Leere Läden in Wohnraum umwandeln

»Projekt Wohnfenster – Stube statt Shopping«: Fördermöglichkeiten ausnutzen

Joachim Mertens (Stadt Einbeck), Alice Werner (Einbeck Marketing GmbH) und Hans-Jürgen Kettler (BI Sch(l)aufenster) werben für das »Projekt Wohnfenster«.

Einbeck. Ladenleerstände gehören seit Jahren zum Einbecker Stadtbild. Die Stadt Einbeck, die Einbeck Marketing GmbH und die Bürgerinitiative Sch(l)aufenster wollen auf das »Projekt Wohnfenster – Stube statt Shopping« und die damit verbundenen Fördermöglichkeiten durch die Stadt aufmerksam machen. Die Ursachen der Leerstände sind vielfältig, besonders das geänderte Kaufverhalten in Folge der Pandemie hat die Situation noch einmal verschärft.

Mittlerweile sind in vielen Mittelzentren auch die vormals noch gut besetzten Innenstadtlagen von Leerstand betroffen. Wenn Schaufenster lange leer bleiben, teilweise schmutzig und heruntergekommen sind, kann dies schnell negative Auswirkungen auf die Nachbarschaft haben. Der dann einsetzende Trading-Down-Effekt führt dazu, dass benachbarte Läden ebenfalls leer stehen, ganze Straßen oder ein gesamtes Quartier betroffen sein können.

Die Bürgerinitiative Sch(l)aufenster Einbeck engagiert sich bereits seit vielen Jahren auf Initiative des PS.SPEICHERs. Mit einfachen Mitteln werden leere Schaufenster beleuchtet und mit lokalen und/oder regionalen Themen attraktiv gestaltet. Über 30 Mal ist es bereits gelungen, die Ladenleerstände wieder einer Nutzung zuzuführen.

Besonders in den Nebenlagen, also außerhalb der zentralen Versorgungsbereiche, wird das Ausmaß der leerstehenden Geschäfte deutlich. Hier ist nicht mehr davon auszugehen, dass sich wieder Läden ansiedeln. Deshalb hat der Rat der Stadt Einbeck bereits im Juni 2021 beschlossen, private Initiativen zur Umwandlung leerstehender Ladengeschäfte in Wohnraum finanziell zu unterstützen. Über das Förderprogramm »Projekt Wohnfenster – Stube statt Shopping« können sowohl Planungsleistungen, auf die nicht zwingend eine Baumaßnahme folgen muss, als auch Baumaßnahmen einschließlich der zugehörigen Planungsleistungen gefördert werden. Diese Förderung gilt für Teile der Innenstadt von Einbeck sowie in einzelnen Straßen im Kern von Kreiensen, Greene und Salzderhelden. Die Höhe der Förderung der Stadt für die Planungsleistungen (Zeichnung, Kostenschätzung und Baubeschreibung) kann bis zu 500 Euro betragen. Bei Baumaßnahmen werden bis zu 30 Prozent der nachzuweisenden Kosten, jedoch maximal 12.500 Euro je Maßnahme erstattet.

Um stärker auf diese Fördermöglichkeiten aufmerksam zu machen, haben sich Einbeck Marketing GmbH zusammen mit der BI Sch(l)aufenster und der Stadt Einbeck entschieden, zunächst mit Hilfe eines von Einbeck Marketing gestalteten Flyern die Eigentümer der rund 30 erfassten und für die Förderung in Frage kommenden Leerstände anzuschreiben. Sobald die Pandemie es zulässt, möchten die Akteure in persönlichen Gesprächen die Fördermöglichkeiten konkret aufzeigen und dazu animieren, die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel zu nutzen.oh