Liberale wollen »die sehr gute Arbeit vor Ort« fortsetzen

Christian Grascha wurde einstimmig zum Vorsitzenden des FDP-Kreisverbandes gewählt / Wichtige Akzente gesetzt

Seine Partei sieht er bundesweit in einer durchaus »kritischen Situation«, dieser Umstand aber veranlasst ihn dazu weiterzumachen: Der FPD-Stadtrat und Landtagsabgeordnete Christian Grascha blickt zuversichtlich in die Zukunft, will mit Irnfried Rabe, Fraktionsvorsitzender der FDP-Kreistagsfraktion, und Eckhard Ilsemann, stellvertretender FDP-Kreisvorsitzender, die »sehr gute, vor Ort geleistete Arbeit« fortsetzen.

Einbeck. Wenn die Partei geschlossen sei und wenn sie kämpfe, sei sie immer am besten gewesen, blickt er in die Zukunft. Wenn das »Totenglöckchen« klingele, erwache das Kämpferherz, meint Rabe. Geschlossen ist die FDP vor Ort: In dieser Woche haben die Mitglieder des FDP-Kreisverbandes ihren Kreisvorstand gewählt: Der bisherige Kreisvorsitzende Christian Grascha wurde einstimmig in seinem Amt bestätigt. Die beiden Stellvertreter Eckhard Ilsemann aus Northeim und Michael Selke aus Hardegsen wurden mit 90 Prozent wiedergewählt.

Grascha machte in seinem Rechenschaftsbericht deutlich, dass die Freien Demokraten mit ihren Mandatsträgern im Landkreis Northeim in den vergangenen fünf Jahren eine gute Arbeit im Kreistag und in den Räten gemacht hätten. »Entscheidend ist die Arbeit vor Ort.Wir wollen bei der Kommunalwahl deutlich machen, dass unsere Persönlichkeiten und unsere glaubwürdige und bodenständige Arbeit zur Wahl stehen.« Für Einbeck stellte Grascha besonders die gelungene Haushaltskonsolidierung und die Gründung der Stadtmarketing GmbH heraus.

Die Kreis-FDP geht als eigenständige liberale Kraft in den Wahlkampf. Im Kreistag habe man vertrauensvoll mit der SPD zusammengearbeitet und beispielsweise bei der Diskussion um die Gebietsneugliederungen sowie bei der Förderung der Kultur durch die Einrichtung einer Kontaktstelle Musik wichtige Akzente gesetzt. Dass die CDU beim Fusions-Gutachten noch die Kurve gekriegt habe, freute Rabe. Man müsse analysieren und eine kluge Entscheidung treffen, so Grascha, diese zentrale Frage dürfe nicht übers Knie gebrochen werden.

Grascha machte weiter deutlich, dass eine Klage des Landkreises gegen die Ablehnung einer Integrierten Gesamtschule in Einbeck zu Lasten der Kinder gehen dürfe. »Die Oberschule bietet mehr Qualität sowie eine Sicherung der Schulversorgung und des gymnasialen Angebots«, so der Landtagsabgeordnete. Die Oberschule biete die beste Möglichkeit, die erfolgreiche Arbeit von Haupt- und Realschulen in Zusammenarbeit mit den Gymnasien und den BBSen weiterzufrühren. Das Ziel sei, durch eine bessere und leistungsdifferenzierte Förderung die Chancen und die Durchlässigkeit für die Kinder zu erhöhen. Gerade im Modell »Oberschule« »stecke viel drin«, so Grascha, beispielsweise reduzierte Klassenstärken oder Schulsozialarbeiter. Dass die Klage des Landkreises für eine IGS erfolgreich sein werde, hält Grascha für unwahrscheinlich. Entscheidend ist für Rabe nicht das Erscheinungsbild der jeweiligen Schule, sondern vor allem das Engagement der Lehrer. Anfang Juni werden die Liberalen die Listen für die Kommunalwahl aufstellen. Grascha wird neben seinem Landtagsmandat für den Einbecker Stadtrat und für den Kreistag kandidieren. Rabe will sich erneut in den Kreistag wählen lassen.

Den JuLis bringen die Politiker große Wertschätzung entgegen. Der Kreisvorsitzende der Jungen Liberalen Northeim, Thomas Möhle, der am vergangenen Wochenende in den Landesvorstand der Jungen Liberalen Niedersachsen gewählt wurde, lobt den neuen FDP-Bundesvorsitzenden Philipp Rösler. »Er steht wie kein anderer für eine inhaltliche Verbreiterung der Liberalen in vielfältigen Themenfeldern. Neben der Wirtschafts- und Finanzpolitik müssen künftig auch die Zukunftsfähigkeit der sozialen Sicherungssysteme, der Schutz von Menschen- und Bürgerrechten und gesellschaftliche Liberalität die Eckpfeiler der FDP sein.« Für die Liberalen vor Ort ist Rösler »genau der richtige Mann an der richtigen Stelle«.

In Bezug auf die Bundespolitik meint Grascha, dass zu sehr die Unterschiede der Koalitionspartner hervorgehoben würden. Besser wäre es, die Gesamtleistung der Regierungskoalition herauszustellen, wobei die Parteien ihr Profil darstellen sollten.

Beim Kreisparteitag gewählt wurden mit großer Mehrheit zudem Schatzmeister Roland Hampel, die kommissarische Schriftführerin Beatrice Kundrus, Geschäftsführerin Silke Albrecht sowie die Beisitzer Dr. Reinhard Binder, Dietmar Dallmann, Thomas Möhle, Thorsten Fricke, Hans-Martin Glasing, Klaus Kwasny, Frank-Dieter Pfefferkorn, Anne Trybuhl, Hermann Böcker und Rolf Ballof.sts