsdynamik wie im Geschäftsjahr 2010/2011 nicht zu rechnen. Insgesamt erwarten wir im Geschäftsjahr 2011/2012 einen Umsatzanstieg in der KWS Gruppe von fünf Prozent.«oh